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Kapitel 29

„Wir sind im Badezimmer.", rufe ich Paddy zu, denn ich höre wie er den Schlüssel ins Schloss steckt und die Haustür mit einem leisen 'Klack' aufgeht. Wenige Sekunden später erscheint er an der offenen Badezimmertür und lehnt sich schmunzelnd an den Türrahmen, sieht mir dabei zu, wie ich gerade mit Fia ihre Zähne putze, während Neil auf dem Boden hockt und mit dem Zahnputzbecher spielt und ihn immer wieder klangvoll auf die Fliesen schmeißt.

„So, sehr gut, ganz viele kleine strahlend weiße Zähnchen seh ich da.", ich erhebe mich aus meiner Hocke und mache Fia's Zahnbürste sauber während sie sich mit Wasser den Mund ausspült.

„Wollt ihr beide schonmal das Spiel aufbauen?", ich sehe zu meiner kleinen Tochter, die direkt ganz eifrig zu nicken beginnt, Paddys Hand ergreift und ihn mit sich zieht.

„So mein kleiner Liebling. Dann komm mal her. Wir beide kuscheln noch eine Runde und dann gehts ab ins Bettchen für euch beide.", gebe ich ganz sanft von mir, während ich Neil nach oben hebe. Er sieht mich aus seinen kleinen müden Augen an, während ich ihm immer wieder sachte über den Rücken streiche und ihm viele kleine Küsse auf dem Gesicht verteile, was ihn zum Kichern bringt.

Mit Neil auf dem Arm gehe ich zum Tisch wo Paddy und Fia bereits sitzen und die Memory Karten ausgebreitet haben.

„Also dann, Fia du darfst starten."

Fia entscheidet sich für zwei nebeneinander liegende Karten, dreht sie um, Fisch und Katze. Kein Pärchen. Ich bin als nächstes an der Reihe, wähle zwei Karten. Kuh und Reh. Auch kein Paar. Dann Paddy. Fuchs und Waschbar. Kein Glück.

Wir spielen ein paar Runden und recht schnell habe ich den Überblick verloren, während Fia mal wieder einen Röntgenblick zu haben scheint.

Ich bin wieder an der Reihe, drehe die erste Karte um, die Katze. Gott die hatten wir schon, wo lag die? Angestrengt versuche ich nachzudenken, auch wenn ich schon jetzt weiß, dass ich es vergessen hab.

„Mama.", höre ich Fias Stimme plötzlich als ich zu einer zweiten Karte greifen will und sehe in ihr fassungsloses Gesicht.

„Die Falsche?", frage ich zögerlich und verziehe meinen Mund.

„Ja die Falsche. Das ist die Karte mit dem Marienkäfer.", sagt sie vorwurfsvoll.

„Wie kannst du dir das merken, Fia?", fragt nun auch Paddy ungläubig und sieht skeptisch zu dem Haufen von Karten der sich bereits bei ihr stapelt.

„Naja ist doch ganz einfach.", sagt sie spöttisch und sieht augenrollend in Paddys Richtung, der sie angrinst.

„Frag mich nicht, sie ist darin einfach wahnsinnig gut.", gebe ich von mir und schon wieder deckt sie ein Pärchen auf.

„Schon wieder gewonnen!" ruft sie ganz aufgeregt, doch wird im nächsten Moment von einem großen Gähnen unterbrochen und beginnt sich die Augen zu reiben.

„Das war das Zeichen fürs Bett.", ich drücke ihr einen Kuss auf ihre Stirn und streiche ihr über die langen blonden Haare.

„Aber ich bin doch noch gar nicht müde, Mama.", versucht sie mir zu erklären, doch schon wieder muss sie gähnen.

„Hast du Paddy eigentlich schon dein Kinderzimmer gezeigt? Komm, wir lesen noch ein Buch und dann ist Schlafenszeit für euch beide.", ich stehe mit Neil in meinem Arm auf, der bereits friedlich vor sich hin schlummert.

„Kommst du noch mit?", Fia steht vor Paddy's Stuhl und sieht bittend zu ihm nach oben.

„Natürlich. Zeig mir mal dein Zimmer.", sagt er und nimmt nun Fia nach oben.

Chaostheorie - Nichts kann entstehen ohne ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt