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Kapitel 24

Alles scheint sich zu drehen. In mir und um mich herum. Kann mal jemand die Welt anhalten? Meine Beine fühlen sich tonnenschwer an, so als müssten eigentlich Schlaglöcher unter meinen Schritten entstehen. Auch wenn ich immer wieder tief ein und aus atme wird das flaue Gefühl in meinem Magen und mein pochender Kopf nicht besser. Der Geschmack in meinem Mund ist pappsüß und ekelhaft, wie gern würde ich jetzt gerade Zähneputzen. Nur mit Mühe und Not schaffe ich es noch meine Augen offen zu halten und gerade zu stehen. Ich sehe zu Paddy der mir gegenüber steht, die Haare noch mehr durcheinander wie vorhin schon, schaut er grübelnd zu mir und ich muss grinsen. Seine dunklen Augen die mich genau fixieren. Wenn ich jetzt los renn, ob er wohl schnell genug ist? Ich muss kichern bei der Vorstellung und sehe wie er mich nun noch fragender ansieht. Der soll nicht so gucken, gibt doch nur Falten! Wieder muss ich kichern.

„Also Chara, du setzt dich jetzt hier hin und ich hol unsere Jacken und geb Isa und Hendrik Bescheid, dass wir heimfahren. Okay?", er kommt auf mich zu und schiebt mich leicht zu einer Bank auf die ich mich fallen lasse.

„Hey, kannst du kurz ein Auge auf sie werfen während ich unsere Jacken hol?", höre ich ihn rufen und sehe wie einer der Security's, nachdem er kurz zu mir geschaut hat, nur nickt.

„Hallo ich kann allein auf mich aufpassen.", protestiere ich noch, aber klinge glaube ich nicht so überzeugend wie es sich in meinem Kopf angehört hat. Der pochende Schmerz in meinem Kopf wird schlimmer, eigentlich war er schon die ganze Zeit da, aber ich habe ihn versucht zu ignorieren, die kalte frische Luft gibt ihr übriges dazu und erst jetzt merke ich, dass es eindeutig zu viel war. Ich stöhne leicht auf, während ich mir versuche die Schläfen zu reiben, aber meine Hände scheinen keine Kraft mehr zu haben. Mir ist schlecht. Ich hab seit Stunden kein Wasser oder so getrunken, oh Gott was würde ich jetzt für eine Flasche Wasser geben. Oder auch nur ein Glas. Ich hab das Gefühl ich verdurste bestimmt gleich. Meine Kehle ist trotz des ganzen Alkohols komplett ausgetrocknet. Okay, ich muss was trinken, also wieder rein da! Ich stehe ruckartig auf, doch im gleichen Moment verschwimmt das Bild vor meinen Augen, ich versuche schnell zu blinzeln damit es anhält, ich hab das Gefühl Karussell zu fahren.

„Hab ich nicht gesagt sitzen?", höre ich plötzlich Paddys Stimme neben mir, der mich sachte aber doch bestimmend mit seinen Händen an meinen Schultern wieder auf die Bank drückt.

„Ich hab so schlimm Durst.", jammere ich vor mich hin und habe das Gefühl, dass ist gerade das größte Problem meines Lebens.

„Hier.", er hält mir eine Flasche Wasser hin und ich schaue ihn wohl an, als habe er gerade Wein in Wasser verwandelt und nicht andersherum. Dankend nehme ich die Flasche an und nehme einige große Schlücke.

„Wo ist deine Jacke Chara? Sie war nicht drin bei den anderen.", fragend sieht er zu mir, während ich noch immer trinke und traurig feststelle, dass die Flasche schon leer ist.

„Hab keine mitgenommen. Mir war vorhin so warm.", murmele ich vor mich hin und sehe ihn entschuldigend an.

„Keine Jacke? Wir haben November Mädchen!", seine Stimme klingt zornig und wütend, ich schniefe einmal.

„Nicht sauer sein, bitte.", jammere ich weiter und fühle mich komplett mies. Die ach so erwachsene Chara schafft es nicht mal eine Jacke mitzunehmen, ich werde wohl kläglich erfrieren müssen. Erst verdursten, dann erfrieren.

„Ich bin nicht sauer. Zieh meine drüber. Ich kümmer mich um ein Taxi.", gibt er von sich, zieht seine Lederjacke wieder aus und legt sie mir über die Schultern. Ich ziehe sie so fest es geht über mich, tatsächlich ist mir wahnsinnig kalt, nehme den schweren Geruch von Leder und seinem Parfum wahr. Ach die Bank sieht ziemlich bequem aus, ich kann sicher auch hier schlafen.

Chaostheorie - Nichts kann entstehen ohne ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt