Steh still, ich versuche dich zu malen
Ein Bild, nur aus wunderschönen Farben
Ich versuche dich zu malen
Doch bekomme es nicht hin
Doch du lachst weil du siehts das du alles für mich bist
Und du weinst weil du weist wie wertvoll Liebe istWenn du willst - Marii
Kapitel 7
Ganz aufgeregt erzählen mir Fia und Mara von ihrem heutigen Kindergartentag. Es hat mich eine halbe Ewigkeit gekostet, bis die beiden endlich ihre Jacken und Schuhe angezogen hatten, sodass ich mittlerweile seit fast einer halben Stunde weg bin. Mein schlechtes Gewissen nagt in mir. Ich hatte mir fest vorgenommen nicht länger wie maximal eine Viertelstunde wegzubleiben, bis wir am Café sind werden nochmal gut 10 Minuten vergehen so langsam wie die beiden heute laufen und immer wieder ihre Kurven drehen. Trotz meines inneren Unmuts höre ich den beiden aufmerksam zu und gebe immer wieder ein staunendes 'Oh' oder 'Wow' von mir. Ich fühle mich schlecht, dass ich Paddy einfach so dazu verdonnert habe bei Enya zu bleiben, wahrscheinlich wird er sich schon lange auf dem Heimweg gemacht haben, zumindest Isa ist schließlich im Café und Enya somit nicht allein. Ich lasse sie im Moment ungern irgendwo allein, zu sehr habe ich die Sorge, dass irgendwann mal etwas passiert, dass sie umkippt oder auf dumme Gedanken kommt. Mein schlechtes Gewissen steigt nun noch mehr an, als mir bewusst wird, dass ich Fia nicht zugehört habe und ihr deshalb nicht antworten kann. Ich blicke auf meine Uhr, es ist gleich 15 Uhr, in einer Stunde kann ich schließen, dann hole ich Neil ab und es ist endlich Feierabend. Ich sehne mich nach meinem Bett. Die beiden Mädchen rennen voraus ins Café, ich folge ihnen, blicke in die Ecke in der Enya und Paddy noch vorhin gesessen haben und stelle verdutzt fest, dass sie dort noch immer sitzen, mit Bragi der neben ihnen auf dem Boden zu schlafen scheint. Ich hätte viel darauf gewettet, ihn dort nicht zu sehen. Komplett vertieft über einem Blatt Papier das scheinbar zwischen den beiden liegt, sitzen die beiden dort, während Paddy Enya etwas zu zeigen scheint und sie mit einem Stift der Linie folgt, die sein Finger eben gezeichnet hat.
„Mama, mein Reißverschluss hängt.", reißt Fia mich aus den Gedanken und zieht an meinem Mantel. Grinsend blicke ich zu ihr nach unten, sehe wie sich ihr Reißverschluss einmal komplett verdreht zu haben scheint und sie mit ihren kleinen Fingern versucht das Problem zu lösen, was es allem Anschein nach nur schlimmer macht.
„Warte Spatz.", ich knie mich vor sie, ziehe ihr die Jacke einmal über den Kopf, sodass ich mich in Ruhe darum kümmern kann.
Isa kommt auf uns zu, hilft ihrer Tochter Mara beim Ausziehen der Jacke.
„Was wollt ihr beiden machen?", fragt Isa in Richtung unserer Kinder und wie aus einem Mund kommt direkt 'Puppenhaus'.
Ich beobachte wie Isa mit den beiden Mädchen zu dem Puppenhaus geht, dass direkt neben dem Tresen steht und ihnen die Kiste mit den Spielsachen vom Regal holt. Seit ein paar Tagen haben wir das Puppenhaus jetzt hier stehen, damit die beiden Mädchen beschäftigt sind wenn sie auf uns warten müssen. Dafür liebe ich meinen Laden so sehr. Ich kann hier tun und lassen was ich will, niemanden stört es, dass meine Kinder hier herum toben, im Gegenteil, schon oft wurde mir gesagt wie familiär und heimelig das Café dadurch wirkt. Viele Familien kommen mit ihren Kindern hier her, die herum spielen dürfen und nicht stocksteif am Tisch sitzen bleiben müssen.
Nachdem ich auch meinen Mantel ausgezogen habe, gehe ich zu Enya und Paddy und desto näher ich dem Tisch komme, desto mehr sehe ich das Chaos der beiden. Überall liegen Stifte, Pinsel und Blätter rum. Nicht nur auf dem Tisch, nein auch auf den Stühlen und sogar auf dem Boden erkenne ich einiges was dort nicht hingehört.
„Ich bin wieder da.", gebe ich von mir und betrachte noch immer das Chaos, sehe dann zu den beiden. Enyas und auch Paddys Hände sind übersät mit Farbe, so als hätten sie auf ihnen genauso viel gemalt wie auf dem Papier.
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Chaostheorie - Nichts kann entstehen ohne Chaos
FanfictionMichael Patrick Kelly Fanfiction! "Nichts kann existieren ohne Ordnung. Nichts kann entstehen ohne Chaos" - Albert Einstein. Kann ein Flügelschlag tatsächlich einen Tornado auslösen? Wie viel Kraft und Überwindung wird der Schmetterling dafür brauc...