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'Cause your heart is like a wild bird
And you don't know how to fly it, girl
Changes too much on the breeze
Just to love someone like me
Yeah, your heart is like a wild bird

Wild bird - Nico Santos 

Kapitel 15

Die Klingel hat soeben ertönt, schon bin ich da und öffne die Haustür. Vor mir stehen Enya, eingepackt in einen riesengroßen dunkelblauen Pullover der wie ein Zelt an ihr hängt, Fia mit einer Latzhose und darunter einem schwarz-weiß-gestreiften Langarmshirt und Chara, die ihre Locken zu einem Knoten gebunden hat, ein schwarz-weißes Bandana trägt, einen roten Hoodie, davor Neil im Tragetuch, dazu eine Jeans und einfach nur perfekt darin aussieht. Ich sehe in ihr Gesicht und erkenne direkt, dass etwas nicht stimmt. Tiefe Ringe, liegen unter ihren rötlichen und glasigen Augen. Wenn ich eine Hypothese aufstellen müsste, würde ich sagen sie hat die letzte Nacht kein Auge zu bekommen und geweint. Ihr Lächeln wirkt aufgesetzt, ohne Tiefgang. Kurz habe ich das Gefühl in einen Spiegel zu blicken, ich sehe leider nich besser aus, habe ich vorhin festgestellt.

„Hey, kommt rein. Schön dass ihr da seit. Bragi aus.", ich blicke in die Richtung meines kleinen Vierbeiners, der augenblicklich aufhört wild vor der Tür herum zu springen und sich ruhig neben mich setzt.

„Hey, danke nochmal für die Einladung.", höre ich Charas müde Stimme und trete leicht zur Seite, damit sie alle eintreten können. Ich helfe ihnen ihre Jacken ausziehen, schon jetzt ist es ein so großer Unterschied. Plötzlich wird die Stille in meinem Haus von Stimmenwirrwarr erfüllt und ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen.

„Na Enya, bist du schon gespannt auf oben?", zwinkere ich in ihre Richtung und ernte ein freudiges Lächeln ihrer Lippen, aber auch ihre Augen funkeln.

„Sollen wir dann direkt nach oben und ich zeig dir dann den Rest in Ruhe, Chara"?, ich blicke in ihre Richtung und sehe nur wie sie leicht nickt und zu Boden blickt. Ich spüre den Enthusiasmus ihnen mein zu Hause zu zeigen, alles in diesem Haus bin ich. Vom Boden, zu den Türgriffen bis zu den Sofakissen. Alles spiegelt mich wieder und ich bin wahnsinnig stolz darauf.

Ich gehe mit allen im Schlepptau ganz nach oben in den Dachboden. Noch niemand hat all das hier gesehen, außer ich und Bragi.

„Also gut, dann willkommen im Atelier.", sage ich ganz aufgeregt, spüre wie meine Hände zittern und es in mir kribbelt als ich die Tür öffne. Enya ist die Erste die eintritt und sich staunend umsieht. Der Dachboden war zu Beginn noch nicht wirklich ausgebaut. In die drei Dachfenster und die unteren bodentiefen Fenster wurden neue Glasscheiben eingesetzt, da die alten bereits angerissen waren. Kurz hatte ich darüber nachgedacht ob ich Regale besorge und alles fein säuberlich einsortiere, doch genauso schnell wie diese Idee gekommen war, hatte ich sie auch schon verworfen. Ich würde diese Ordnung wahrscheinlich genau einen Tag durchhalten, dann würde als wild rumstehen, also kann es auch immer so rumstehen. Überall verteilt im Raum finden sich Pinsel, Leinwände, Farben, Stifte und alles Mögliche was ich irgendwie finde und als Inspiration nutze. In der angrenzenden Scheune habe ich zwei alte Holztische gefunden, die ich hier hoch gebracht habe und direkt vor die großen Fenster gestellt habe. Ich liebe es hier oben. Es ist pures Paddy-Chaos, genau richtig für mich.

„Wow.", höre ich Chara hauchen und sehe wie sie staunend und bedächtig in den Raum tritt, mit großen Augen und weit aufgerissenem Mund sich umsieht und ganz vorsichtig umher geht, so als würde sie sich auf gefährlichem Terrain befinden.

„Mama schau mal das Meer.", ruft Fia auf einmal ganz aufgeregt und ich sehe wie sie ihr kleines Gesicht gegen die Fensterscheibe drückt und an das Glas tippt.

„Fia, das gibt doch Fingerabdrücke.", ermahnt ihre Mum sie direkt und Fia stellt sich einige Zentimeter hinter das Fenster.

„Ach darauf kommts hier nicht an.", lache ich und direkt klebt Fias Gesicht wieder an der Scheibe.

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