Kapitel 25
Nachdem wir zu mir gefahren sind und Bragi abgeholt haben, der mich schon sehnsüchtig erwartet hatte, sind wir sofort zum Strand und laufen seit ein paar Minuten schweigend nebeneinander her. Für Ende November ist es ziemlich warm, die Sonne schafft es immer wieder durch die Wolken und hat noch erstaunlich viel Wärme.
„Weißt du schon wann du nach Deutschland fliegen wirst?", Chara sieht fragen zu mir, während sie immer wieder versucht die Haarsträhnen die nicht von ihrem Zopf gehalten werden hinter ihr Ohr zu klemmen, was wegen dem Wind eine schier endlose Aufgabe zu sein scheint.
„Wahrscheinlich am Donnerstag. Der Termin beim Notar ist Freitagfrüh. Ich würde Enya abends vorbei bringen und dann danach zum Flughafen weiterfahren. Ich muss auch mit meinem Manager noch einiges klären und würde dann Samstagabend wiederkommen.", ich erinnere mich an die Konversation mit Jodie. Wir telefonieren nicht mehr miteinander, die Terminvereinbarung fand über unseren Anwalt statt. Pino weiß Bescheid und wird mich begleiten. Am Samstag werden wir noch ein bisschen was geschäftliches miteinander besprechen.
„Und was machst du mit ihm?", fragt Chara grinsend, während sie nach vorne deutet, wo Bragi gerade zu versuchen scheint eine Möwe zu fangen, die weit über dem Boden schwebt, aber immer wieder leicht nach unten fliegt, so als wolle sie ihn extra ärgern.
„Ich weiß nicht. Ich hatte überlegt...", stottere ich vor mich hin und kratze mir verlegen am Kopf.
„Du hattest dir überlegt mich zu fragen, aber traust dich nicht, weil du dir denkst, dass ich gerade eh genug zu tun hab?", macht sie sich über mich lustig und schaut spottend zu mir.
„Ja irgendwie so in etwa.", stammele ich und kann mir ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen.
„Den kleinen Vierbeiner bekomm ich schon die zwei Tage durch. Bring einfach am Donnerstag die ganzen Sachen für ihn mit. Am Freitag kommt er mit ins Café, wir werden immer mal wieder die Zeit finden eine kleine Runde mit ihm zu drehen. Hendrik kann ihn abends bei seiner Laufrunde mitnehmen und am Samstag dann Enya. Keine Ursache."
„Danke Chara, ganz im Ernst, das ist wahnsinnig nett von dir". Wir gehen weiter und genießen die kühle Meeresbriese.
„Wie gehts dir damit nach Deutschland zu fliegen?", eine Frage die ich mir in den letzten Tagen sehr oft selbst gestellt habe, aber so wirklich zu einer Antwort bin ich nie gekommen.
„Ich weiß nicht genau. Es ist komisch Jodie nach so langer Zeit wiederzusehen und irgendwie, naja, es wird dann plötzlich so real. Ich meine, mir ist schon die ganze Zeit klar, dass es vorbei ist und das ist gut so, aber so etwas Offizielles ist dann nochmal was anderes. Verstehst du was ich mein?"
„Sehr gut sogar. War mit Marlon nicht anders. Ich war allerdings sehr erleichtert als ich die Papiere unterzeichnet habe und ich wusste jetzt noch das Trennungsjahr und dann hab ichs geschafft."
„Magst du mir sagen seit wann ihr jetzt schon getrennt seit?", ich sehe zu ihr. Das unter Kontrolle bringen ihrer Haare hat sie mittlerweile aufgegeben. Ihre Locken fliegen wild durch den Wind und umspielen ihr Gesicht. Bisher kenne ich Chara nur geschminkt, auch wenn dies immer sehr wenig ist. doch jetzt ist völlig ohne Make-up und ich finde, sie sieht noch schöner aus. So natürlich einfach.
„Es sind mittlerweile elf Monate. Ich war mit Neil im vierten Monat schwanger. Das Trennungsjahr ist in ein paar Wochen rum, dann ist der offizielle Scheidungstermin. Umso mehr beschäftigt mich die Frage was er jetzt will.", ich sehe direkt die Sorge die sich in ihren Augen zeigt. Wie sie ihre Hände noch mehr in die Jackentaschen vergräbt und den Schal ein Stück nach oben.
DU LIEST GERADE
Chaostheorie - Nichts kann entstehen ohne Chaos
Hayran KurguMichael Patrick Kelly Fanfiction! "Nichts kann existieren ohne Ordnung. Nichts kann entstehen ohne Chaos" - Albert Einstein. Kann ein Flügelschlag tatsächlich einen Tornado auslösen? Wie viel Kraft und Überwindung wird der Schmetterling dafür brauc...