Ich musste heute wieder einmal Arbeiten und ich hatte absolut keine Lust darauf. Heute ging einfach alles schief und ich wollte einfach alles nur noch hinschmeißen und mich in mein Bett legen. Aber nein, ich hatte etwas anderes vor. Als ich dann im Café ankam, zog ich mich schnell um und stellte mich hinter de Tresen. Meine Kollegin Laura hatte mich schon vor unserem Boss gewarnt. Anscheinend hatte Stephanie mal wieder schlechte Laune.Ich beschloss also ihr aus dem Weg zu gehen, damit ich nichts von ihrer schlechten Laune mitbekomme, aber daraus wurde leider nicht, denn schon kurz nachdem ich mich umgezogen hatte, stand sie schon neben mir mit einer langen Liste an Bestellungen. Ich seufzte kurz und machte mich dann daran, die Getränke zu machen.
Dabei waren auch sehr viele komplizierte Bestellungen und ich hatte angst, ich würde irgendetwas falsch machen, da mich Stephanie ständig von der Seite ansprach und mir sagte, ich solle schneller machen. Dabei versuchte ich mich so gut wie es ging zu konzentrieren.
Ich hatte gerade die Hälfte der Liste fertig und brachte gerade ein paar Getränke zu den Tischen, als ich sah wie Peter mit seinen Sachen zum lernen durch die Tür kam. Als er mich sah schenkte er mir ein kleines lächeln und setzte sich dann an einen freien Tisch und legte seine Sachen darauf ab. Ich hatte ihn in den letzten Tagen echt oft gesehen, da er irgendwie immer da war wenn ich arbeiten musste. Ich fand es schon irgendwie süß.
Ich hatte Peters Nummer jetzt schon für eine Weile, aber ich hab mich immer noch nicht getraut ihm zu schreiben. Ich hatte seltsamer weise angst davor und konnte mich nicht dazu kriegen ihm einfach zu schreiben.
Ich kam gerade wieder von einem Tisch zurück und begann wieder die Getränke zu machen. Ich war so gestresst, da immer mehr auf mich zu kam und Laura konnte mir auch nicht helfen, da sie selber jede Menge zu tun hatte. Stephanie scheute uns hin und her und ich war so müde. Ich bemerkte nicht einmal den Mann, welcher vor mir stand, als ich gerade ein Getränk zum Tisch bringen wollte. Der Mann stupste mich an der Schulter an und ich drehte mich zu ihm, „kann ich ihnen helfen?" sagte ich doch bevor, der Mann auch nur etwas sagen konnte, hatte er seinen Eiskaffee schon über mich geschüttet. „Sie haben mir das falsche gebracht! Ich gebe diesem Laden nur einen Stern! Also mich sehen sie nicht mehr wieder!" sagte er und ging davon.
Ich stand nur dort und ich war sprachlos. Ich konnte es nicht glauben. Ich stand mitten im Café und der Eiskaffee lief so an mir runter und tropfte auf den Boden. Dann kam auch noch Stephanie auf mich zu und sah mich abwertend an."Er war einer meiner besten Kunden, du blöde Kuh! Du bist gefeuert!" sagte sie und und warf mir meine Sachen entgegen, die ich im Aufenthaltsraum liegen hatte.
Ich sah sie mit großen Augen an und blickte auf meine Sachen und wieder zu ihr, „du kannst jetzt gehen!" sagte sie und sofort liefen mir die Tränen über die Wangen. Ich konnte es nicht glauben, ich hatte gerade einfach so meinen Job verloren und wenn ich nicht bald etwas neues finden würde, dann müsste ich das College abbrechen und zurück nach Hause und dahin wollte ich auf gar keinen Fall zurück!
Ich strich mir eine mit Kaffee getränkte Strähne hinters Ohr und lief weinend aus dem Café hinaus, raus auf die Straße. In meinem Augenwinkel sah ich noch, wie Peter seine Sachen zusammen räumte und aufstand. Vermutlich folgte er mir, aber um ehrlich zu sein wollte ich gerade nur noch alleine sein. Ich fühlte mich so dreckig und mies behandelt. Ich konnte an nichts anderes mehr denken und der Kaffee klebte regelrecht an meiner Haut.
Ich versuchte meine Gedanken zu sammeln und ich überlegte, was ich machen sollte. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und Peters Stimme ertönte hinter mir, „hey, geht es dir gut? Bist du verletzt?" fragte er mich und ich schüttelte nur leise meinen Kopf. Nein, mir ging es nicht gut und verletzt war ich auch nicht. „Y/n, rede mit mir, bitte" sagte er und drehte mich zu ihm um, „komm ich fahr dich nach Hause!" sagte er und gemeinsam liefen wir zu seinem Auto, welches er hundert Meter vom Café entfernt geparkt hatte.
„Ich kann doch so nicht einsteigen. Ich mach doch dein Auto dreckig!" sagte ich und Peter reichte mir dann vom Rücksitz ein Handtuch, das ich über den Sitz legen sollte. Ich bedankte mich bei ihm und stieg ein. Die fahrt war sehr still. Ich spürte nur ab und zu Peters blicke auf mir, aber ansonsten war alles ganz ruhig.
An unserem Haus angekommen in dem sich unsere Apartments befinden, parkte er und wie stiegen aus. Zusammen gingen wir dann hoch und Peter wollte gerade in sein Apartment gehen, da hatte ich in diesem Moment beschlossen, dass ich bereit war Peter von meiner Vergangenheit zu erzählen.
„Peter, wartet! Möchtest du vielleicht gerne mit zu mir kommen? Ich würde dir gerne etwas erzählen...ich will das du alles weißt!" sagte ich dann und schluckte schwer. Würde ich nun endlich diesen Schritt wagen unendlich darüber reden?
Peter nickte und drehte sich zu meinem Apartment um. Ich schloss daher die Tür auf und Gemeinsam gingen wir herein.
Ich sagte ihm, er solle sich wie zu Hause fühlen und sich irgendwo hinsetzen, „mach's dir bequem. Ich geh schnell duschen und zieh mir was anderes an" sagte ich und verschwand in meinem Schlafzimmer. Ich hatte immer noch die Schürze vom Café an, aber dies interessierte mich gerade null. Ich wollte nur aus diesen Klamotten heraus und unter die heiße Dusche.
Als ich dann mit allem fertig war, hat mein Herz immer schneller geschlagen, da ich nun kurz davor war Peter alles zu erzählen. Ich war übelst nervös, aber ich wusste, dass ich es endlich loswerden musste. Ich atmete noch einmal tief durch und ging dann zu Peter und setzte mich neben ihn auf die Couch, „geht es dir besser?" fragte er besorgt und ich nickte.
Peter sah mich die ganze Zeit mit großen Augen an und wartete darauf, dass ich beginnen würde zu erzählen. Doch um ehrlich zu sein, wusste ich nicht wie ich anfangen sollte und er merkte mir das an, da er plötzlich meine Hand in seine nahm. „Alles gut, du kannst mir alles erzählen!" sagte er und ich seufzte und nickte.
„Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich nicht gerne über meine Vergangenheit rede, aber jetzt bin ich an diesen Punkt erlangt, wo ich einfach nicht mehr kann. Also meine Mum ist, als ich neun Jahre alt war, gestorben und mein dad hatte sich daher total die großen Vorwürfe gemacht. Er fing dann an zu trinken und es wurde nur noch schlimmer. Er war ein richtiger Alkoholiker und ich habe ihn seit dem kein einziges Mal mehr nüchtern gesehen. Auf jeden Fall wurde er dann aggressiv und begann mich zu schlagen, wenn ich irgendetwas tat was ihm nicht passte. Ihm passte eigentlich gar nichts was ich machte. Ich musste zuhause den Haushalt schmeißen und da ich kein Taschengeld bekam ging ich also heimlich arbeiten. Oft kam ich in die Schule und hatte ein blaues Auge oder hatte die Hand gebrochen. Niemand hat mich gefragt, ob alles gut sei. Irgendwann kamen die Gerüchte, ich würde doch alles für Geld machen und dann wurde es erst richtig schlimm. Ich wurde gemobbt wie kein anderer und keiner tat etwas dagegen. Es wurde so schlimm, dass ich darüber nachgedacht habe es einfach zu beenden. Ich wollte so nicht mehr weitermachen. Doch als ich dann endlich genug Geld zusammen hatte, bin ich von Zuhause weggezogen um ein neues Leben anzufangen. Mein Bruder hat mich dann eine Weile bei ihm wohnen lassen, bis ich dann das hier fand und naja jetzt bin ich hier" erzählte ich und wischte mit dann die Tränen von den Wangen, welche mir während des Erzählers aus den Augen gelaufen sind.
Peter sah mich mitfühlend an und zog mich dann in eine liebevolle Umarmung, „das tut mir so leid. Warum hast du nicht schon früher etwas gesagt? Ich bin doch immer hier für dich. Dafür sind Freunde doch da!" sagte er und sah mir tief in die Augen. Ich nickte und lächelte ein wenig. Peter war echt ein toller Freund und ich war froh, ihn kennengelernt zu haben.
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Catching feelings ↬ p.parker ™
FanfictionNachdem Peter und MJ ihre Schule beendet haben, gehen sie nun gemeinsam auf ihr Traumcollege. Doch dann lernt Peter y/n kennen und ihre ganze Welt wird auf den Kopf gestellt, welches selbst y/n in Gefahr bringt.