Askaban

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Ahsoka war noch immer nicht wieder ganz auf den Beinen, als der Zug eine gute halbe Stunde später Askaban erreichte. Dank Schokolade war sie zwar wieder soweit bei Kräften, doch man sah ihr an, dass der Angriff sie mitgenommen hatte. Anakin war wie so üblich erbost gewesen und erst nach Harrys Erklärung hatte er sich beruhigt. Überraschenderweise war Ginnys Antipathie kein bisschen in Augenschein getreten, im Gegenteil, sie half so gut sie konnte dabei Ahsoka wieder auf die Beine zu bringen.


Unruhig schritt Harry im Gang auf und ab, dachte darüber nach, was gerade passiert war. Vor mehr als 2 Jahren hatten sie die Dementoren verbannt, woher kam jetzt also der hier? Und wieso ausgerechnet gegen die Jedi? War das Pech? Absicht? Er wusste es nicht, doch sein Bauchgefühl verhieß nichts gutes. „Mister Potter?" Williamson brachte ihn aus seinen Gedanken.„Wir erreichen in wenigen Minuten Askaban." Harry nickte knapp, dann machte er sich auf den Weg zurück in sein Quartier, um sich vorzubereiten.


Mit einer seltsamen Mischung aus Unruhe und Wachsamkeit trat Harry kurze Zeit später als erster aus dem Zug. Ein eisiger Wind schlug ihm entgegen, woraufhin er rasch seinen Mantel weiter schloss. Sie waren an einer kleinen Bahnstation angekommen, die nicht im geringsten mit der von Hogwarts zu vergleichen war. Der Stil war sehr schlicht gehalten, dunklegraue Wände und Dächer formten einen kleinen Unterstand und ein angrenzendes Empfangsgebäude. Von Askaban war noch nichts zu sehen. Wachen waren an allen Eingängen postiert und musterten Harry und seine Gruppe mit ruhigem Auge.


Harry trat in Begleitung von Williamson vom Bahnsteig zu einer der Wachen: „Harry Potter, Aurorenleiter. Wir müssen mit dem Gefangenen Quinlan Vos sprechen." Die Wache nickte ihm zu, warf dann aber einen Blick über Harrys Schulter: „Und wer sind die?"„Sie sind Verbündete und ebenfalls autorisiert sich Quinlan Vos anzusehen", erwiderte Harry knapp. Als der Wachmann nicht beiseite trat zog Williamson ein Dokument aus seinem Mantel und drückte es ihm in die Hand. Schweigend las der Wachmann das Papier, der eisige Wind pfiff laut zwischen ihnen durch. „Tut mir Leid Sir, aber ich kann sie nicht zu diesem Gefangenen lassen. Er steht unter strengster Bewachung". Die Antwort kam wie ein Schlag, Harry sah irritiert zu Williamson, doch dem schien es ähnlich zu ergehen.„Wir sind vom Minister autorisiert, Vos zu sehen. Lassen Sie uns durch." hakte er nach.„Tut mir Leid Sir, aber ich kann sie nicht alle zu ihm lassen. Unnamentliche Besucher sind nicht gestattet."Harry musterte den Mann genau. Er sprach normal, keine monotone Stimme oder starre Haltung. Trotzdem, wieso ließ er sie nicht passieren? War es möglich, dass Vos...Harry tastete bereits langsam nach seinem Zauberstab, als sich die Tür hinter der Wache öffnete und ein anscheinend Vorgesetzter oder Offizier heraustrat. Er warf einen kurzen Blick auf die Situation. „Was ist das Problem?"


Die Wache wurde leicht unruhig,  strich sich mit der Hand über die Stirn, dann reichte sie den Zettel weiter. Der Vorgesetzte überflog rasch den Text und sah auf die kleine Gruppe, die mittlerweile vollständig hinter Harry stand. „Wer ist das?" fragte er und deutete auf Ahsoka, die ebenfalls in einen Mantel gehüllt neben ihrem Meister stand. „Das ist meine Schülerin, Sir. Sie gehört zu mir" kam eine deutliche Antwort von Anakin. Der Vorgesetzte warf einen erneuten Blick auf sie, dann nickte er. „In Ordnung. Mister Potter, Sie und die anderen folgen mir bitte". Mit diesen Worten öffnete er die Tür und wies die anderen an, ebenfalls hindurch zu kommen.


Sie durchquerten eine kleine, wenn auch sehr spärliche Eingangshalle. Obwohl der Ort durch magische Vorkehrungen einen entsprechenden Mindestkomfort hatte, so wirkte die Szenerie auf Harry kalt und abstoßend. Doch das nahm er sofort zurück, als er kurz danach dem Offizier wieder nach draußen und einen kleinen Hügel hinauf folgte. Dahinter ging es sehr steil nach unten, hinein in tosende, brandende Wellen. Es war beinahe schon eine Klippe, an der sie standen. Und in diesen Wellen, etwas mit Abstand von der Küste, stand es. Askaban. Seinen massiven, dreieckig angeordneten Bau hatte Harry nur ein oder zweimal auf Fotos gesehen. Doch nun, wo er dem Gebäude so nahe war, fühlte er förmlich, wie das Gebäude seine Aura auf die Umgebung übertrug. Ein leises Gespräch drang an sein Ohr, durch den Wind kaum zu verstehen: „Meister, ich spüre etwas. Und es gefällt mir gar nicht. Es fühlt sich ähnlich an wie vorhin im Zug".„Das ist die dunkle Seite Ahsoka. Hier sind wir richtig", entgegnete Anakin mit ernster Miene.

Harry PotterxStar Wars I - Eine neue DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt