Überraschung

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Es herrschte Aufruhr im Ministerium. Nachdem Harry in Hogwarts noch einige Vorkehrungen getroffen hatte und Horace Slughorn wegen des Ernstfalles unverzüglich zurück gebeten hatte, war er zurück in die Aurorenzentrale im Ministerium gekehrt und koordinierte den Einsatz der Auroren. Die Öffentlichkeit war über die Details nicht informiert worden, um eine mögliche Panik noch zu vermeiden. Allerdings war die Warnung nochmals herausgegeben worden und alle möglichen Zugangsquellen zu Acronmantulagift wurden händeringend überprüft und so schnell wie nur machbar abgestellt. Auch das Büro des Missbrauchs der Magie war eingeschaltet und gab sich mit allen möglichen Kräften daran den Einsatz zu unterstützen. Harry saß in seinem Büro in ging einige listen durch. Die meisten Geschäfte mit dem seltenen Gift waren informiert und die Bestände vorerst beschlagnahmt worden, ebenso waren die lebenden Acromantulas fast alle lokalisiert und wurden nun jeweils von Zauberern beobachtet, bereit sie zu töten und vernichten, sollte Vos auftauchen. Lediglich bei der Liste an Privatpersonen sah es kritisch aus: Von den bekannten Eigentümern war bisher nicht einmal die Hälfte ermittelt und das Gift konfisziert worden, dazu kamen sicher einige unbekannte Besitze. Harry überflog erneut die Namen. Silver, Thuug, Lister, Gran, Malfoy...Er hielt inne. Malfoy, Lucius. Harry war kaum überrascht. Obwohl Lucius Malfoy sich seit Voldemorts Fall sehr bedeckt gehalten hatte, war er immer noch reich und zu Teilen einflussreich. Da war der Besitz von Acromantulagift nichts verwunderliches. Er ging weiter. Orina, Wesperly, Ritch...


„Mister Potter?"Harry sah auf. Vor ihm stand Williamson, ein noch immer junger Auror. Harry hatte ihn zum ersten Mal in seinem fünften Schuljahr gesehen, damals allerdings eher am Rande wahrgenommen. Er hatte lange Haare, die er in einem Zopf gebunden trug und einen roten Umhang. „Ja, Mister Williamson?" erwiderte Harry. „Es gibt ein Problem. Wir haben aus irgendeinem Grund drei Fremde im Ministerium. Sie suchen unseren Angreifer Vos", sagte Williamson hektisch.Harry fuhr hoch. „Bringen Sie mich zu ihnen", entgegnete er und folgte Williamson durch das Ministerium.


Vor einem kleinen Seitenbüro machte Williamson halt. „Sie sind da drin, wir haben den Raum zur Sicherheit mit Zaubern gesichert", flüsterte er. Harry nickte, dann drückte er langsam die Klinge herunter und trat ein. Der Anblick, der sich ihm bot, brachte ihn für eine Sekunde lang aus dem Konzept. Drei Gestalten waren im Zimmer. Angefangen bei einem gut 1,85 großen Mann. Er hatte mittellange, braune Haare, die seitlich über seinen Kopf verliefen und dessen Strähnen auch über seine Stirn reichten. Das glatt rasierte, aber harte Gesicht mit blau-grauen Augen zeugte von Ungeduld. Er trug eine braune Kleidung und Hose, dazu ebenfalls braune Stiefel. In der Hand hatte er eine Schreibfeder, die er offenbar vom Schreibtisch genommen hatte. Neben ihm stand ein zweiter Mann, ebenfalls gut 1,85 groß. Er trug eine weiße Kleidung mit entsprechendem leichten Brustpanzer und Stiefeln. Dazu kurze, blonde Haare und einen kurzen Bart, die Arme vor der Brust verschränkt. Den Abschluss der seltsamen Truppe bildete eine menschenähnliche Frau mit orangener Haut und zwei Objekten anstelle von Haaren, jenen ähnlich, die auch die Frau besessen hatte, die Harry auf der Metallscheibe gesehen hatte. Nur waren diese hier weiß-blau und verliefen vor ihrem Körper. Ihre großen blauen Augen stachen aus dem jungen, wenn auch ernsten Gesicht hervor. Sie trug ein braunes, rückenfreies Oberteil, dunkle Beinlinge und ebenfalls braune Stiefel.


Dann fing der mittlere Mann an zu sprechen: „Entschuldigt bitte, dass wir hier so einfach so hereinspaziert sind. Wir sind nur auf der Suche nach jemanden und sobald wir ihn gefunden haben, würden wir gerne heimkehren." Er sprach ruhig und freundlich, fast wie ein Diplomat. Harry arbeitete noch daran, die Information zu verarbeiten, da sprach der Mann bereits weiter:„Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Obi-Wan Kenobi, das hier" er wies auf den Mann neben sich „ist Jedi-Ritter Anakin Skywalker und das hier seine Padawan" „Ahsoka Tano", sagte diese und vollendete den Satz. Harry war immer noch wie vor den Kopf gestoßen, doch dann fing er sich endlich: „Entschuldigt, ich muss das alles erst einmal durchgehen", sagte er noch leicht verwirrt und nahm auf dem Stuhl am Schreibtisch Platz. Harry musterte die drei Fremden einen Moment, dann fing er an: „Also, von wo kommt ihr?"„Nun, wie ist das zu erklären. Wir...." fing Obi-Wan an, doch Anakin kam ihm zuvor.„Wir sind Jedi-Ritter der Galaktischen Republik und sind auf der Suche nach jemandem. Könntet ihr uns sagen auf welchem Planeten und in welchem System wir uns befinden?"Harry verstand kein Wort von dem, was Anakin sagte. Obi-Wan sah ihn tadelnd an, während Harry sich konzentrierte. „Moment, ich verstehe davon gerade kaum etwas. Wir sind hier auf der Erde, in der Milchstraße. In London im Ministerium der Zauberei". Nun sahen die drei Harry verwirrt und fragend an. „Entschuldigung, Zaubereiministerium? Seid ihr Zauberer oder Magier?", fragte Obi-Wan. Harry nickte. „Ja, wir sind Zauberer, das hier ist unsere Welt. Und ihr seid vom einem Galaktischen Senat?"Anakin nickte: „Nicht ganz, wir sind keine Senatoren. Wir sind Jedi-Ritter im Dienste der Republik." Harry wollte gerade nachfragen, als es bei ihm klickte. Jedi-Ritter? Vos Satz schoss ihm durch den Kopf: Mein Name ist Quinlan Vos. Ehemaliges Mitglied des Jedi-Ordens. Und ich nehme mir, was mir zusteht.„Einen Moment. Ihr seid Jedi-Ritter? Mitglieder eines Jedi-Ordens?" Harrys Puls beschleunigte sich und er tastete vorsichtig nach seinem Zauberstab.„Ganz richtig. Wir Jedi sind Friedenswächter", sagte Ahsoka mit deutlicher Überzeugung.Harry biss leicht die Zähne zusammen. Das waren also Mitglieder des mysteriösen Ordens. Erst jetzt fielen ihm die nur leicht versteckten Waffen an jedem der drei ins Auge. Sie besaßen also ebenfalls solche Lichtklingen. Friedenswächter. Welche Ironie, dachte er.„Friedenswächter, aha. Und was wollt ihr genau hier?"Obi-Wan sprach: „Wie bereits erwähnt suchen wir jemanden. Und Ihr allem Anschein nach ebenfalls". Mit diesen Worten streckte er eine Hand aus und zog mit einer unsichtbaren Kraft den Tagespropheten zu sich heran und legte ihn vor Harry auf den Schreibtisch. Harry erkannte Vos auf dem Titelbild. Seit dem Angriff auf Gringotts war sein Gesicht so deutlich gesehen worden, dass es als Bild in der Zeitung abgedruckt worden war. „Ihr wisst, wer das ist?", fragte Harry, obwohl er es ja bereits wusste.„Ja." Anakin sprach dazwischen. „Das ist Quinlan Vos, ein Verräter unseres Ordens". Er klang ungehalten und seine Gesichtszüge verhärteten sich. „Und wir werden ihn finden".„Geduld, Anakin. Wir müssen erst einmal mit unseren Gastgebern sprechen" sagte Obi-Wan bestimmt, dann wandte er sich wieder Harry zu. Harry sah ihn kalt an. „Dieser Mann greift unsere Welt an. Er hat bereits mehrere Morde begangen und Angriffe verübt!" Er wurde ungehalten. „Wenn ihr Friedenswächter seid, wie kommt dann ein Verräter eures Ordens dazu, wie ein Berserker über uns zu herzufallen?" Er atmete tief durch und sah Obi-Wan eine Antwort erwartend ab. Dieser legte eine Hand bedächtig an sein Kinn. „Quinlan nutzt die dunkle Seite der Macht. Ihn treiben nun Hass, Machthunger und Zorn an". Als er merkte, dass Harry nur halb verstand, fuhr er fort. „Wir Jedi ziehen unsere Stärke aus der Macht, einer Art Energiefeld, die alles Leben durchströmt. Sie umgibt alles und hält das Universum zusammen. Durch die helle Seite können wir unsere Fähigkeiten zum Guten benutzen." Er machte eine kurze Pause, dann sprach er mit ernster Miene weiter. „Allerdings gibt es noch eine dunkle Seite der Macht. Sie ist von roher Natur und gewährt große Stärke und Potenzial, allerdings verliert man sich darin. Wer die dunkle Seite der Macht nutzt strebt nach Stärke und Kraft für sich selbst und seine eigenen Ziele, nicht für andere. Ein Jedi, der der dunklen Seite nahe steht, ist ein Dunkler Jedi. Sobald man ihre Macht allerdings vollends nutzt und sich auf diese Seite einlässt, wird man ein Sith, ein Diener des Bösen."

Harry PotterxStar Wars I - Eine neue DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt