Harry PotterxStar Wars I - Eine neue Dunkelheit

Das Ende eines Dämons

"Mhmm". Harry öffnete die Augen, spürte sofort einen Druck um seine Brust und Hals. Seine Sicht klarte auf, er erkannte ihn. Kabandha. Er sah auf den Tesserakt, den er in seiner linken Hand hielt und scheinbar bearbeitete. Harry spürte einen Willen in sich, nur einen Gedanken. Kabandha muss sterben. Er sah nicht, wie seine eigenen Augen mit einem Mal blau zu leuchten begannen. Da sah Kabandha zu ihm. "Wie...?" 

Harry biss die Zähne zusammen, griff mit beiden Armen nach Kabandhas Hand, konzentrierte seine Macht. Mit einem heftigen Ruck stieß er Kabandhas Arm zurück, riss sich los. Er fiel hinab, landete auf dem Asphalt. Seine Hände...hellblaues Licht strömte aus ihnen hervor. 

"Harry!" Die Stimme warnte ihn gerade rechtzeitig. Kabandhas Faust schoss hinab, direkt auf ihn zu. Harry hob den linken Arm, fing die Faust mit seiner Hand ab. Er konzentrierte sich, verstärkte sein Licht und warf die Hand erneut zurück. Fassungslos, aber kampfbereit baute sich der Schatten vor ihm auf, überragte ihn. Doch Harry hatte keine Angst mehr. Nur noch Wille. 

"Naahh!" Er warf den Arm nach vorne, feuerte einen blauen Lichtblitz auf Kabandha, der unter dem Treffer zusammenzuckte. Harry biss die Zähne zusammen, schleuderte nun den linken Arm weiter. Ein Blitz, ein Treffer. Nun hielt ihn keiner mehr auf. Rechts, links, beide. Langsam und bestimmt schritt Harry vorwärts, feuerte unnachgiebig Energieblitze auf den Schatten. Der wand sich unter den Treffern, kam zu keinem Gegenschlag. Noch ein Blitz, noch einer, noch einer. Harry sah, wie Kabandha schwächelte. Er dachte nicht, handelte nur. Sein Zauberstab, den er verloren hatte kehrte in seine Hand zurück. "Expecto Patronum!!!"

Das Licht erschien langsam an der Spitze des Stabes, dann urgewaltig. Ein gleißender, weiß-blauer Hirsch schoss hervor, auf Kabandha zu und verschwand in dem Schatten. Der schrie dröhnend, bäumte sich ein letztes Mal auf, bevor er matt zurück in Vos Körper zusammenfiel. Der wiederum erwachte schlagartig und auf die Knie gehoben. Vos röchelte, hustete, spuckte Blut. Er war am Ende. 

Harry sah auf seinen Zauberstab, zu Vos. Der ganze Hass, die Trauer, kehrte zurück, verstärkte seinen Willen. Er warf den Stab weg, sprintete auf Vos zu. "Harry, nicht!" Er ignorierte die vertraute Stimme, hob Vos an der Kehle hoch und schmetterte ihn gegen einen Trümmerberg. Vos schrie nicht, stöhnte nur noch leise. Blind schlug Harry auf ihn ein, Blut lief über seine Hände, doch das registrierte er nicht. Der Rausch in ihm nahm überhand, er spürte seine Macht weiter wachsen. "Harry, hör auf!" Wieder die Stimme. Einen Moment, hielt er inne, dann fuhr er fort. Vos musste bezahlen, vernichtet werden, beseitigt...

"Harry!"

Mit einem furchteinflößenden Knurren schoss Harrys Kopf herum, suchte den Ursprung der Stimme. Und da stand sie. Kampfspuren überall, Trauer in den Augen. Staub auf dem orangenen Gesicht. Ahsoka.

"Harry, bitte. Töte ihn nicht aus Zorn." Sie klang beinahe bettelnd. "Du weißt, wohin das führt." 

Er zögerte, die Faust zum nächsten Schlag erhoben. 

"Bitte"

Die Realität setzte wieder ein, sickerte wieder in seinen Geist. Das blaue Leuchten in seinen Augen ebbte ab. Er ließ die Hand sinken, erhob sich. Vos Wrack von einem Körper lag vor ihm, wehrlos, geschlagen. 

"Seht, die Schatten!" Obi-Wan zeigte zum Himmel. Überall in der Stadt stiegen dunkle Rauchschwaden empor, entferntes Geschrei und Geröchel drang an ihre Ohren. 

"Harry!" Hermine. Sie kam auf ihn zugerannt, Ron, Kingsley und Neville ebenso. Und noch jemand. Harry blinzelte, glaubte seinen Augen nicht. Auch dann nicht, als sie alle vor ihm standen und Hermine und er sich heftig umarmten. "Draco?"

Der Angesprochene nickte stumm und bitter. Er sah fertig aus, das sonst helle Haar war voller Staub, Dreck und Splittern. Das Gesicht zierte von kleineren Wunden. 

"Wir haben gewonnen!" flüsterte Hermine schluchzend. "Die Krieger haben sich aufgelöst, sie sind wieder Dementoren" fügte Kingsley hinzu, stützte die Hände auf die Knie. "Wir haben tatsächlich gewonnen".

"Noch nicht ganz. Wo ist Vos?" Dracos Lippen bebten, er sah zu Harry. Dieser trat beiseite, gab den Blick auf Vos frei. Der rührte sich kaum mehr, selbst das schwache Atmen sah man kaum. 

Langsam trat Draco vor, kämpfte sichtlich mit der Beherrschung seiner Wut. "Du hast...mir meine Eltern genommen!" Er schluchzte, zitterte. Vos gab keine Antwort. Auch Ron trat vor. "Du hast... Ginny..." Er brach ab. Die Trauer setzte in allen Gesichtern ein, jeder fühlte den gegenseitigen Schmerz. 

"Beendet es". Anakin sah zu Ron und Draco, dann zu Obi-Wan, der keine Anstalten machte, ihn daran zu hindern. Ron nickte, hob seinen Zauberstab, richtete ihn zitternd auf Vos. Eine zweite Hand legte sich auf seine. Hermine. Die beiden wechselten einen kurzen Blick, nickten sich zu. Ron holte bereits Luft, als eine dritte Hand hinzukam. Draco. Ron war nur einen Moment lang überrascht, ließ es zu. Zu dritt richteten sie den Stab aus, sprachen trauernd, aber gemeinsam. "Avada Kedavra!!!"

Das letzte bisschen Leben in Vos erlosch mit einem Mal. Die Augen wurden glasig leer, der Körper endgültig reglos. Dann, wie um den Prozess abzuschließen, erhob sich der Leichnam leicht in die Luft, schwarzer Rauch wirbelte unter ihm. Er vibrierte, dann schoss eine Fontäne schwarzer Schliere hoch in den Himmel, formte ein letztes Mal den Oberkörper-Schatten, bevor die Hülle zerbrach und mit einer gewaltigen Welle der Patronus herausschoss. Er fegte durch die Straßen, Gassen, riss jeden Dementor auf seinem Weg mit und davon.

"Victory is ours!!!!"