Vergebung

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Der folgende Unterricht glich einer Tortur. Harry bemühte sich so gut er konnte, den Schülern den Patronus Zauber beizubringen, doch er brachte es selbst nur mit Konzentration zustande seinen Patronus zu beschwören. So niedergeschlagen war er lange nicht mehr gewesen. Und obwohl er es zu verbergen versuchte bemerkten die Schüler, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Doch sie schwiegen und stellten keine Fragen. Das Getuschel beim Mittagessen hatte Harry schon bildlich vor Augen, als die Schüler den Klassenraum nach der Stunde, die Harry wie eine Ewigkeit vorkam, verließen.


Im Büro angekommen sah er auf seinen Plan, der ihm mitteilte, dass ihm gut 15 Minuten blieben, bevor die nächste Klasse kommen würde. Er ließ sich auf den Schreibtischstuhl sinken und legte den Kopf in die Hände. Es schien als würde seine Welt zusammenbrechen, mit jeder Minute die verstrich. Sein Gedanken kreisten um alle möglichen Bereiche, sprang von Bildern zu Sätzen und Geschehenem hin und her. Ein plötzliches Knallen von Metall auf Stein ließ ihn zusammenzucken. Das Lichtschwert war aus seiner Manteltasche gefallen und auf den kalten Stein geschlagen. Harry streckte seine Hand danach aus und das Schwert flog wie von selbst in seine Hand. Es war ungewöhnlich schwer, lag wie eine Last in seiner Hand. Er zündete es. Das blaue Licht erschien, formte eine Klinge. Das gleichmäßige Surren durchbrach die Stille im Raum. Harry betrachtete die Waffe, seine Gedanken glitten zu den Jedi. Die Macht erfordert Ruhe und Konzentration ertönte Obi-Wans Stimme in seinem Kopf. Ruhe und Konzentration. Ruhe und Konzentration. Er spürte etwas. Als würde eine leichte Flüssigkeit durch seinen Körper rinnen, durch die Arme, Beine und seinen Geist.


Er sah Ahsoka. Sie stand mit dem Rücken zu ihm. Hinter ihr schien ein schwaches, weißliches Licht in die Dunkelheit, dass einen Schatten auf den Boden warf. Die Umgebung war ein endloser, dunkel wirkender Raum. Harry stand einfach nur da, sah zu ihr. „Es war falsch, was passiert ist. Es tut mir Leid." Er sprach leise, seine Worte waren kaum zu hören, jedenfalls fühlte es sich so an. Ein leises Lachen erklang von ihr. „Warum? Du konntest nichts dafür, dass wir beeinflusst wurden". „Vielleicht nicht direkt. Aber ich hätte es merken müssen, früher reagieren müssen..." Nun drehte sie sich zu ihm und neben ihr erschien eine zweite Gestalt. Hermine. „Harry, du hast es bemerkt. Und Schlimmeres verhindert. Ist das nicht genug?" Harry sah zu Boden, dann zu den Seiten. Tat sich in der Dunkelheit etwas? Er konnte es nicht sicher sagen. „Ich weiß es nicht." Er sah wieder auf. Ein dritter Schatten trat nach vorne, Ron. „Hey Mann. Auch wenn es passiert ist, es war ein Unfall. Die Sache ist zu Ende". Harry blinzelte. War das hier echt? Hatten seine Freunde ihm verziehen? Es war eine Vision, musste eine sein. Doch ganz anders als sonst. „Wenn ich es Ginny erklärt habe, dann ist es zu Ende" antwortete er. Ein vierter Schatten näherte sich. Harry erwartete Ginny, doch das Gesicht und die Person, welche sich nun in den Vordergrund drängte kannte er nur zu gut. Er selbst. „Dich trifft keine Schuld, Harry." Er lachte. „Uns trifft keine wirkliche Schuld. Wir haben getan was wir konnten. Keiner von uns hätte erwartet dass Amanda die Biere versetzt. Und es ist dank unser alle Hilfe doch noch gut gegangen." Harry sah zu seinem Doppelgänger auf, der auf ihn einredete. Ein Grinsen tat sich auf dessen Gesicht auf. „Komm schon. Wir sind Harry Potter. Wir haben Voldemort besiegt. Da ist ein solcher Unfall doch kein Weltuntergang". Nun musste auch Harry lächeln. Irgendwo hatten sie recht. Es war kaum seine Schuld, er hatte gehandelt, seinen Verdacht gesichert und Ron und Hermine alamiert. Sein Verstand und auch der von Ahsoka war so stark gewesen, dass sie nicht völlig die Beherrschung verloren hatten. „Ihr habt Recht. Ihr habt Recht. Ich weiß was ich zu tun habe". Die anderen nickten und mit einem Lächeln traten sie zurück in das Licht, welches immer stärker wurde...


Harry öffnete die Augen. Es saß im Büro, von unten war lautes Getuschel zu hören. Er sah sich um, verarbeitete seine Umgebung. Das Lichtschwert war erloschen. Er blickte irritiert auf seine Hände. Es ging ihm gut. Er lächelte. Es war ihm gelungen. „Danke Mister Kenobi" flüsterte er leise und erhob sich. Der nächste Unterricht verlief reibungslos. Harry fühlte sich befreit. Obwohl er irgendwo wusste, dass er nur die Macht verwendet hatte um zu meditieren und das was er erfahren hatte nicht der Realität entsprach, so sehr hatte es doch funktioniert. Seine Schuld war nicht seine Schuld. Und er wusste, was er zu tun hatte. Nach der Stunde begann das Mittagessen in der Großen Halle und Harry beschloss mit seiner neuen Zuversicht dort am Lehrertisch zu essen. Er stieg die beweglichen Treppen hinunter, als Dennis ihn abfing. Er war sichtlich zufrieden und grinste ihn an. Auf Harrys irritierten Blick zog Dennis einen Zettel aus seiner Tasche und reichte ihn Harry. Dieser überflog eine Liste von Namen:

Harry PotterxStar Wars I - Eine neue DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt