Im Gerichtssaal herrschte Chaos. Die Minister redeten aufgeregt durcheinander, beschimpften Vos oder debattierten mit den Nachbarn. Harry stand im unteren Oval, zusammen mit Anakin, Ahsoka und Obi-Wan. Vos saß vor ihnen auf einem Stuhl den Ministern zugewandt. Seine Hände waren auf dem Rücken mit magischen Seilen gefesselt, damit er nicht entkommen konnte. Sein Lichtschwert war von Harry in sein Büro zur Untersuchung gebracht worden. Vos war mittlerweile wieder bei Bewusstsein, doch er sagte kein Wort. „Ruhe!", rief Kingsley über den Lärm verstärkt hinweg. Augenblick kehrte Ruhe ein und die Minister nahmen wieder auf ihren Sitzen Platz.
„Sie, Quinlan Vos, ehemaliges Mitglied des Jedi-Ordens, sind wegen mehrfachen Mordes, mentaler Manipulation, Bankraub, Diebstahl und Angriffen auf die allgemeine magische Welt angeklagt. Haben Sie irgendetwas zu Ihrer Verteidigung zu sagen?"Vos hatte keinen Verteidiger erhalten, da kein Zauberer bereit war ihn zu vertreten. Er sah verächtlich zu Kingsley hinauf: „Ihr könnt reden was ihr wollt Minister. Ich sage gar nichts". Kingsley sah ihn aus finsteren Augen an, doch das schien Vos nicht zu kümmern. „Bei allem gebührenden Respekt Minister, aber er ist immer noch ein Bürger der Republik. Und er muss vor ein republikanisches Gericht und den Hohen Rat der Jedi gebracht werden", ergriff Obi-Wan das Wort. Kingsley sah Obi-Wan fragend an:„Mister Kenobi, dieser Mann hat besonders in unserer Welt Verbrechen begangen, nicht in Euer. Und deshalb wird er auch nach unseren Maßstäben bestraft." Er machte eine kurze Pause.„Darüber hinaus ist es derzeit nicht möglich, ihn vor Euer Gericht zu bringen, da keiner weiß, wie sich ein Zugang zu Euer Welt wieder herstellen lässt". Obi-Wan dachte nach und zupfte sachte an seinem Bart: „Nun gut, dann soll er hier einen Teil seiner Strafe verbüßen. Doch ihr helft uns wie vereinbart dabei einen Zugang zu unserer Welt zu finden. Und sobald dieser hergestellt ist, überführen wir ihn in unsere Welt, nach Coruscant. Vor das republikanische Gericht." Kingsley nickte zustimmend.„So soll es sein. Bis dahin bringen wir Mister Vos nach Askaban in Einzelhaft. Wer stimmt dem zu?"
Die Hände aller Minister gingen nach oben, auch Harry hob seine Hand. „Ein einstimmiger Beschluss, nun gut. Die Verhandlung ist beendet", verkündete Kingsley und die Minister erhoben sich. Harry fühlte sich erleichtert, aber auch gleichzeitig seltsam leer. Vos war besiegt, aber es gab Opfer zu beklagen. Seamus, der Zauberer in Gringotts, Romilda und mehr. Vor allem Malfoy tat ihm tatsächlich Leid. Nach dem Tod seiner Eltern war er Harry ins Ministerium gefolgt und war dort eine kurze Zeit geblieben, doch dann war er wieder gegangen. Seitdem wusste niemand wo er war, nicht einmal seine Frau Astoria. Er war wie verschollen. Vielleicht hat er sich auch umgebracht,dachte Harry. So abwägig war der Gedanke nicht. Es hatte eigentlich immer nur seine Eltern wirklich in seinem Leben gegeben und nun waren sie tot. Er schüttelte den Gedanken ab. Hier konnte er nichts mehr tun. „Wie wollt ihr uns eigentlich nach Hause bringen?", fragte Ahsoka. Harry war überrascht, er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn so bald wieder ansprechen würde.„Ich bin mir nicht sicher. Wenn ihr und Vos durch eine Dimensionszerrung hier gelandet seid und eure Heimat weit weit weg ist, dann können euch vermutlich die Astronomen von uns am besten helfen. Ich und meine Freunde helfen aber auch gerne, soweit wir das können", sagte Harry und sah die Jedi freundlich an.
„Nun, dann halte ich es für das Beste sofort mit ihnen zu sprechen. Zu Hause tobt noch immer der Krieg gegen die Separatisten und wir müssen so schnell wie möglich zurück nach Coruscant", entgegnete Obi-Wan. „Die besten Astronomen die ich kenne wohnen in Hogwarts. Wenn dann müssen wir dorthin", erwiderte Harry und überspielte seine Überraschung gerade noch rechtzeitig. [style]Krieg? In ihrer Heimatwelt herrschte Krieg? Der Gedanke war irritierend und beunruhigend zu gleich. Wenn sie Friedenswächter sind, wieso ist dort Krieg? Und was passiert, wenn wir einen Übergang herstellen sollten? Dieser müsste umgehend nach ihrer Rückreise wieder zerstört werden, damit nicht plötzlich Invasoren oder ähnlich bei ihnen auftauchen würden.[/style] Harry biss sich auf die Lippe, nun war er von der Idee nicht mehr allzu begeistert. Andererseits konnte er ihnen die Chance auf die Heimreise kaum verweigern. „In Ordnung. In jedem Fall werden wir eine Unterkunft benötigen, etwas Einfaches genügt uns allerdings vollkommen. Wisst ihr einen Ort, wo wir unterkommen könnten?" Obi-Wan wandte sich an Harry. Der senkte den Kopf und überlegte. „Ich wüsste einen Ort, allerdings müsste ich erfragen, inwiefern das möglich ist", antwortete Harry. „In jedem Fall müssen wir erst einmal ermitteln, wie lange es brauchen wird, um einen Rückweg für euch zu finden."„Meister, ich würde vorschlagen dass Ahsoka und ich uns um den Rückweg kümmern, während ihr Vos in dieses Gefängnis begleitet" mischte sich Anakin in die Diskussion ein. Obi-Wan wandte sich zu ihm und nickte zustimmend.„Mister Kenobi, wenn es euch Recht ist würde ich euch und Mister Skywalker bitten, Vos zu begleiten. Auch wenn wir alle nötigen Vorkehrungen treffen, so möchte ich unbedingt sicherstellen, dass ihm kein Ausbruch gelingt" warf Harry ein.„Ihr wollt also alleine auf meinen Padawan aufpassen? So wie beim letzten Mal?" Anakins Missfallen war mehr als deutlich. Harry senkte schuldbewusst den Kopf. „Mister Skywalker, bitte. Ich habe einen Fehler gemacht und daraus gelernt. Das hier ist nur zur Sicherheit: Ich will Vos kein zweites Mal fangen müssen." Harry hob den Kopf und obwohl Anakins Blicke ihn förmlich durchlöcherten hielt er den Augenkontakt. Obi-Wan warf Harry einen prüfenden Blick zu, während Ahsoka ihn kritisch von der Seite musterte.
„Na schön, in Ordnung. Wir begleiten Vos bis zu eurem Gefängnis und Ihr sucht mit Ahsoka einen Weg, um uns zurück zu bringen." Er drehte sich um und Anakin folgte ihm, nicht jedoch ohne Harry einen letzten eindringlich warnenden Blick zuzuwerfen. Der blickte so ruhig er konnte zurück und wandte sich dann zu Ahsoka: „Dann wollen wir mal." Sie gab keine Antwort. Als Harry sich auf den Weg zum Fahrstuhl in die oberen Ebenen machte, folgte sie ihm.
Die sonst so schnelle Fahrstuhlfahrt erschien Harry ewig. Nun war er mit Ahsoka auf einem enorm kleinen Raum allein und sie sprach kein Wort mit ihm. „Danke für deinen Einsatz bei der Heulenden Hütte" fing Harry an und lächelte so gut er konnte. Ahsoka sah ihn kurz an, dann betrachtete sie wieder die Anzeigetafel. „Du bist sauer, ich weiß. Kannst du mir nicht verzeihen?" Warum war er so rezessiv? Er hatte einen Fehler gemacht, aber mittlerweile hatte er sich definitiv ausreichend entschuldigt.„Ich soll euch verzeihen? Einen mentalen Angriff auf meine Erinnerungen, oh ja, da kann ich euch super verzeihen". Der Fahrstuhl hielt an und mit einem Klappern und Zischen öffnete sich das Schutzgitter. Harry verließ von Ahsoka begleitet den Fahrstuhl und folgte den Korridoren nach draußen.
„Ich habe es zum Schutz von uns allen getan. Ich konnte mir nicht sicher sein, dass ihr auf unserer Seite seit. Wir kennen euch nun mal kaum und ihr uns nicht. Und Vos zeigt, dass ihr gefährlich für uns seid" antwortete Harry.Ahsoka legte die Stirn leicht in Falten, schien über die Worte nachzudenken: „Habt ihr denn wirklich nichts besseres als eure Zauberstrahlen? Ich dachte Magie wäre vielseitiger", fragte sie nachdenklich.Nun überlegte auch Harry: „Wir haben schon, nur verbietet uns unsere Ehre als Zauberer diese Zauber einzusetzen". Ahsoka sah ihn von der Seite an. „Eure Ehre hält euch davon ab eure Magie zu nutzen?" Sie zog eine Augenbraue hoch.„Nein, nicht direkt. Es gibt Magier, die sie trotzdem benutzen, aber sie sind für die normalen, guten Zauberer verboten." Er dachte nach: „Du hast doch von einem Kodex gesprochen, den ihr Jedi habt. Was besagt der?"Nun war Ahsoka am Abwägen. „Na ja, er gebietet uns vieles zu tun. Dass wir keine emotionalen Bindungen eingehen dürfen. Dass wir unsere Kräfte zum Guten benutzen. Dass wir helfen, wo wir es können."„Und er gebietet, dass man nicht tötet, wenn man nicht muss, nehme ich an?"Ahsoka blieb nun stehen und sah ihn an. „Ja", sagte sie leise.Harry wandte sich zu ihr. „Siehst du. So wie es euch verboten ist, einfach Leute zu töten, ist es bei uns verboten, bestimmte starke Zaubersprüche der schwarzen Magie anzuwenden."Ahsokas Gesicht wurde nachdenklich, sie sah wechselnd zu Harry und zu Boden. Harry erkannte, dass er sie diesmal überzeugt hatte. „Komm, wir müssen jetzt erst einmal nach Hogwarts", sagte er, öffnete die Tür nach draußen und sah zu ihr. Ahsoka sah ihn abschätzend, dann nickte sie und folgte ihm.
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Harry PotterxStar Wars I - Eine neue Dunkelheit
Fiksi IlmiahEs sind zwei Jahre vergangen, seit Harry Potter Lord Voldemort und seine Anhänger besiegt hat. Doch in das nun geregelte Leben kommt ein Hilferuf aus Hogwarts, als dort unerklärliche Phänomene passieren. Als Harry zu ermitteln anfängt stellt er schn...