Kapitel 19

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Anmerkung der Autorin:

Es empfiehlt sich ab einer gewissen Stelle das Lied zu hören, was beim Schreiben in Dauerschleife lief: Monster in me" von Little Mix

Wer mag kann es hören, wer nicht... auch nicht schlimm 😉 Die Stelle ist im Text markiert...

PS: Kommentare/Stimmen sind entgegen der landläufigen Meinung nicht tödlich und dürfen zur Freude der Autorin gerne dagelassen werden 😉
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Is love alive?

Winter Song von Sara Bareilles & Ingrid Michaelson

Julian fährt mit seinen Händen an meinen Hüften entlang, bevor er sie seitlich liegen lässt und lediglich seine Daumen auf und ab bewegt. Selbst als das Lied zu Ende ist, bleiben wir an Ort und Stelle stehen und bewegen uns leicht zum Beat des neuen Songs. Julian nimmt eine Hand von meiner Hüfte und legt sie in meinen Nacken. Dabei fährt er mit der Bewegung seiner Daumen fort und streicht leicht über die Stelle unterhalb meines Ohres. Ich muss schlucken und traue mich kaum zu atmen, während ich ihm dabei unentwegt in die Augen sehe und meine Knie weich werden.

„Es tut mir so leid, Cara... Ich..." Julians Stimme ist so leise, dass ich ihn kaum verstehen kann. Allerdings wird er von Valeries schrille Stimme unterbrochen, die nach seiner Aufmerksamkeit verlangt. Damit mache ich ruckartig einen Schritt von Julian weg und unterbreche somit den Augenkontakt. Der Zauber, der mich eben gefangen gehalten hat, ist weg und ich lande hart in der Realität. In einer Realität, in der Julian mich benutzt hat, um die Hochglanz-Barbie vor mir zurück zu bekommen. Scheint ja verdammt gut funktioniert zu haben, so wie sie jetzt wieder an ihm klebt.

Ich murmele ein leises „Ich geh mal auf die Toilette", ehe ich fluchtartig den Raum verlasse. Julians Kumpel werfen sich fragende Blicke zu und Sophia läuft mir mit schnellen Schritten nach. Eigentlich brauche ich jetzt einen Moment für mich alleine, aber Sophia huscht noch schnell mit ins Badezimmer, bevor ich die Tür schließen kann.

„Was war das denn eben?", quietscht sie schon fast fröhlich und ich verziehe das Gesicht bei der Tonlage. „Sorry", nuschelt sie kurz, bevor sie mich wieder wartend ansieht. „Ich... ich habe keine Ahnung.", meine Beine zittern und ich lasse mich auf den Toilettendeckel sinken. Sophias Blick wechselt von aufgeregt zu besorgt. Kurz darauf, geht sie vor mir in die Knie. Ich lege verzweifelt mein Gesicht in die Hände. „Was mache ich hier, Sophia? Das war eine super blöde und absolut dämliche Idee." Sophia kichert vor mir plötzlich los und ich hebe meinen Kopf und sehe sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Also ich finde, dass es eine super Idee war. Selbst wenn Julian Valerie zurück wollte, ist er aktuell hin und her gerissen. Denn auch wenn er den ganzen Abend bei ihr war, hatte er dich immer im Blick. Egal wo du hingegangen bist, Julian hat dich dabei beobachtet", grinst mich Kai's Freundin an. „Red keinen Mist, Sophia." „Ich rede keinen Mist. Immerhin hatte ich den ganzen Abend ein Auge auf euch zwei Trottel", sie zuckt jetzt mit den Schultern und stellt sich wieder aufrecht hin. Ich bleibe noch einen Moment sitzen und atme tief durch. Hat sie Recht? Ich habe versucht Julian halbwegs zu ignorieren und kann es daher nicht beurteilen.

„Ich gehe davon aus, dass du noch einen Moment brauchst?", fragt sie jetzt vorsichtig. Ich nicke nur abwesend. „Dann geh ich schon mal vor." Sophia streicht mir noch kurz über die Hand und verlässt dann das Bad. Ich stehe kurz danach auf und schließe hinter ihr ab.

Für den Augenblicke stütze ich mich auf dem Waschbecken ab und sehe mich, wie schon so oft, im Spiegel an. Das Tanzen hat mir unglaublich gut getan und ich habe vor Aufregung rote Wangen. Einfach mal wieder loslassen und Spaß haben ohne nachzudenken, hat zumindest kurzweilig für ein gutes Gefühl gesorgt.

Winter Song ❄️ Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt