Kapitel 15

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My love a beacon in the night.
My words will be your light
To carry you to me.

Winter Song von Sara Bareilles & Ingrid Michaelson


Eine halbe Stunde später winke ich meiner Lieblingsfamilie, während sie in Richtung Heimat davon fährt. Julian steht neben mir und sieht mich von der Seite her an. „Geht's dir gut?", fragt er leise und streicht mir leicht über den Arm.

„So ihr zwei Hübschen!", ruft Kai, noch bevor ich Julian antworten kann, aus und legt dabei seine Arme um uns. „Was machen wir heute noch?" Er grinst uns frech an und wackelt dabei mit den Augenbrauen. Sophia hinter uns lacht und Kai dreht sich kurz zu ihr um, um ihr zu zuzuzwinkern.

„Also? Was ist jetzt?", Kai klopft uns beiden abwechselnd auf die Schultern, aber Sophia zieht ihren Freund an einem Ohr von Julian und mir weg. „Hey, hey, hey, junge Dame... Vorsicht mit meinen heiligen Ohren", jammert Kai drauf los und Sophia murmelt nur: „Solange du mit denen kein Tor schießen kannst, sind die nicht heilig." und schüttelt dabei den Kopf. Jetzt bin ich es, die lacht und auch Julian neben mir grinst.

Nachdem Sophia den jammernden Kai mit einem Kuss ruhig gestellt hat, dreht sie sich zu uns um. „Ich hatte überlegt, ob wir zusammen irgendwo hin gehen wollen? Das Wetter ist noch super und wir haben noch nie was zu viert gemacht. Also wir haben es zwar schon mal versucht, aber... dann hat Julian es verbockt. Ich würde also sagen wir starten einen neuen Versuch!" Sophia reißt die Arme hoch und quetscht aufgeregt beim letzten Teil des Satzes. Kai drückt ihr daraufhin einen Kuss auf die Wange, eher er und erwartungsvoll ansieht.

Julian sieht mich fragend an und ich nicke lächelnd, bevor ich mich an das Päarchen vor mir wende „Ich muss noch nach Hause und mir was anderes anziehen. Wo treffen wir uns?"

Der Blonde neben mir will etwas sagen, schließt aber dann doch wieder den Mund und senkt den Kopf. Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll... Aber Kai kommt mir zuvor.

„Ich würde sagen wir treffen uns in deiner Wohnung Julian?! Sophia und ich quartieren uns nämlich in deinem Gästezimmer ein. Cara, du kommst dann einfach dazu und wir fahren dann in den Beach Club von neulich?" Ich sehe Sophia und Kai mit hochgezogenen Augenbrauen an. Warum kommt es mir so vor, als hätten die beiden das geplant?

„Ich kann dich auch mitnehmen und wir holen dein Auto morgen ab oder so?", kommt es jetzt von meiner Seite und Julian sieht mich vorsichtig an. Ich schüttele aber mit dem Kopf. „Ich muss eh noch nach Hause und ein paar Sachen zusammen packen. Also komme ich dann einfach zu dir."

Kai klatscht aufgeregt in die Hände und macht sich fröhlich in Richtung von Sophias Auto. „Wunderbar. Dann sehen wir uns gleich alle bei Julian wieder!" Ich lächle Julian noch einmal vorsichtig zu, ehe ich mich auch auf den Weg mache.

Gegen neun fahre ich auf den Parkplatz vor Julians Haus. Ich war schnell noch duschen und jetzt fallen meine blonden Haare in leichten Naturlocken auf meine Schultern. Passend für den Abend habe ich einen beigen Rüschenrock, ein schlichtes weißes Top und gleichfarbige Riemchensandalen an. Ich bin sogar dezent geschminkt.

Unsicher streiche ich mir über den Rock, bleibe noch einen Moment im Auto sitzen und überlege mir, ob ich nicht doch einfach wieder nach Hause fahren soll. Den Rock habe ich zusammen mit Sophia gekauft und ich bin es wirklich nicht gewohnt so einen zu tragen. Es ist nicht so, dass ich mich unwohl fühle, denn es ist genau mein Stil. Eher schlicht gehalten und in gedeckten Farben. Mich macht aber allein der Gedanke an Julian total nervös. Ich knete leicht meine Hände und kaue unsicher auf meiner Unterlippe herum. Dann aber straffe ich meine Schultern und sehe noch einmal kurz in den Rückspiegel, ehe ich aussteige. Ich muss mich nicht mehr verstecken und Angst haben. Ich fühle mich so wohl in meiner Haut, wie schon sehr lange nicht mehr. Es gibt also keinen Grund mich warum ich da nicht hoch gehen sollte.

Winter Song ❄️ Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt