Kapitel 30

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Is love alive?

Winter Song von Sara Bareilles & Ingrid

Um die Familienbesuche der Familie Brandt an Weihnachten, komme ich zum Glück herum. Sie verschwinden zum Mittag oder Abendessen und ich kann mit Nala im Haus bleiben oder gehe spazieren. Am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages kommt Julian gerade wieder nach Hause, als ich mit Nala auf dem Sofa liege und sie am Bauch kraule. Der Familienhund rührt sich kein Stück und bleibt bei mir liegen, selbst als Julian sie ruft. „Du hast einen schlechten Einfluss auf den Hund", brummt er mir entgegen, bevor er sich neben mich fallen lässt und ich lachen muss: „Geht sowas denn?" „Sieht man doch. Nala ignoriert mich vollkommen, wenn du da bist", mault der Blonde rum und schiebt die Unterlippe vor.

„Du ignorierst doch auch alle wenn Cara da ist. Sieht also so aus, als wärt ihr euch da einig", kommt es lachend von Jascha aus dem Hintergrund und Julian wirft ein Kissen nach ihm. Als er sich wieder zu mir umdreht und meinem Blick begegnet, wird er rot und ich beuge mich vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Das sorgt dafür, dass Julian mich fröhlich angrinst, bevor er wieder ernst wird.

„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du wieder nach Hause möchtest? Normalerweise wollte ich ja bis Neujahr hier bleiben, aber wenn du vorher nach Hause magst, ist das auch in Ordnung. Du musst nicht bleiben, wenn du das nicht willst. Dann fahr ich dich und komme kurz vor dem Jahreswechsel wieder." Verlegen kratzt sich Julian am Kopf und sieht mich fragend an. „Wolltest du nicht was mit deinen Kumpels machen?" „Ja schon... aber sie nehmen mir das bestimmt nicht übel."

Ich weiß, dass Julian sich eigentlich sehr auf die Zeit mit seinen Kumpels gefreut hat, aber mich nicht länger als notwendig hier „festhalten" will. Jedenfalls hab ich gestern ein Gespräch zwischen ihm und Jannis dazu mitbekommen. Und nein ich habe nicht gelauscht, sondern bin zufällig am Zimmer vorbei gelaufen und habe einen Teil des Gesprächs mitbekommen. Daher weiß ich, dass er lieber bleiben würde, aber mich nicht noch mehr stressen und unter Druck setzen will, indem er mich quasi zwingt hier zu bleiben. Alleine das ist schon unglaublich süß.

„Wenn ich darf, würde ich gerne mit dir hier bleiben", antworte ich daher. Erst wollte ich wirklich gerne wieder nach Hause, aber dann würde ich Julian ja nicht mehr sehen. Jedenfalls bis nach Neujahr. Und das will ich nicht. „Wirklich? Du willst hier hier bleiben?", mit großen Augen sieht mich mein Gegenüber an und ich nicke. Julian lächelt daraufhin glücklich und sieht mich einen Moment lang noch an, ehe sein Blick auf Nala fällt.

Er legt den Kopf schief und mustert seinen Lieblingshund lange. „Was starrst du denn denn den Hund so nieder", lache ich leicht und kraule Nala weiter. „Bin grade ziemlich neidisch auf diesen Hund", murmelt der Blonde leise und zuckt mit den Schultern. Da sonst niemand hier unten ist, strecke ich meine Beine aus und klopfe mir dann leicht auf die Oberschenkel: „Eine Hand hab ich noch frei. Also leg dich hin." „Echt?", Julian schaut mich erst mit großen Augen an, aber als ich dann nicke, strahlt er mich an und legt seinen Kopf vorsichtig auf meine Beine. Er sieht am Anfang noch zu mir hoch, genießt aber dann die kleine „Streicheleinheit" und schließt die Augen. Sanft fahre ich durch Julians Haare und zeichne mit den Fingerspitzen seine Gesichtszüge nach. Julian seufzt leise und ich merke wie er sich erst entspannt und dann immer wieder kurz einschläft.

Julian und ich verbringen in den nächsten Tagen viel Zeit zusammen. Gehen Laufen, mit Nala spazieren und sind mit seinen Jungs unterwegs. Manchmal bleibe ich auch bei Heike zu Hause und wir sitzen zusammen und unterhalten uns. Julians Mutter ist ein absoluter Schatz und ich mag sie wirklich sehr gerne. Auch Jürgen ist toll, aber er unternimmt, dann auch einfach oft was mit seinen Jungs, die er, wie er immer so schön sagt, viel zu selten sieht.

Winter Song ❄️ Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt