Ein gebrochenes Herz und eine Botschaft

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(Ich habe mich dazu entschieden noch ein Kapitel aus Tonks Sicht zu schreiben. Also viel Spaß beim lesen!)

Ich seufzte leise.
Dieses Bett war ziemlich bequem, auch wenn es nicht so aussah. Ich sah das an der Wand gegenüber ein Nachthemd hing. Das hatte Molly mir wohl rausgesucht. Vielleicht war es sogar noch von einer meiner Black Verwandten die hier einst gelebt hatten. Es war schwarz, mit Spagettiträgern und müsste mir ungefähr bis fast zu den Knöcheln reichen. Es hatte einen spitzenbesatz an seinem V-Ausschnitt. Es war wirklich schön. Ich beschloss mich doch umzuziehen, obwohl ich das eigentlich nicht vorgehabt hatte.
Ich stand auf und wechselte schnell meine Kleidung. Der Stoff des Nachthemdes fühlte sich wunderbar auf der Haut an. Und es umschmeichelte meinen Körper sanft.
Als ich die dicken Decken des Betts zurückschlagen wollte, merkte ich das etwas komisch war.
Dort auf der Bettdecke lag eine kleiner dicker Umschlag.
Verwundert sah ich ihn an.
Wahrscheinlich war er eben schon da gewesen und ich hatte ihn nicht bemerkt da ich zu tief in meinen Gedanken versunken gewesen war.
Ich schlüpfte unter die Decken, da es ziemlich frisch war. Ich nahm den Umschlag und drehte ihn in meinen Händen. Ich entdeckte das mein Name darauf stand. Die schnörkelige Handschrift erkannte ich sofort.
Remus.
Eine Weile starrte ich den Brief einfach nur an.
Was wollte Remus von mir?
Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und öffnete den Umschlag vorsichtig. Zum Vorschein kam ein Stapel kleiner Papiere.
Ich sah auf das oberste.
"Tonks,
Ich weiß das ich dir unendlich dolle weh getan habe. Und
das tut mir sehr leid. Ich will dir wenigstens meine Gründe
nennen warum ich denke das dass zwischen uns sich nicht
weiter entwickeln sollte.
Leider habe ich nur diese kleinen Stücke Papier zur
Verfügung."
Ich starrte auf das erste Stück Papier.
Ich hätte nicht damit gerechnet das Remus mir je erklären würde warum er mich weg stieß. Und nun, hier in meinen Händen, lagen all seine Beweggründe.
Ich legte das erste Papier zur Seite und laß das zweite.

"Tonks, ich wollte nie jemanden so nahe kommen wie
ich dir nah gekommen bin.
Du beherrscht meine Gedanken. Es vergeht kaum
eine Sekunde in der ich nicht an dich denken muss.
Und ich hasse mich dafür. Du wirst dich sicherlich
fragen wieso, und das möchte ich dir erklären."

Er musste an mich denken? Andauernd? So wie ich an ihn. Aber warum war es falsch? Und warum fürchtete er sich davor?
Ich laß weiter.

"Du weißt ja das ich seit, ich sehr jung bin, ein
Werwolf bin. Und das ist der Grund weswegen
ich mich von dir abwende. Wie ich dir schon des
öfteren gesagt habe: Du hast etwas so viel
besseres verdient als mich alten, einsamen Wolf.
Du hast einen Jungen gesunden Mann verdient.
Der dich für immer glücklich machen kann."

Ich schüttelte meinen Kopf. Wie konnte er nur einfach nicht verstehen das es für mich niemand anderen als ihn gab.

"Ich weiß das du das nicht verstehen willst.
Aber stell dir mal vor du wärst ich. Vielleicht
Kannst du mich ja dann etwas verstehen.
Was wäre wenn ich mich verwandle und dich
verletze? Ich könnte mir das nie verzeihen
und könnte nie wieder glücklich werden.
Ich will doch nur nicht das dir etwas passiert
Tonks."

Ich musste schlucken.
Ich konnte ihn verstehen. Aber ich wollte nicht so einfach aufgeben. Wie sollten wir wissen das es nicht funktioniert wenn wir es nie versucht haben?
Ich hatte noch so stark für einen Menschen empfunden wie für ihn, und ich wollte all das nicht einfach aufgeben. Ich wusste einfach das wir es schaffen könnten.

"Ich hoffe das du das ganze jetzt vielleicht
ein bisschen verstehen kannst. Du bedeutest
mir unendlich viel, aber ich denke es ist besser
für uns beide wenn wir Freunde bleiben.
Tonks, du bist die tollste Frau die je kennenlernen
durfte und ich hoffe das du eines Tages glücklich
werden kannst.
Remus"

Eine Weile saß ich einfach nur da.
Wie sollte ich ohne ihn glücklich werden? Ich konnte mir nicht vorstellen das dass jemals passieren würde. Mein Herz würde für immer ihm gehören.
Ich seufzte leise.
Unglaublich viele Gedanken wirbelten durch meinen Kopf. Ich bekam kaum einen klaren zu fassen.
Vielleicht hatte er ja recht? Vielleicht müsste ich versuche weiter zu kommen. Ohne ihn.
Aber würde ich das schaffen?
Wie schon erwähnt will mein Herz nur ihn. Würde es nicht gänzlich aufhören zu schlagen wenn er nicht mehr der Grund dafür war?
Ich schlug die Decken zurück und stand auf. Ich ging, in meine Gedanken versunken, zum Fenster.
Ich würde eh nicht schlafen können. Wieso sollte ich dann nicht noch etwas die friedliche Muggelwelt da draußen beobachten?
Ich zog die Vorhänge zur Seite und sah nach draußen. Der halb Mond stand tief und schien direkt auf mich. Sein Anblick ließ mich direkt wieder an Remus denken.
Dieser verfluchte Mond war doch eigentlich nur an all dem schuld. Gäbe es ihn nicht wäre Remus dann das was er war?
Mein Blick wanderte über dem Grimmauld Place und blieb an der Stelle hängen wo Remus mich vor wenigen Stunden geküsst hatte.
Das war einer der besten Momente meines Lebens gewesen.
Er hatte mich an sich gedrückt und meinen Kuss erwidert. Er hatte sich mir geöffnet. Er hatte seine wahren Gefühle offenbart.
Ich seufzte erneut.
Da nahm ich, in meinem Augenwinkel, eine Bewegung wahr.
Vorsichtig drehte ich meinen Kopf in die Richtung.
Dort stand Remus, in der Mitte des Platzes, und sah zu mir hoch.
Mein Herz setzte kurz aus.
Er sah mit einem so intensiven Blick zu mir hoch das mein Atem stockte.
Ich legte eine Hand an die Scheibe sah ihm tief in die Augen.
Er schien zu lächeln.
Ich weiß nicht wie lange wir so da standen.
Doch irgendwann hob er kurz die Hand und war Sekunden später verschwunden.
Ich spürte wie mein Herzschmerz und die Kälte des Zimmers zurück kehrten. Ich ließ mich langsam auf den Boden sinken und begann erneut zu weinen.

999 Wörter

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