»Tiefe Frustration« Ein Kapitel aus Enzos Sicht

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Hinweis an jene, die die anderen Kapitel bereits schon vor der Aktualisierung gelesen hatten:

Bitte fangt von vorne an, die Geschichte ist nicht mehr wie die gleiche zuvor und befindet sich nicht mehr am gleichen Punkt wie vor der Überarbeitung. Sie besitzt zwar jetzt schon einen größeren Umfang, doch wir befinden uns erst noch am Anfang der Handlung. Ich habe den Charakteren neue Züge verpasst sowie die Handlungsstränge abgewandelt. Also bitte fangt auch mit dem Anfang an, sonst endet das nur in Verwirrung :)


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Abgehetzt erreichte ich den Flughafen. Panik flackerte in meinen Augen, als ich durch die endlose Halle rannte und die große Abflugtafel suchte. Verzweifelt drängte ich mich durch die Menschen hindurch und fand meinen Halt an einer Informationsstelle.

»Ist der Flieger nach New York schon weg?«, fragte ich die Servicekraft drängend und wischte mir über meine leicht verschwitzte Stirn.

»Einen Moment«, entgegnete sie und blätterte in ihrem Heft umher. Sie war vollkommen desinteressiert von meiner Frage und bestaunte stattdessen die abgemagerten Damen in einer Fashionzeitschrift.

»Sie werden hier fürs Arbeiten bezahlt und nicht um ihren Kopf in Klatschmagazine zu stecken«, beschwerte ich mich genervt und deutete auf meine Uhr. »Ich habe es wirklich eilig.«

»Meinetwegen.« Augenrollend tippte sie die Daten in ihr System ein. »Der Flieger startet in wenige Sekunden. Der Check-In Bereich ist schon geschlossen, Sie sind leider zu spät dran.«

»Und der nächste?« Irritiert blickte mich die Dame an. »Wann kommt der nächste Flieger nach New York«, verdeutlichte ich ihr meine Frage in dem Moment, als Kyle auch endlich um die Ecke kam. Der junge Herr hatte sich ganz schön Zeit gelassen.

»In fünf Stunden.« Entschieden drehte sie ihren Display in meine Richtung und deutete auf den Preis des Fluges. »Da sie sich erst so spät dafür interessieren, liegt der Preis höher als üblich.«

»Ich nehme ihn«, entgegnete ich und zückte meine Kreditkarte. »Zwei Tickets bitte, mein Freund begleitet mich.«

»Was? Also davon war nicht die Rede«, meinte Kyle entrüstet und bestrafte mich mit einem vorwurfsvollen Blick.

»Du bist mein Geschäftspartner, du musst mit und du weißt auch genau warum«, sagte ich nur harsch und übergab der Dame meine Karte. Unberührt steckte sie diese in ihr Gerät und überreichte mir den Beleg für eine Unterschrift. »Wir müssen nur nochmal kurz zurück zum Appartement, ein paar wichtige Sachen für das Unternehmen mitnehmen.«

»Schön, mir bleibt ja ohnehin nichts anderes übrig.« Gereizt starrte mein bester Freund die Decke an. Irgendwas stimmte nicht mit ihm, er verhielt sich ganz merkwürdig.

»Was ist denn dein Problem?«, fragte ich ihn nachdenklich und nahm die beiden Tickets entgegen.

»Was mein Problem ist?« Wütend warf er mir einen funkelnden Blick zu. »Ich habe noch keine Lust, mich jetzt schon fest zu binden. Ich will noch meinen Spaß haben und nicht einer Frau hinterherlaufen müssen. Auch wenn du genau das Gegenteil möchtest, bedeutet es nicht, dass ich es ebenfalls so sehe.«

Verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ich verstand nicht, worauf er hinaus wollte. Schließlich hatte er seine Seelenverwandte noch nicht gefunden und ohne diese konnte sein innerer Widerstand gar nicht erst entstehen.

»Oh man, heute bist du echt auf einem ganz anderen Planeten, was?« Aufgebracht warf er seine Hände in die Höhe. »Deine tolle Sara war wohl kaum gestern Abend alleine dort oder hast du ihre Freundin gar nicht erst wahr genommen?«

»Jazz?«, meinte ich nur irritiert und fragte mich, ob ich mir diesen Namen überhaupt richtig gemerkt hatte. Alles was mich die letzten Stunden interessiert hatte, lag die Nacht über in meinen Armen.

»Ja, genau.« Mürrisch verschränkte er seine Arme. »Ich dachte nicht, dass ich sie so schnell finden würde. Ich bin doch erst 120 Jahre alt, die wenigsten finden ihre Seelenverwandte in einem so jungen Alter. Es ist einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt für mich.«

»Was redest du denn da? Willst du etwa warten, bis eine achtzig jährige Frau vor dir steht, die dann womöglich einen Herzinfarkt erleidet, weil du noch genau wie vor 60 Jahren aussiehst? Das ist deine einzige Chance auf die wahre, immer währende Liebe. Wenn du dich jetzt an sie bindest, wird auch sie unsterblich und du musst sie nie wieder gehen lassen.«

»Denkst du, dass weiß ich selbst nicht? Ich sage auch gar nicht, dass es nicht wunderschön war, die Nacht mit ihr zu verbringen, doch ich dachte mir bleiben wenigstens noch 5 Jahre in denen ich mich ausleben kann.«

»Fünf entscheidende Jahre, in denen sie womöglich einen anderen Mann kennenlernt. Fünf Jahre, in denen sie bereits ihre eigene Familie gründen könnte. So etwas kannst du dann nicht mehr in Stücke reißen, das wäre nicht fair. Du hast jetzt die Möglichkeit sie kennenzulernen und nicht erst später. So ist das Rad der Zeit.« Ein Grinsen erschien auf meinem Gesicht. »Und interessant, wie schnell du dich verplappern kannst. Du hast die Nacht also auch nicht alleine verbracht?«

»Nein«, meinte er missgelaunt.

»Also hat sie sich bei dir auch aus der Wohnung geschlichen?«

»Womöglich..«

»Na dann sind wir wohl tatsächlich richtige Leidensgenossen!« Lachend legte ich meinen Arm um seine Schultern und konnte ihm ein Lächeln vom Gesicht stehlen. »Das ist wohl alles weder dir noch mir jemals passiert. Alle Frauen wollten immer länger bleiben, als gewünscht und unsere Herzensdamen wollten nichts sehnlicher, als so schnell wie möglich vor uns zu flüchten.«

»Ob das ein gutes Zeichen ist?« Zweifelnd richtete sich Kyles Blick auf mich.

»Das werden wir wohl oder übel erst erfahren, wenn wir ihnen erneut begegnen. Und ich habe auch schon den perfekten Plan. Ein alter Freund aus längst vergangenen Studienzeiten schuldet mir noch einen Gefallen und zufällig besitzt er die verschiedensten Verbindungen zu Universitäten in ganz New York.«


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Ich würde mich sehr über euer Feedback zu den Veränderungen freuen. Lasst mir gerne eure Meinung da, egal ob positiv oder negativ.

xXRaven12Xx

The Only OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt