Die wilden Kerle und die Schwester des Dicken Michi

48✔️

Julis Sicht

Ich hatte die ganze Nacht mit Leon wache gehalten und schlief daher auch noch, aber Raban hatte da andere Pläne. Er kam aus dem Wald gerannt und rief irgendwas von Alarmstufe Rot. Zuallererst dachte ich, Emma hätte mich geweckt, weil sie das sonst immer tat, aber das kleine wilde und niedliche, ok habe ich das grade wirklich gedacht huiuiui, naja auf jeden Fall schlief sie noch, was irgendwie komisch war, normalerweise war sie Frühaufsteherin.

Ich weckte sie mit einem Kuss und einem süßen guten Morgen. Sie gähnte und streckte sich und sah dabei einfach nur witzig aus. Meine Güte ich werde ja ganz weich nun ja.

"Guten Morgen", gähnte sie nochmal und ich musste lachen. Ihr Gesicht sah einfach zu komisch aus. "was denn los warum weckst du mich normalerweise bist du doch immer später wach als ich?", fragte sie, "Keine Ahnung, aber Raban ist grade wiedergekommen und hat das Lager zusammengebrüllt. Irgendwas von Alarmstufe Rot oder so." "Achso seine Gespensterschnalle hat mal wieder geleuchtet.", meinte sie nur.

Vanessa kam auch grade wieder und weckte natürlich erstmal Leon, der sich wie immer erstmal beschwerte, was Emma zum Lachen brachte. Gott wie ich dieses Lachen liebe.

"Raban van Helsing hat für uns alle Ausgangsperre verhängt", erzählte sie. "Aha und welche Gespenster besuchen uns heute?", fragte Leon, "Es gibt keine Gespenster", predigte Raban uns wie immer und Joschka erklärte: "Der Gürtel hat Rot aufgeleuchtet, rot heißt Vampire." "Und die sind schon unter uns", kam von Markus. Emma und Maxi zischten und zeigten ihre Zähne und fauchten. Ich wich zurück und Raban und Joschka kamen sofort mit ihren Knoblauchpistolen. Emma, Markus, Maxi und alle anderen außer Raban und Joschka brachen in Gelächter aus und Emma und Maxi nahmen die Kunststoffgebisse aus dem Mund.

Nachdem Raban und Joschka sich erstmal darüber beschwert hatten, dass wir das alles nicht ernst nehmen würden und wir uns eingekriegt hatten und Vanessa ganz, wie sie immer war erstmal mit ihrem neuen Rekord an Volleypässen angegeben hatte, was Leon natürlich nicht auf sich sitzen gelassen hat liefen die beiden in den Wald, um einen neuen Rekord aufzustellen, traf wieder Ruhe ein.

Emmas Sicht

Leon und Vanessa rannten in den Wald und zerstörten dabei Raban und Joschkas letzten Satz Plasmaschockdings was auch immer egal. Die beiden mussten natürlich erstmal rumzicken. Manchmal frage ich mich echt ob Nessi, sagt ihr nicht, dass ich sie so genannt habe, Klette und ich die Mädchen sind oder die beiden. "Es kommt doch eh nur nen Waschbär, der nen Troll sein soll", lachte ich, "Oder ne Wildsau als Elfe", meint Nerv und wir brachten in Gelächter aus.

Ich lehnte mich an Juli und schloss meine Augen. Es tat gut einfach nur so da zu sitzen und nichts zu tun. Ich dachte in letzter Zeit ziemlich oft darüber nach was nach der Zeit als Wilder Kerl kam ich meine wir können ja nicht für immer im Wald leben. Auch wenn der Gedanke echt cool ist. Ich meine die meisten von unseren Eltern würde es eh nicht jucken. Klette und ich hatten keine Eltern mehr und Markus (Pflege), Maxis und Nervs Eltern machten sich eh keine Sorgen, weil es ihnen schlichtweg egal war was mit ihren Kindern passierte solange sie Fußballspielen. Rabans Mutter hat ja noch seine rosa Cousinchen und Juli und Joschkas Mutter naja die würde sich wahrscheinlich Sorgen machen, aber sie war das ja schon gewohnt, zumindest von Juli. Der Vater von Leon würde es so wie ich ihn kenne sogar tolerieren, solange Leon ihn zwischendurch mal besuchen würde. Vanessas Oma würde vor Sorge sterben, wenn Vanessa nicht mal vorbeikäme.

Ich dachte zurück an den Tag an dem Leon meinen Bruder herausgefordert hatte. Oh man, das war einer der besten Tage in meinem Leben. Die Wilden Kerle gegen die Unbesiegbaren Sieger, wie Vanessa zu uns kam und Markus und Jojo, der ja leider wieder gehen musste, wie ich alle immer runtergemacht habe und alles was mir an den Kopf geworfen wurde gekontert habe. Die Mutprobe am Baggersee. Leon als er mich aus der Mannschaft geschmissen hat. Die Flammenmützen und die Liebesbriefe von Juli und Leon. Und dann, die Niederlage gegen die Nationalmannschaft, Leon, der uns verlassen hat, Juli, der sein Versprechen gebrochen hat. Naja, dann kam Nerv und hat uns alle gerettet. Leon und Vanessa kamen wieder zusammen und auch Juli und ich vertrugen uns wieder. Fabi der Rockträger ich muss bis heute darüber lachen er sah einfach nur aus wie Nervs Mutter in Ledersachen. Dann kamen die Wölfe und die Silberlichten und alles war auf den Kopf gestellt. Marlon fand seine Horizon und jetzt? Jetzt ist er bei ihr und nichtmehr bei uns es ist traurig daran zu denken, dass es nun Anne ist, die ihn glücklich macht und nicht mehr wir.

Ich öffnete die Augen und sah Juli an. "Worüber denkst du nach?" "Ich habe nur an früher gedacht und wie sehr ich mich verändert habe. Ich bin einfach erwachsener geworden und ruhiger." "Ja früher hast du immer jeden runtergemacht der dich angesprochen hat das war manchmal echt amüsant.", lachte Juli. "Ey als ob du besser warst mit deiner Eifersucht auf Maxi." "Da ist sie wieder und kontert alles und jeden", mischte sich Markus ein. "Haha ich weiß noch, wie du am Fluss meintest du willst nicht gegen ein Mädchen laufen, weil es zu einfach wäre und wer hat hinterher gewonnen", konterte ich. Alle brachen in Gelächter aus und kamen zu uns. Wir fachsimpelten noch ein wenig über die alten Zeiten und machten uns über alles lustig. Juli meckerte über meinen Orientierungssinn, der immer noch schlechter als der eines Toasters war, und ich machte mich über seine, mittlerweile viel zu kleine Mütze lustig, die er immer noch nicht ablegen wollte, nicht mal beim Schlafen. Wir lachten noch ewig und erzählten vor allem Klette was war, bevor sie dazukam und auch Nerv erfuhr einiges, was er noch nicht wusste.

Als es dunkel wurde waren Nessi und Leon immer noch nicht zurück und ich machte mir ein wenig Sorgen aber alle anderen meinten nur, dass die beiden so wie man sie kannte im Wald schlafen würden und morgen wieder da sein werden.

In der Nacht schlief ich unruhig. Ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass Leon und Nessi irgendwas passiert war.