two.

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Amy hielt ihr Versprechen und kam gegen 23 Uhr zurück.
Sie weckte mich aus meinem Halbschlaf, indem sie gegen meine Balkontür klopfte.
Erschrocken stellte ich meine Nachttischlampe an und schlüpfte aus meinem Bett.
Meine Füße machten Kontakt mit dem kalten Parkett.
Ich öffnete die Tür und sah eine fröstelnde Amy vor mir. Sie trug High Heels, ein kurzes Kleid kombiniert zu einer Lederjacke. Ihre dunklen Haare waren hoch zu einem Zopf gebunden.
"Spinnst du?!", zickte ich sie an und meinte damit nicht nur ihren nächtlichen Ausflug.
"Reg dich ab.", murmelte sie und schlüpfte an mir vorbei in mein Zimmer.
"Warum tust du das?", ich drehte mich zu ihr, vergaß dabei die Balkontür wieder zu schließen.
"Was tun?! Nicht mehr perfekt zu sein?", sie lachte verächtlich.
"Wenn Mom und Dad das wüssten wärst du jetzt tot!"
"Na und? Wenn du deine Klappe hältst werden sie es schon nicht erfahren.", ich schüttelte meinen Kopf und bemerkte erst jetzt den Geruch der von ihr ausging.
"Sag mal, hast du Alkohol getrunken?"
"Wenn kümmert's?!"
"Mich."
"Ach Loy, du musst mal aus dir rauskommen und nicht immer so spießig sein. Ich sollte dich nächstes Mal wirklich mit nehmen."
"Es wird kein nächstes Mal geben.", sagte ich ernst und meinte es auch so. Sollte ich doch ihre Spaßverderberin sein, wenigstens würde meine Schwester dann nicht zur Schlampe montieren.
"Werden wir ja sehen.", sie machte sich zur Tür auf und ich setzte mich auf mein Bett.
Diese Unterhaltung machte keinen Sinn mehr, sie war betrunken und Verstand im Moment nicht viel. Ich würde morgen noch mal in Ruhe mit ihr darüber reden.
"Gute Nacht, Schwesterherz.", sie grinste mir kurz zu, bevor sie leise mein Zimmer verließ und hinter sich die Tür wieder schloss.
Ich ließ meinen Körper seufzend nach hinten aufs Bett fallen. Was war bloß in sie gefahren?!
Müde robbte ich weiter nach oben, sodass mein Kopf auf meinem Kissen lag und ich meinen Körper erneut unter meine warme Decke kuscheln konnte.
Im Nu befand ich mich wieder in meinen Träumen, wo all meine Probleme nebensächlich waren.

*

Durch einen lauten Knall schreckte ich erneut aus meinen Träumen.
Überrascht setzte ich mich aufrecht hin und machte das Licht an.
Ich erkannte den Umriss einer Person an meinem Bett, doch aus meinem Schrei wurde nichts, denn er wurde von der Hand der Fremden Person an meinem Bett gedämpft.
Gleich würde ich sterben. Meine Gedanken rasten und mir wurde bewusst, dass ich eindeutig zu viele Horrorfilme schaute. Bestimmt träumte ich nur.
Doch der verzweifelte Versuch endlich auf zu wachen schlug fehl. Ich träumte nicht.
Angst staute sich in meinem Körper zusammen und meine Augen wurden groß vor Schock. Ich realisierte die Situation in der ich steckte.
"Ich werde jetzt meine Hand entfernen und du wirst nicht schreien, verstanden?", eine raue Stimme klang zu meinem Ohr durch.
Ich nickte unter Schock, langsam wurde die Hand von meinem Mund entfernt.
Doch wie zu erwarten verließ ein Schrei meine Kehle und schneller als ich überhaupt schauen konnte, war die Hand wieder hart auf meinem Mund gepresst.
"Sei still!", erst jetzt bemerkte ich die Waffe in seiner anderen Hand.
Oh verdammt, ich würde sterben.
Ich bekam noch mehr Panik und wünschte mir einen Helden wie aus meinen verdammten Büchern herbei. Doch natürlich geschah nichts, das Leben war eben kein Buch.
"Chloe?", die Stimme meiner gleichaltrigen Schwester drang zu meinem Ohren durch.
Schockiert sah ich den fremden Mann an, der mich genauso schockiert zurück anstarrte.
"Spiel mit oder ich töte jeden der dir nur ansatzweise etwas bedeutet.", eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper, er meinte es verdammt ernst.
Vorsichtig nickte ich und die Hand wurde erneut von meinem Mund entfernt.
Dieses Mal jedoch schrie ich nicht los.
Der Fremde legte die Waffe unter die Bettdecke und zog sich anschließend seinen Pulli aus.
Erstaunt starrte ich auf seinen gutgebauten Oberkörper.
Ein Klopfen ließ uns beide zusammenzucken.
"Rutsch mal.", ich tat was er befahl und rutschte ein gutes Stück zur Seite.
In Sekundenschnelle befand er sich auf meinem Bett und hatte sich über mich gerollt.
Seine Lippen fanden meinen Hals, ich zog überrascht die Luft ein und krallte mich aus Reflex mit meinen Händen in seine Haare.
Die Tür wurde geöffnet.
"Chloe.. Alles ok bei dir, ich hab..- Oh!", meine Schwester schnappte überrascht nach Luft.
Genau in diesem Moment fand der Unbekannte die Stelle, die mich automatisch aufkeuchen ließ.
Ich bemerkte wie das Blut in meinem Kopf schoss und ich schupste den mir Unbekannten zur Seite.
Dieser konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und ich wollte ihm am liebsten umbringen.
"Amy... Ich.. Äh..", ich versuchte die passenden Worte zu finden, doch nichts würde diese Situatuion passend beschreiben.
"Ich hab schon verstanden, nur seid etwas leiser Mom und Dad wären sicher nicht erfreut euch so vorzufinden.", sie zwinkerte uns zu, bevor sie hinter sich wieder die Tür schloss.
Sofort sprang ich von meinem Bett auf und presste mich stark an die Wand hinter mir.
"Bist du völlig geisteskrank?!", ich starrte den Unbekannten an, der jedoch lachte nur und zog sich seinen Pulli wieder an.
"Vielen Dank, Baby. Ohne dich wäre ich jetzt im Knast gelandet, aber gewöhn dir lieber an deine Balkontür zu schließen, nicht dass noch ein Unbekannter mit einer Waffe plötzlich in deinem Zimmer steht.", er zwinkerte mir zu.
"Raus!", fauchte ich und zeigte stur auf die Balkontür.
"Natürlich, Baby.", er grinste und lief auf meinem Balkon. Ich folgte ihm stumm, blieb jedoch in der Tür stehen.
Er kletterte geschickt nach unten und ich trat ans Geländer um zu sehen ob er auch wirklich gut gelandet war.
War er, der Unbekannte stand sicher auf dem Boden.
"Übrigens süßer Schlafanzug.", ich wurde rot und bereute es diesen Teddy-Schlafanzug immer noch in meinem Besitz zu haben.
"Verschwinde endlich.", zischte ich.
Er lachte nur und verschwand endlich in der Dunkelheit.
Zurück von ihm blieb nur seine Waffe unter meiner Bettdecke.

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10.01.2016
- Chapter 2 -

next update -› 13.01.2016

Gun » Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt