eight.

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› nicht korrigiert ‹

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Ich hatte keine Gehirnerschütterung. Zu meinem Glück und wahrscheinlich das meiner Eltern, wenn sie davon nur wüssten.
Jedoch sollte ich mir Ruhe gönnen. Also blieb ich den Rest des Wochenendes in meinem Bett, las Bücher und schaute zum wiederholsten Mal die Staffeln von Supernatural. Eben das, was ich auch sonst immer tat.
Es vergingen 2 Wochen. 2 Wochen mit Schule und viel Lernen.
Die Party hatte sich schon fast aus meinem Gedächtnis gedrängt, es kam mir eher so vor als wäre sie ein schlechter Traum gewesen.
Die Waffe in meinem Kleiderschrank hatte ich schon längst vergessen. Wahrscheinlich auch weil ich ihn gemieden hatte. Oder eher gemieden hatte in ihm herum zu kramen um den Stoffbären nicht wieder in meine Finger gelangen zu lassen.
Es war mitten in der Woche als ich aus meinem üblichen Ablauf gerissen wurde.
Mom hatte mir morgens an der Kühlschranktür eine Notiz hinterlassen.

Für Chloe:
Du musst heute einkaufen gehen.
Mom, Xx

Genervt riss ich die Notiz vom Kühlschrank, nahm sie so zur Kentniss und verfrachtete sie in den nächsten Mülleimer.
Doch als ich einen Blick in den Kühlschrank warf, um mir etwas für die Schule herauszunehmen, blickte ich einer leeren Milchpackung und einem Stück altem Käse entgegen.
Ich nahm die Milchpackung aus dem Kühlschrank, wusste genau von wem sie stammte und schloss den Kühlschrank wieder.
"Amy!", zu meiner Überraschung kam sie wenige Minuten später verschlafen in die Küche getrottet.
Ich hatte gedacht sie schlief noch.
Müde rieb sie ihren Handrücken über ihre Augen. Bevor sie mich dann genervt ansah. "Was?"
"Warum stellst du jedes Mal die leere Milchpackung zurück in den Kühlschrank?", ich hielt ihr die Plastikpackung entgegen.
"Ach Chloe, was regst du dich schon wieder so auf? Es ist früh am morgen, schmeiß sie doch einfach weg, anstatt so ein Theater zu veranstalten."
Ich zog eine Augenbraue hoch.
Schmiss die Milchpackung dann aber doch dem Notizzettel hinterher und lief aus der Küche.
Im Flur schlüpfte ich in meine Schuhe, zog meine Jacke an und strich anschließend den Rock meiner Schuluniform noch einmal im Spiegel glatt.
Bevor ich meine Tasche schulterte und aus der Haustür trat.
Gefrustet lief ich zu der Haltestelle meines Schulbus. Das Verhältnis von meiner Schwester und mir hatte sich in den letzten Wochen leicht verschlechtert. Um ehrlich zu sein, redeten wir nicht mehr wirklich mit einander, gingen uns lieber aus dem Weg und mieden den Kontakt zum anderen bei jeder Gelegenheit.
Es machte mich traurig, denn ich wusste nicht wirklich, was dieses Verhalten bei uns ausgelöst hatte.
Vielleicht, dass ich ihr nicht mehr vertraute, ich hatte bemerkt, dass sie mich nach der Party angelogen hatte.
Sie war nach meinem 'Unfall' nicht da gewesen, noch weniger war Niall da gewesen. Doch ich hatte nichts gesagt und in diesem Moment drängte sich die Geschehnisse der Party wieder in meinem Kopf.
Sie überfluteten mich, ließen mich auf dem schmalen Bürgersteig innehalten und atemlos nach Luft schnappen.

*

Meine Schulstunden vergingen schneller als ich gedacht hätte und ehe ich mich versah, befand ich mich in dem Bus, der mich in die Stadt fuhr.
An der richtigen Haltestelle stieg ich aus und lief rüber zu dem riesigen Tesco, der sich bereits schon vor mir erschreckte.
Ich besorgte mir einen Einkaufskorb und schob mich damit ins Innere des Gebäudes. Mein Smartphone dabei fest umklammert, in ihm stand meine Einkaufsliste, welche ich nach und nach abharkte. Dabei füllte sich mein Korb immer mehr. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel einkauft, größenteils lag es daran, dass Mom die Großeinkaufe sonst immer übernahm. Doch heute sah es mal wieder anders aus. Sie hatte wahrscheinlich mit ihrem Café zu tun, sonst hätte sie mir wohl kaum die Notiz am Kühlschrank hinterlassen.
Gedankenverloren schob ich den Einkaufswagen durch die riesigen Gänge, stoppte als ich die Getränkezone erreichte.
Der Gang war bis auf einen Mann leer. Der Mann dunkel gekleidet, seine Haare unter einer Cap und Kapuze seiner Jacke versteckt. An den Anziehsachen her schätze ich ihn etwas älter als mich ein.
Ich schüttelte meinen Kopf, ermahnte mich nicht zu starren. Widmete mich stattdessen lieber den Getränken, die auf meiner Einkaufliste aufgeführt waren.
Wasser und Cola.
Die Cola bekam ich unbeschwert vom Regal, verfrachtete sie irgendwo in dem vollem Wagen.
Doch als ich meinen Korb weiter zum Wasser schob, erkannte ich schon von weitem ein Problem.
Die unteren Regale waren leer, komplett leer.
Die einzige Regale die noch gefüllt waren, lagen weiter oben. Ich seufzte, redete mir ein, dass ich vielleicht doch ein Paket zu fassen bekommen würde.
Also versuchte ich mein Glück, stellte mich auf meine Zehenspitzen und streckte meinen Arm aus.
Doch vergeblich, zwischen meiner Hand und dem Paket lagen noch gut 50cm.
Mit einem Stirnrunzeln senkte ich meinen Arm und meine Fersen bekamen wieder den Boden zu spüren.
Langsam sah ich mich um, bemerkte dass der Mann immer noch bei seinem Einkauf war und kein Interesse an mir aufwies. Sonst war der Gang immer noch leer.
Ich atmete tief durch. Bevor ich einen Fuß auf das untere Regal setzte, ausprobierte ob es mein Gewicht halten würde.
Es tat es, also folgte mein zweiter Fuß. Bevor ich meinen Arm erneut ausstreckte und tatsächlich das Wasser Paket zu fassen bekam.
Doch zu meinen Unglück verlor ich mein Gleichgewicht, als ich versuchte das schwere Paket über die Regalkante zu schieben.
Panisch kniff ich meine Augen zu, ruderte mit den Armen, wartete auf den Aufprall und den darauf folgenden Schmerz.
Doch nichts geschah. Vorsichtig blinzelte ich und das Erste was ich war nahm, war ein unfassbar guter Geruch. Dann, dass ich nicht auf dem Boden lag. Sondern, dass mich jemand aufgefangen hatte und ich mich nun in seinen Armen befand.
Die Realisation, dass es nur der Mann sein konnte, der vor mir mit im Gang gewesen war, kam erst später. Denn ich war viel zu beschäftigt damit, mich wackelig zurück auf meine eigenen Beine zu stützen. Drehte mich dabei in den starken Armen, die mich immer noch behutsam festhielten.
Erschrocken starrte ich braun entgegen. Braunen so intensieven Augen, dass ich vergas zu atmen.
Natürlich wusste ich wem sie gehörten, ich würde sie über all erkennen.
Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und sofort schossen mir seine Inizialien zurück in meinen Kopf. Z.M.
Atemlos schnappte ich nach Luft.
"Pass auf, Baby girl. Ich will nicht, dass du dich verletzt.", seine Stimme weich, harmonisch, dabei dennoch so dunkel und rau. Mein Körper überzog eine Gänsehaut.
Seit wann interssierte er sich über mein Wohlbefinden?
"Ich..-", murmelte ich, unterbrach mich aber selber, als er vorsichtig seinen Daumen über meine Wange fahren ließ. Seine Hand griff mein Kinn, drehte es sanft in seinem Griff. Sodass er sich mein Gesicht genau ansehen konnte, als müsste er sich selbst klar machen, dass auch alles mit mir in Ordnung war.
Gott, ich war doch noch nicht mal zu Boden gefallen.
"Geht es dir besser, Baby?", verdutzt sah ich ihn an. Verstand ihn nicht. Mir ging es gut. Was wollte er von mir?
Als ich nicht antwortete, wurde mein Kinn fester zwischen Daumen und Zeigefinger gedrückt.
"Verschlag ich dir so sehr die Sprache?", er lachte. Eitel wusste er, was für ein Effekt er auf Menschen hatte.
Ich räusperte mich, versuchte den Kloß in meinen Hals herrunter zu schlucken und den Druck an meinen Kinn zu ignorieren.
"Warum.. Warum sollte es mir besser gehen?"
Verwirrt runzelte er seine Stirn.
"Baby, erinnerst du dich nicht mehr an deinen Unfall in Blacks Haus?"
"Wer ist Black?", ich sprach meinen Gedanken laut aus, er lachte.
"Du solltest die Gastgeber besser kennen, bevor du dich auf eine House-Party mit deiner Schwester einläst.", ermahnte er mich, ich schluckte. Seine Augen bohrten sich in meine.
"Wer weiß was passiert wäre, wenn ich dich nicht gefunden hätte."
"Du hast mich gefunden?", meine Stimme leise, Angst davor etwas Falsches zu sagen. Doch darauf besessen die Wahrheit heraus zu finden.
"Ja.", sein Daumen strich wieder über meine Wange. Liebkoste liebvoll meine Haut.
Ich erstarrte. Realisierte, dass Nik und meine Schwester mich angelogen hatten. Sie haben mich nicht gefunden. Ich verspührte ein Stich in meinem Herzen. Was brachte sie dazu mich anzulügen?
"Danke.", murmelte ich leise. Wollte nicht unhöfflich sein, schließlich hatte er mich gefunden und mir anscheint geholfen.
Mein nächtlicher Einbrecher nickte, starrte mich dabei intensiv an, als versuchte er mich zu analysieren.
Mein Blick glitt zu seinem Lippen. Beobachtete die volle seiner Form und ich fragte mich Augenblicklich wie es wohl anfühlen würde sie zu küssen.
"Ich hol dir das Wasserpaket vom Regal.", seine Stimme monton und ohne jegliches Gefühl, unterbrach so meine wirren Gedanken.
Verwirrt runzelte ich meine Stirn, versteifte mich.
Sobald das Paket unten war, knallte er es in meinen Einkaufswagen und verschwand dann ohne Weiteres.
Perplex blieb ich zurück und fragte mich, was da gerade eben passiert war. Wieso er in der einen Sekunde so liebvoll war und in der anderen nur kalt und herzlos.
Was für ein Zufall es doch war ihn hier wieder zutreffen. Als ob er es so geplant hatte. Ein Schauer lief über meinen Rücken, fühlte mich mehr als unwohl. Wollte nur noch raus aus diesen Laden und ein weiteres Erlebnis mit diesen Unbekannten Mann verdrängen.


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27.02.2016
- Chapter 8 -

next update -› 12.03.2016




Gun » Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt