fifteen.

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› nicht korrigiert ‹

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Ich hatte noch nicht einmal die Treppe erreicht, als sich zwei starke Arme um meinen Körper schlangen und mich davon abhielten weiter zu rennen.
Verzweifelt zappelte ich in Zayns Griff, wollte nur noch weg von ihm und diesem Ort.
"Beruhig dich.", seine Stimme klang ruhig, dennoch lag eine gewisse Anspannung in ihr.
"Lass mich los.", meine Antwort ein Zischen, doch von ihm folgte nur ein raues Lachen.
"Ich kann nicht.", er seufzte, heißer Atem prallte auf meinen Nacken.
"Woher sollte ich wissen, dass du nicht zur Polizei rennst."
Meine Gedanken rasten.
"Was?", meine Stimme ein Flüstern.
"Hm.", ein sanfter Kuss wurde an meinen Hals gesetzt.
"Du brauchst keine Angst zu haben. Lass es mir dir zeigen und danach kannst du dich entscheiden."
"Was willst du mir zeigen?", hielt die Luft an, ich verstand ihn nicht.
Zayn nahm meine Hand, zog mich zu dem großen Schrank. Zu den vielen Waffen.
"Macht.", seine Hand glitt zu einer silbernen, schwarzen Waffe. Sie sah ähnlich aus wie die Pistole die ich in meinem Kleiderschrank für ihn aufbewahrte.
Das Stück glitt perfekt zwischen seine Finger. Mein Körper wie gelähmt, ich hätte einen erneuten Versuch zur Flucht wagen sollen. Doch der Gedanke, dass er mich erschießen würde drängte sich in mein Gehirn, ließ mich seine Marionette werden.
"Zayn.", meine Stimme ein Hauch von Nichts. Seine braunen Augen bohrten sich in meine, ließen mich zusammen zucken und sofort auf den Boden blicken.
Er hielt mir die Waffe hin.
Unsicher umschlossen meine Finger das kühle Metall. Die Waffe schwerer als ich gedacht hätte, meine zweite Hand wand sich um sie, zur Unterstützung.
Gänsehaut trat über meinen Körper. Betrachtete das Stück in meiner Hand.
"Pass auf.", Zayn stellte sich hinter mich. Hob meinen rechten Arm und legte meine Hände einschließlich Finger an den richtigen Platz.
"Sie hat zwar nicht deine Größe, aber sie ist nah dran.", ich blickte unsicher über meine Schulter, sah ihn Lächeln, als gefiel ihm die Vorstellung mir etwas über Waffen bei zu bringen.
Geschockt ließ ich meinen Arm wieder sinken.
"Nicht.", seine Stimme hart, schob bestimmt meinen Arm wieder in die Höhe. Hielt ihn, unterstützte mich damit leicht.
"Drück den Abzug.", seine Worte deutlich, klar. Danach löste sich alles auf.
Als gäbe es nur noch mich und das kalte, metallische Ding in meinen Händen. Nahm nichts mehr von meiner Umgebung war. Adrenalin schoss durch meine Adern, mein Finger hielt den Abzug, bereit um abzudrücken.
Ich hörte mich einatmen. Das Klick Geräusch als mein Finger sich bewegte. Und dann Stille.
Ich brauchte ein paar Minuten um zu begreifen, dass nichts geschehen war. Mein Herzschlag immer noch doppelt so schnell, drehte mich irritiert zu Zayn um.
"Ich hätte nicht gedacht, dass du tatsächlich abdrücken würdest.", er grinste, hielt im Anschluss seine linke Hand hoch, ein silbernes Magazin blitzte mir entgegen. Ich atmete aus.
"Was? Hattest du ehrlich gedacht, ich würde dir eine geladene Waffe in die Hand drücken?", ein raues Lachen drang zu meinen Ohren vor.
Tränen drängten sich in meine Augen. Geschockt von der Realität die auf mich eintraf wie ein Boomerang. Ein harter Aufprall, der mir meine Naivität offenbahrte. Der Mann vor mir behandelte mich wie seine Marionette.
"Ich hasse dich.", zischte ich ihm entgegen. Ich hasste ihn ab den Moment an, als er in mein Zimmer eingebrochen war, als ich zum ersten Mal sein arrogantes Gesicht erblickt hatte. Er hatte meine Welt mit dieser einzigen Begegnung auf den Kopf gestellt, hatte mir all das geraubt, woran ich einmal geglaubt habe. Ich wollte nie eine Waffe in den Händen halten, geschweige denn wirklich den Abzug drücken.
"Hass ist gut. Den kannst du gebrauchen.", er lachte.
"Doch sag mir, wie hast du dich gefühlt als du den Abzug gedrückt hast?"
"Mächtig.", es war das erste Wort was mir in den Kopf schoss, ohne darüber groß nachzudenken. Ich blickte in seine Augen.
Er nickte.
"Macht dient zur Selbstverteidigung, zu wissen das man seinem Gegner überlegen ist. Es stärkt dein Selbstbewusstsein.", ich runzelte meine Stirn.
"Was erwartest du von mir?"
Er blieb still, sein prüfender Blick lag auf mir.
"Die Frage ist eher, was du von mir erwartest.", verwirrt runzelte ich meine Stirn.
"Wie?", er grinste.
"Mein Baby, so unerfahren und rein.", seine Finger strichen über meine Wange, ließen ein Schaudern auf meiner nackten Haut zurück.
Hielt die Luft an, seine Lippen nun dicht an meinen Ohr. Berührten es schon fast. Sein heißer Atem verwandelte mein Körper in Gänsehaut.
"Du wirst zu mir zurück kommen. Du willst mehr Macht. Du wirst dich nach diesen Gefühl verzehren, dir verzeifelt wünschen es noch einmal durch deine Adern fließen zu lassen.", ein federleichter Kuss unterhalb meines Ohres.
Mein Atem stockte, spürte wie Nässe sich in mein Panty absetzte. Warum hatte er so einen Effekt auf mich?
"Zayn.", hauchte atemlos seinen Namen.
"Ja?", er grinste mich an, seine Lippen nun nur noch kurz von meinen entfernt und ich wusste würde er sie berühren würde ich mich ihm völlig hingeben. Mich von ihm unterwerfen lassen und wieder zu seiner kleinen Marionette werden.
"Bringst du mich nach Hause?", meine Stimme war zaghaft, schaute ihm unsicher in die Augen. Doch mein Entschluss stand fest. Ich musste nach Hause. Das hier tat mir nicht gut, er tat mir nicht gut. Er veränderte mich.
"Natürlich.", er entfernte sich von mir, gab mir meinen Sicherheitsabstand wieder zurück.



°*°


Es war kurz vor 8 als ich mich endlich wieder in die sicheren Hausmauern meines Zuhauses verkriechen konnte.
Doch anstatt wie sonst meinen Eltern zu begrüßen, ihn zu erklären warum ich erst jetzt zuhause war, hatte ich keine Kraft mehr zu lügen und schloss mich in mein Zimmer ein. Mir schwirrte der Kopf. Konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Ich legte mich auf mein Bett, schloss meine Augen. Doch sofort drehten sich alle Gedanken wieder um Zayn.
Diesen unbekannten Mann, von dem ich nichts wusste. Abgesehen von seinem Namen.
Mir entfloh ein Seufzen. Das konnte so nicht weiter gehen.
Ich konnte und durfte nicht weiter mit ihm in Kontakt treten. Er würde mich zerstören. Mich nur benutzen, für was auch immer.
Ich musste die Waffe entsorgen, ich musste ihn vergessen, alles was mit ihm zu tun hatte vergessen. Und doch war ich faziniert von diesem Mann, war völlig in seinen Bann gezogen. Ich wollte ihn wieder sehen.
Ein Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken. Die Türklinke wurde herunter gedrückt, doch wieder geschah nichts.
"Loy?", die Stimme meiner Schwester drang gedämpft durch die Tür zu meinen Ohren durch.
"Ja, Moment.", ich stand von meinen Bett auf, lief zur Tür. Schloss sie wieder offen und öffnete sie anschließend.
"Seit wann schließt du deine Zimmertür ab?", neugierig spähte sie in mein Zimmer hinein, als würde sie jemanden darin erwarten.
Ich zuckte nur meine Achseln. "Weiß nicht."
Sie wirkte enttäuscht, als sie niemanden ausmachen konnte.
"Jedenfalls..", sie drängte sich nun an mir vorbei, betrat mein Zimmer.
Verwirrt schloss ich die Tür, drehte mich zu ihr um.
Meine Schwester saß nun auf meinem Bett, die langen Beine, die in einer schwarzen skinny Jeans steckten, elegant überschlagen. Ihr Hände lagen übereinander auf ihrem Knie.
Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Wie kann ich dir helfen?"
Amy biss sich auf ihre perfekt geschminkte rote Unterlippe.  Eine Hand löste sich von ihrem Knie, verfing sich in ihren Haare. Wickelte eine Strähne nervös um ihren Finger.
"Du müsstest mich decken."
"Oh nein.", schüttelte meinen Kopf, das kam nicht in Frage. Wollte nie wieder für sie Lügen.
"Bitte Loy, Daisy drängt so darauf, dass ich mit ihr zu Miles Party gehe."
"Sie ist deine beste Freundin, sie wird schon verstehen wenn du nicht gehen kannst."
"Nein.", verzweifelt fuhr sich meine Schwester durch die Haare, ich runzelte meine Stirn.
"Was hat sie gegen dich in der Hand?", sie schreckte hoch, Gesichtzüge vor Angst verzogen.
"Nichts!", nichts - natürlich.
"Bitte, Loy. Ich muss dahin.", und plötzlich versetzte ich mich in die Situation meiner Schwester, wenn Daisy wirklich etwas gegen sie in der Hand hatte, wollte ich nicht die Person sein die Amy dabei nicht half. Ich musste ihr helfen, könnte nie wissend meine Schwester verletzten.
Leicht nickte ich.
"Ist das ein ja?"
"Ja.", murmelte ich, schenkte ihr ein leichtes Lächeln.
Sie sprang auf und fiel mir um den Hals.
"Danke, danke.", und mir wurde bewusst, dass meine Schwester in einem Haufen von Problemen steckte.
"Pass bitte auf dich auf.", sie nickte, ließ mich wieder los und schenkte mir ein Lächeln.
"Dafür hast du etwas gut bei mir.", doch ich schüttelte bloß meinen Kopf.
"Mach das du weg kommst."
Damit war sie verschwunden und ließ mich allein zurück. Ließ mich zum ersten Mal spüren wie einsam ich doch war.
Ich wollte nicht wieder eins meiner Bücher anfangen, einen Film oder eine Serie sehen, ich wollte unter Menschen sein. Menschen in meinem Alter. Zum ersten Mal wünschte ich mir mehr Freunde. Wahre Freunde, die mich ablenken würden und meine Gedanken nicht wieder an Zayn zurück schweifen lassen würden.
Mir fiel Niall in den Sinn, der Ire, mein bester Freund, mit den ich in den letzten Tagen so wenig gemacht hatte, ich vermisste ihn. Doch auf der anderen Seite wusste ich, dass er sofort merken würde, dass etwas mit mir nicht stimmte. Dennoch schnappt ich mir mein Smartphone und wählte seine Nummer.
Er nahm nicht ab. Ein Stich setzte sich in mein Herz. Setzte mich müde auf mein Bett. Ich war einsam, alleine, ein Außenseiter. Meine Rolle in unserer Gesellschaft wurde mir zum ersten Mal bewusst. Rollte mich auf meinem Bett zusammen, vergrub den Kopf in meine Kissen. Ich hatte nie ein Problem damit, wusste nie was ich eigentlich vom Leben verpasste. Bis nachts bei mir eingebrochen wurde. Bis meine Welt völlig auf den Kopf gestellt wurde.
Und dann ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Ließ all das raus, was ich in den Jahren in mich rein gefressen hatte und zerbrach mein Selbstbewusstsein aufs Neue.




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30.06.2016

- Chapter 15 -

Bitte hinterlasst mir eure Meinung. Danke ♥

next update -› 07.07.2016

Gun » Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt