four.

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› nicht korrigiert ‹

_____

Die Westmind High war ein riesiger, hässlicher Komplex, der Mitten in Bradford stand.
Sonderlich zu verfehlen war sie nicht, dennoch verfuhr sich Mom jedes Mal wenn sie uns zur Schule brachte.
Was wahrscheinlich auch der Hauptgrund war, warum ich 5 Minuten zu spät zum Unterricht kam und mit hoch roten Kopf auf meinem Platz platz nahm.
Der zweite Grund bestand eher darin, dass ich nicht rechtzeitig fertig wurde. Verdammt wie auch? - Ich hatte eine Waffe in meinem Zimmer!
Also verbrachte ich eigentlich meine restliche Zeit um ein sicheres Versteck zu finden, schlussendlich hatte ich einen alten pinken Stoffbären herausgekrammt, ihn aufgeschnitten und die Waffe in seinem flauschigen Innerem sicher versteckt.
Den offenen Bauch hatte ich danach geschickt wieder zugenäht, bevor ich den Bär zurück in die Tiefen meines Schrankes verbannt hatte.
Und nun saß ich im Unterricht und versuchte so zu tun als wäre alles normal. Als wäre nichts passiert. Und ich versuchte den Fragen auszuweichen, all den Fragen die sich seit gestern Nacht ununterbrochen in meinem Kopf wieder spiegelten.
"Mrs. Hale?", ich sah auf, geradwegs zu meinem Lehrer.
"In Prozent gesehen, wäre das dann wie viel?", mein Blick schweifte zur Tafel, was redete der da?
Ich versuchte eine Ordnung in dem Geschrieben an der Tafel zu finden, doch es gelang mir nicht ganz.
"30.", flüsterte meine Banknachbarin mir zu und ich konnte ihr dafür nicht genug danken.
"Das wären dann ungefähr 30%.", präsentierte ich stolz meine Antwort. Worauf mein Mathelehrer nur anerkennend nickte.
"Danke.", flüsterte ich dem Mädchen neben mir zu, was eigentlich sonst nie mit mir redete. Sie schenkte mir ein kurzes Lächeln, bevor sie sich ihren Aufgaben wieder zuwand.

*

In der Mittagspause traf ich auf Amy. Ich musste mit ihr reden, also setzte ich mich zur ihr an den Tisch.
Ihre Freunde starrten mich merkwürdig an. Doch ich ignorierte sie gekonnt.
"Loy! Was gibt's?", meine Schwester wirkte überrascht, hatte nicht damit gerechnet, dass ich in der Schule zu ihr kommen würde.
"An wie viel erinnerst du dich von letzter Nacht?", sie runzelte ihre Stirn.
"Nicht viel. Aber ich hatte echt nen verrückten Traum.", ich zog meine Augenbrauen hoch, wusste nicht ob sie sich an den Typ in meinem Zimmer erinnerte.
"Du hattes Übernacht heimlich nen gut aussehenden Typen bei dir. Ihr habt rumgemacht.", ich überlegte einen Moment, holte Luft und wollte Amy erklären, dass ihr Traum echt gewesen war. Zwar etwas verdrehter als sie dachte, doch der Typ war wirklich da gewesen und er war gefährlich. So viel wusste ich, schließlich hatte ich eine Waffe nun in meinem Zimmer.
Doch es entwich kein Ton meine Lippen, denn ich erinnerte mich an das Versprechen welches mir gegeben wurde.
"Spiel mit oder ich töte jeden der dir nur ansatzweise etwas bedeutet." - Spielte ich immer noch sein Spiel? Oder war es nur für den Moment, ich wusste nicht Recht und so blieb ich lieber still.
Lachte nur, als hätte Amy das idiotischte von sich gegeben, wie schon lang nicht mehr und verzog mich dann schnell von ihrem Tisch.

*

Die Schule zog sich und mit jeder Minute, die verging wurde ich immer ungeduldiger. Angst davor, wieder zuhause zu sein und nicht zu wissen, was ich mit der Waffe in meinem Kleiderschrank machen sollte.
Zur Polizei gehen? - Eine gute Idee, auf die ich auch früher hätte kommen können.
Doch ich streubte mich den Gedanken in die Tat umzusetzten. Was wenn er mich finden würde? Schließlich wusste er wo ich wohnte. Ich hatte zu viel Angst um auch nur ansatweise mit jemanden darüber reden zu können.
Also blieb ich erneut still und versuchte den 'gewöhnlichen' Schultag zu überstehen.

*

Um Punkt 16:30 Uhr klingelte es.
Ich atmete erleichtert aus, hatte mich den ganzen Tag nicht wirklich konzentrieren können.
Zufrieden packte ich meine Sachen zusammen, lief dann aus dem Raum, auf dem Weg zu meinem Spind.
Dort wurde ich von Niall abgefangen. Der Ire grinste mich an, automatisch musste ich zurück grinsen.
"Sag mal, kann es sein, dass du mir heute aus dem Weg gegangen bist?", er pickste mir in die Seite, währendessen ich dabei war die richtige Zahlenkombination an meinem Schloss einzustellen.
Überrascht schaute ich auf, blickte direkt in seine blauen Augen.
"Nein, das hast du dir sicher nur eingebildet.", doch ich war ihm aus dem Weg gegangen, da ich ihm nichts verheimlichen konnte. Einer meiner größten Schwächen bei dem chaotischen Iren.
Ich nahm ein paar Bücher aus meinem Spind, wollte über das Wochenende, für die entsprechenden Fächer lernen und verstaute sie in meiner Tasche.
Prüfend schaute mich mein bester Freund an, eine Strähne seiner blond gefärbten Haare fiel ihm dabei ins Gesicht.
"Du weißt, dass ich dich so nicht ernst nehmen kann?", kicherte ich und schulterte meine Tasche wieder. Ich schloss meinen Spind, schenkte Niall dann meine ganze Aufmerksamkeit.
Er lachte, zuckte mit den Schultern: "Ein Versuch war es wert.", bevor er seinen Arm um meine Schulter legte und mich mit ihm zog.
Ich fühlte mich unbehagen. Konnte es nicht leiden, wenn die Schüler mich so anstarrten.
Niall war beliebter als ich, was daran lag, dass er im Soccer Team der Schule mitspielte. Was nicht bedeuten sollte, dass ich dort auch mitmachen wollte, zu mal das ein Jungs Ding war, jedoch wurde er von den Mädchen umschwärmt.
Allein wegen seinem süßen irischen Akzent, dazu kam jedoch noch sein durchtranierter Körper und sein hübsches Gesicht.
Ich hatte ihn vor zwei Jahren bei einem Projekt kennen gelernt, wir waren zufällig in die gleiche Gruppe gekommen und hatten uns sofort super verstanden. Ich wusste nicht wie es entstand, doch wir wurden Freunde und ein paar Monate später waren wir fast unzertrennlich. Was mich von unbeliebt auf die Mittelschichtskala schob. Doch das kümmerte mich nicht groß, viel wichtiger war mir, dass ich einen richtig guten Freund gefunden hatte.
Er akzeptierte mich wie ich war und das machte mich glücklich.
Jedoch gefielen mir die Blicke der anderen Schüler, wenn wir miteinander abhingen, ganz und gar nicht. Als ob sie sich fragten, warum er mit so einer Versagerin abhing. Doch sie sagten nichts, denn sie fanden mich nett und klug. - Zum Hausaufgaben abschreiben.
Meine Schwester dagegen, war die Beliebtheit in Person. Sie war der totale Unterschied, sozusagen der Rebell von uns beiden.
Wir verließen die Schule, nur um draußen auf Am zu treffen.
Sie grinste glücklich als sie uns erkannte. Verabschiedete sich jedoch erst mit einer überschwänglichen Umarmung von ihren Freunden, bevor sie auf uns zu kam.
Niall lächelte, so wie immer eigentlich und ich erwiderte es. Vielleicht weil er mich immer wieder dazu brachte alles Wichtige in meinem Leben zu vergessen.
"Da seid ihr ja endlich.", Am schaute uns an.
"Wir waren noch mit knutschen beschäftigt.", witzelte Niall rum und ich stieß ihn meinen Ellbogen in die Rippen. "Ow.", kam von ihm.
"Sorry, Niall, aber Loy hat da schon jemanden anderes für gefunden."
"Wie?", gespielt empört sah er mich an und auch etwas überrascht.
"Keine Sorge, es war nur ein Traum von ihr.", versuchte ich die Sache mit einem Lächeln zu retten.
"Er hat sich aber ziemlich realistisch angefühlt.", sie runzelte die Stirn und ich erkannte, dass sie wusste, dass sie nicht nur geträumt hatte.
Sie zwinkerte mir zu, bestätigte mir so, dass ich Recht hatte. Doch mit diesem Zwinkern versicherte sie auch, dass ihre Lippen verschlossen waren. Ich dankte ihr stumm.
Doch Niall spitze nun seine Ohren, wusste das etwas im Gange war. Allein mein komisches Verhalten ihm gegenüber heute, verbesserte die Sache nicht.
"Da ist Mom.", schrie ich fast und wirbelte mit meinem Arm umher, nur um auf den schwarzen Audi zu zeigen, der gerade vor fuhr. Niall ließ mich los, sichtlich überrascht von meiner Reaktion.
Doch ich sah in ihr meine einzige Chance aus dieser Situation zu entkommen, in der ich mich befand.
Leider regte es Nialls Neugier nur noch mehr an, denn er gab mir zu verstehen, dass er mich heute noch anrufen würde.
Ich rollte hinter seinem Rücken meine Augen, als ich ihn zur Verabschiedung umarmte. Nur um dann schnell zu Moms Wagen zuhasten.
Ich ließ mich auf den Vordersitz fallen, Am nahm hinten Platz.
"Na da hatte es aber jemand eilig.", witzelte sie hinten rum, gab mir zu verstehen, dass ihr 'Traum' als Gesprächsthema immer noch zwischen uns stand.
"Hi Mom.", begrüßte ich einfach unsere Mutter, ignorierte Amy hinten und gab Mom einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich anschnallte.
"Hi Mädchen, wie war die Schule?", an jedem anderen Tag, hätte ich ihr nun von meinen Streberhaften Leistungen erzählt, doch ich blieb still. Saß darauf fest, dass ich die Hälfte des Unterrichtest nicht richtig mit bekommen hatte.
"Gut.", log ich also und ließ Amy von ihrem Cheerleadertraning erzählen.
Mom rümpfte ihre Nase leicht, hörte Amy jedoch gespannt zu. Tat so, als würde sie verstehen warum ihre Tochter diesen Sport betrieb.
Ich biss mir auf die Lippen, versuchte mir zu sagen, dass Mom wenigstens versuchte Interesse zu zeigen. Doch ganz geling es mir nicht, denn meine Mutter wechselte das Thema schlagartig wieder zu mir.
"Wie war die Musik AG, Spatz?", ich runzelte meine Stirn, Amy hinten wirkte enttäuscht.
"Mom, Amy erzählt doch.", mahnte ich sie, doch sie schüttelte bloß den Kopf.
"Ich dachte du wärst fertig, sorry Am.", meine Schwester murmelte nur etwas vor sich her und erklärte dann, dass sie doch fertig gewesen war. Doch ich kaufte es ihr nicht ganz ab. Schließlich waren wir Zwillinge, zwar nicht eineiige, jedoch hatten wir ein bestimmtes Gespühr für den anderen.
Dad nannte es immer unsere magische Verbindung, jedoch sagte er es nicht oft, denn unser 5 jähriger Bruder, wurde dann immer grün vor Neid. Er selbst wollte auch einen Zwilling haben und verstand nicht, warum Mom und Dad ihn nicht so geliebt hatten, wie sie es bei uns hatten.
Ich kicherte immer, wenn er es unseren Eltern vorwarf, es war zu süß, zumal er nicht wirklich wusste, worüber er da wirklich redete.
Danach rannte er immer in sein Zimmer, vergrub sich unter den Berg Kissen in seinem kleinen Bett und die Einzige die ihn wieder beruhigen konnte war leider ich.
Weswegen ich auch schon oft von einer völlig verzweifelten Mutter angerufen wurde. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Schaffte es nicht Jace auch nur ansatzweise fertig für den Kindergarten zu bekommen, geschweige denn ihn dort abzugeben.
Also hielt ich her, witzelte mit ihm rum und setzte meine speziellen Fähigkeiten ein. Danach war er wieder der Alte und seine grünen Augen strahlten wieder pure Freude aus.
Er hatte sie von Dad geerbt, genau wie ich. Amy jedoch hatte die braunen Augen unserer Mutter erwischt. Dafür hatte sie Dads Haarfarbe geerbt. Wunderschöne glatte, dunkel braune, fast schwarze Haare, für welche ich sie immer beneidete. Meine waren stattdessen mittelbraun, gewellt und saßen nie so wie ich sie haben wollte.
Mom fuhr unsere Einfahrt hoch, parkte den Wagen vor unserer Garage und stellte anschließend den Motor ab.
Ich hüpfte aus dem Wagen, lief zu unserer Haustür, gefolgt von Amy.
Die Haustür war nicht verschlossen, weswegen ich eintrat und meine Schuhe auszog.
Ich stellte sie ordentlich neben ein paar andere und lief dann die Treppe nach oben.
Mom jedoch hielt mich auf.
"In 20 Minuten gibt's Essen. Amy denk gar nicht dran nach oben zu gehen, du hast heute Tischdienst.", ihre Stimme duldete keinen Widerstand.
"Schön. Trotzdem darf ich mir doch bestimmt erstmal bequeme Sachen anziehen, oder?", Mom runzelte ihre Stirn, nickte dann aber, bevor sie in der Küche verschwand.
Wir liefen die Treppe nach oben.
Doch als ich in mein Zimmer wollte, wurde ich erneut aufgehalten.
Meine Schwester lotste mich in ihr Zimmer und ich gehorchte, wohl wissend, dass sie sonst weiß Gott was heraus posaunen würde.
In ihrem Zimmer setzte ich mich auf ihr Bett.
Es war unordentlicher als meins. Das Bett war nicht gemacht und es flogen einige Anziehsachen sowie Schulsachen durch die Gegend. Von der Einrichtung her, war es aber fast gleich, die Möbel waren alle in einem hellen braun Ton gehalten, das Zimmer hell gestaltet. Jedoch besaß sie keinen Balkon und anstatt einer Wand voller Zitate, sowie es bei mir der Fall war, hatte sie eine Wand voller Fotos. Auch die vielen Bücher, die ich irgendwo in meinem Raum untergebracht hatte, fand ich hier nicht vor.
Am stellte ihre Schultasche an ihrem Schreibtisch ab, währendessen sie zu ihrem Kleiderschrank lief.
Ich hatte meine Tasche zuvor noch an meiner Zimmertür abgelegt.
"Also..", fing Amy an, währenddessen sie in ihrem Kleiderschrank nach passenden Anziehsachen wühlte.
"Wer war das gestern? Der sah wirklich unglaublich scharf aus, obwohl ich ihn nicht recht durch die Dunkelheit erkennen konnte.", sie wirkte enttäuscht.
Ich wollte ansetzten zu sprechen, doch sie unterbrach mich, zum Glück: "Sag mir jetzt nicht, dass ich das alles nur geträumt habe. Loy, ich war hellwach.", ich seufzte, wusste nicht wo ich anfangen sollte.
"Würdest du mir abkaufen, wenn ich dir sagen würde, dass ich keine Ahnung habe wer das war?", sie drehte sich blitzartig zu mir um, starrte mich an, als würde ich sie für dumm verkaufen wollen. In ihren Händen hielt sie ein einfaches weißes T-Shirt, ich hatte sie sichtlich aus dem Konzept gebracht. Doch meine Miene blieb ausdrucklos, es lag keine Spur von Belustigung in ihr.
Sie runzelte ihre Stirn, überlegte ob sie mir glauben sollte.
"Als ob ein Unbekannter einfach so in dein Zimmer hinein spaziert und anfängt sich an deinen Hals ran zumachen, Oberkörper frei natürlich noch. Realistisch Loy, wirklich.", erneut seufzte ich. Wie konnte ich dieser Situation bloß entkommen?
Am drehte sich wieder zu ihrem Kleiderschrank um. Tauschte ihre Schulbluse, gegen das weiße T-Shirt und suchte nun noch eine passende Hose.
Ich gab auf. Holte tief Luft, bereit dafür ihr die Wahrheit zu erzählen: "Ok.. das war..-", doch ich wurde unterbrochen, von unserer Mutter, die wütend nach Am rief.
Erleichtert atmete ich meine angestaute Luft aus, hatte mich für den Moment noch nie so gut gefühlt.
"Fuck! Wir reden nach dem Essen darüber!", damit scheuchte sie mich aus ihrem Zimmer, um nur noch ihre Hose zuwechseln und dann endlich Moms Dienst nach zugehen.
Grinsend lief ich zu meinem Zimmer, hob die Tasche davor auf und trat ein.
Erleichtert schloß ich die Tür hinter mir und drehte den Schlüssel herum. Ich hatte zum ersten Mal meine Tür abgeschlossen und fühlte mich unglaublich stolz. Wie ein kleines Kind, dass erfolgreich etwas Verbotenes getan hatte.
Ich runzelte meine Stirn über meine merkwürdigen Gedanken und legte meine Tasche auf meinen Schreibtischstuhl ab.
Bevor ich, wie Amy zuvor, mich auch umzog und mich von meiner lästigen Schuluniform befreite.
Ein grauer, mir zu großer, Pulli bedeckte nun meinen Oberkörper und schwarze ausgewaschene Shorts dienten mir als neue Hose.
Ordentlich hängte ich meine Schuluniform auf und plazierte sie am Schrank, bevor ich nach dem pinken Stoffbären griff.
Damit setzte ich mich aufs Bett. Riss dem Bären förmlich wieder seine Nähte auf und umfasste einen rauen Griff. Vorsichtig zog ich die Waffe hervor, Angst davor, dass sie jede Sekunde los gehen konnte.
Ich hob sie an, betrachtete sie erneut. Drehte sie vorsichtig in meinem Griff, um sie von beiden Seiten betrachten zu könne. Sie war schön. Ich nahm an, dass sie sondergefertigt war. Sie schimmerte in einem glänzenden und matten schwarz. Der Griff rau, damit sie gut in der Hand lag, was sie auch tat. Jedoch war sie etwas zu groß für meine kleinen Hände.
Erst jetzt fiel mir die Gravur auf, die ich auf ihrer linken Seite fand.
In verschnörkelter Schrift standen dort die Buchstaben: Z.M.
Ich schluckte. Vermutete, dass das die Initialen des mir Unbekannten von gestern Nacht waren. Ich fuhr mit meinen Daumen über die eingravierte Buchstaben.
Z.M. mehr hatte ich nicht von ihm. Abgesehen von seiner Waffe, natürlich.
Ein Klopfen gegen meine Zimmertür ließ mich hochschrecken und in Sekundenschnelle verschwand die Waffe wieder in dem Teddy. Die Türklinke wurde hinunter gedrückt, doch nichts geschah. Wie auch, ich hatte abgeschlossen.
"Chloe? Alles in Ordnung.", besorgt drang die Stimme meiner Mutter zu mir.
"Natürlich ich komme sofort!", ich richtete mich vom Bett auf, den Teddy immer noch unsicher in meinen Händen, nicht wissend was ich mit ihm anstellen sollte.
Also schmiss ich ihn zurück in den Schrank, schloss die Schranktür vorsichtig, bevor ich an meine Zimmertür trat und sie aufschloss.
Ich öffnete sie und lugte heraus. Mom schaute mich von draußen verwirrt an.
"Du hast noch nie abgeschlossen.", kommentierte sie.
"Doch, ist dir nur nie aufgefallen.", haspelte ich, lächelte sie an und fragte dann nach was sie von mir wollte.
"Das Essen ist fertig.", sagte sie immer noch sichtlich verwirrt, weiß Gott was sie nun dachte, was ich hinter verschlossenen Türen tat.
'Hey Mom, keine Sorge. Ich habe nur eine Waffe im Zimmer und wollte sie mir gerade nochmal genauer anschauen. Jedoch wollte ich nicht gestört werden, verstehst du doch sicher?!' - Keine Gute Idee. Also beließ ich es auf ihren Vorstellungen.
Ich lief an ihr vorbei, bemerkte jedoch wie ihr Blick kurz in mein Zimmer schweifte, als vergewisserte sie sich, dass auch niemand anderes sich dort noch aufhielt.
Stirnrunzelnd folgte sie mir.

*

Das Essen verlief recht still. Der einzige der Geräusche von sich gab war Jace, als er versuchte das Gemüse auf seinem Teller in seinem Mund zu befördern. Es landete eher auf dem Boden oder in seinen hellbraunen Locken.
Hilfsbereit wie ich war, half ich ihm und er kicherte dankbar. Währendessen ich Flugzeug mit ihm und seinem Essen spielte.
Mom rollte mit den Augen. "Mit Essen spielt man nicht.", grummelte sie und ich ließ die Gabel sinken.
Amy sah ihre Chance und nutze ihre Gelegenheit, dass ich einmal als verantwortunglos dargestellt wurde.
"Darf ich später mit Daisy auf eine Party?", doch sie hatte die Rechnung ohne Dad gemacht, denn dem fielen fast die Augen raus.
"Bitte was?", unsere Mom schien genauso erschrocken.
Jace stieß mich an. "Was ist eine Party, Loy?", wisperte er in mein Ohr und ich konnte nur grinsen.
"Eine Veranstaltung, wo wir beide nicht hingehören.", wisperte ich zurück und stupste seine Nase leicht mit meinen Zeigefinger.
Doch so leise wir auch sprachen unsere Unterhaltung entging den anderen am Tisch nicht.
"Wenn Chloe dich begleitet, dürft ihr.", ich verschluckte mich an meinem Wasser, musste stark husten und starrte anschließend fassunglos meinen Vater an.
Wie kam er auf so einen Schwachsinn?!
Auch Amys Blick war voller Spott. "Ihr hättet mir auch gleich mitteilen können, dass ich nicht darf.", brummte sie.
"Doch du darfst, nur musst du deine Schwester mit nehmen. Sie wird auf dich aufpassen."
Ich runzelte meine Stirn, Amy war genauso alt wie ich, sie konnte auf sich selber aufpassen.
Plötzlich begegnete ich Ams flehenden Blick und ich schüttelte automatisch meinen Kopf.
"Nein.", niemals würde ich auf so eine dämliche Party gehen. Dafür war mir mein Freitagabend viel zu kostbar, außerdem hatte ich Tanzunterricht.
"Bitte.", flehte sie weiter.
Ich schüttelte erneut meinen Kopf. "Ich hab Tanzunterricht, wann anders, Am."
Doch Mom machte mir ein Strich durch meine perfekte Ausrede: "Der findet heute nicht statt. Deine Lehrerin hat vorhin angerufen und mir Bescheid gegeben, dass sie heute verhindert sei.", genervt stöhnte ich auf.
"Komm schon, Loy. Für mich. Es wird auch kein nächstes Mal geben.", dennoch schüttelte ich meinen Kopf.
Jace grinste triumphierend. "Loy bleibt heute abend zuhause und schaut mit mir Cars!", ich riss meine Augen auf. So lieb ich meinen Bruder auch hatte, ich konnte nicht schon wieder einen seiner sprechenden Autofilme schauen. Das würde ich seelisch nicht auch noch verkraften und wie schlimm konnte eine Party schon sein? Jedenfalls nicht schlimmer als ein sprechender Autofilm. - Redete ich mir ein.
"Quatsch, Dad schaut den mit dir.", ich lächelte Jace an und knuffte in seine Seite. "Das hat er dir doch noch letztens versprochen.", Dad starrte mich an, als hätte ich ihm gerade gesagt er solle einen Atomkrieg starten.
Er hustete, als er Jace glitzernde Augen auf sich bemerkte. "Oh ja, natürlich.", hilfesuchend sah er zu Mom, doch sie lächelte nur vergnügt, froh, dass der Film nicht wieder an ihr hängen blieb.
"Ich muss euch was sagen.", platzte Amy raus und ich riss erneut erschrocken meine Augen auf. Alle verstummten, selbst das Essen wurde eingestellt. Geschockt darüber was Amy uns nun wieder verkünden wurde.
"Gestern als ihr alle schon schlieft, hab ich so komische Geräusche gehört und..-", hustend unterbrach ich sie. "Also ich denke, ich komme doch mit zur dieser Party. Sonst kommst du noch auf dumme Ideen und haust heimlich ab.", wissend schauten wir uns einander an. Wussten, dass wir beide etwas gegen den anderen in der Hand hatte, nur einer musste zu erst die Bombe platzen lassen.
"Cool.", Am grinste zufrieden, als hätte ich alles erfüllt, was sie wollte.
"Wie bitte?!", vergessen war Amys vorherrige 'Bekanntgabe', was nun zählte waren die geschockten Blicke die Mom Dad zuwarf.
Der jedoch zuckte nur mit den Schultern. Gab ihr zu verstehen, dass es ihm egal war, schließlich musste er sich nun diesen sprechenden Autofilm mit seinem 5 jährigen Sohn anschauen.
Mom sah empöhrt aus. "Das geht nicht.", behauptete sie. Doch Dad wiegte ab. "Natürlich, wir haben gesagt..-"
"Nein! DU hast gesagt!", unterbrach Mom ihn wütend. Die Stimmung veränderte sich schlagartig am Tisch.
Jace neben mir knirschte mit den Zähnen und zog an meinem Pullover.
"Muss pinkeln.", kicherte er nur und ich seufzte. Stand auf und nahm ihn mit auf Toilette. Eigentlich froh darüber der Situation entkommen zu können.
Als wir wieder zurück kehrten, hatte sich die Stimmung leicht verbessert, doch das Essen war vorbei. So viel wusste ich.
"Schön, ihr geht also auf diese Party. Aber ihr seit um 12 wieder zurück.", Mom war stinksauer, doch wusste, dass sie sich an Dads Versprechen halten musste.
Selbst Amy wagte nichts dagegen zu sagen, Angst davor das unsere Mutter jede Minute explodieren konnte.
"12 klingt gut. Ihr seid die Besten!", zufrieden grinste sie, nahm meine Hand und zog mich die Treppe nach oben.
"Das wird super! Endlich gehen wir mal zusammen auf eine Party.", Amy konnte ihr Glück kaum fassen, dass sie mich dabei hatte, schien sie kaum zu stören, sie wusste sowieso, dass ich nicht viel unternehmen konnte.
Es war nur eine Party beruhigte ich mich. - Wie schlimm konnte die schon sein?!

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17.01.2016 (happy bday dad)
- Chapter 4 -

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Gun » Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt