Kapitel 22

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Leider vergingen die Stunden zu seiner Abreise sehr schnell und so standen wir am darauffolgenden Tag am Nachmittag vor seinem Wagen wo er grade seine Reisetasche verstaute und sich wieder zu mir drehte.
„Danke...danke dass ich dich näher kennenlernen durfte und du so spontan warst!"

„Ich hoffe das mit dem kennenlernen hört nicht auf?" unsicher sah ich ihn an. Ich sah wie er leicht anfing zu lächeln.
„Das hoffe ich doch sehr. Also...wenn du willst und es dann zeitlich bei dir passt, komme ich dich nach meiner Tour wieder besuchen? Oder du mich in Berlin?" unsicher sah er mich nun an und kratzte sich am Nacken. Ich fing nun zu lächeln an.
„Das hört sich nach einem Plan an!" grinste ich nun und auch er fing an zu grinsen. Er zog mich in seine Arme und drückte mich fest an sich. Auch ich legte meine Arme um seinen Bauch und genoss diesen Moment der Nähe.
„Du bist eine Wahnsinns Frau und ich will dich wirklich noch viel mehr kennenlernen Merle."
„Wann endet deine Tour?" fragte ich ihn leise und während wir noch Arm in Arm da standen.
„Mein letztes Konzert gebe ich am vierten September in Hamburg, danach habe ich mir drei Wochen für Familie und Freunde geblockt!" sagte er.
„Dann kläre ich ob ich ab dem vierten für ne Woche Urlaub kriege und komme nach Berlin?" fragte ich ihn.
„Das hört sich nach einem sehr guten Plan an und ich kann es jetzt schon kaum erwarten!" hauchte er in mein Ohr bevor er sich von mir löste. Ich lächelte ihn leicht an und trat ein Schritt zurück.
„Also dann bis spätestens fünften September in Berlin?"
„Jap!" sagte ich lächelnd.
„Okay...aber wir schreiben und telefonieren dazwischen oder?"
„Das will ich schwer hoffen, Mister!" er hauchte mir ein Kuss auf meine Wange nach meinen Worten und stieg dann in seinen Wagen. Meine Wange kribbelte leicht und ich will nicht wissen wie mein Körper reagierte wenn er mich küssen würde. Ich glaube ich würde zu flüssigem Wachs werden. Warum ich auf ihn so extrem reagierte wusste ich nicht, aber ich war bereit es heraus zu finden. Sein Motor startete und er winkte mir noch mal zu bevor er aus der Parklücke fuhr. Er hupte noch mal und weg war er. Irgendwie vermisste ich ihn jetzt schon, was total verrückt war.

Die Tage verstrichen und ich und Wincent hielten wirklich den Kontakt. Er schrieb mir in jeder seiner freien Minute und ich musste jedes Mal automatisch lächeln wenn ich eine Nachricht von ihm auf meinem Handy hatte.
*Was machst du heute?* schrieb Wincent mir grade. Seine Show müsste in einer halben Stunde losgehen und eigentlich müsste er sich auf diese Vorbereiten.
*Fahre gleich zu meinem Bruder und du solltest dich langsam mal vorbereiten Mister*

*Aber ich schreibe viel lieber mit dir*
*Ich verspreche ich bin noch da wenn dein Konzert zu Ende ist*
*Darf ich dich dann anrufen?*

*Jederzeit!* war nur meine Antwort.

*Dann bereite ich mich jetzt vor. Wünsche dir ein schönen Abend mit deinem Bruder, bis später :-* *

*Viel Erfolg heute :-* bis später* damit packte ich mein Handy weg und fuhr zu meinem Bruder.
Das Essen verlief ganz normal und Lea war immer noch aus dem Häuschen das Wincent mir auf Instagram folgte und sonst keinem von der Aktion. Sie hatte die Vermutung das er deswegen nur die Instagram Namen haben wollte um den Kontakt zu mir zu suchen. Wenn sie wüsste das Wincent und ich wirklich in Kontakt standen und er sogar bei mir war, würde sie wohl kreischend um mich herum hüpfen. Mein Bruder und ich verkrochen uns irgendwann auf die Terrasse und tranken unseren Wein.
„Also Schwesterherz was liegt dir auf dem Herzen?" fragte er mich nach einer Weile des Schweigens. Ich sah zu ihm und überlegte wie ich das Gespräch am besten anfing.
„Ich habe die letzten Tage nachgedacht!"

„Worüber?"

„Über einen eventuellen Umzug von mir!" sagte ich leise und beobachtete seine Reaktion. Kai sah mich eine Weile schweigend an und beugte sich dann auf dem Tisch etwas näher zu mir.
„Du willst deinen Traum wahr werden lassen oder?" fragte er mich und ich nickte leicht.
„Wie gesagt ich habe die letzten Tage oft darüber nachgedacht und ..."
„Dann mach es Merle!" lächelte er und ich sah ihn erstaunt an.
„Aber..."
„Nein kein aber. Merle...du hast die letzten Jahre so viel für uns alle getan. Es ist an der Zeit das du auch dir mal was Gutes tust. Ich habe dir damals schon immer gesagt, dass ich finde dass du ein Küstenkind bist. Du wirkst nur an der Küste so unglaublich unbeschwert und glücklich. Es war schon immer dein Traum und mein Gott du bist dann ja nicht aus der Welt. So haben wir dann wenigstens ein Grund um ans Meer zu fahren!" zwinkerte er mir zu.
„Du wärst mir also nicht böse wenn ich den Schritt gehe?"

Love makes you StrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt