Kapitel 27

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Wincent packte seine Reisetasche und ich beobachtete ihn dabei. Er hatte die ganze Zeit ein so zufriedenes Lächeln auf den Lippen, dass ich mir sicher war das es eine gute Entscheidung war ein Hotel in Eutin zu buchen. Auch wenn das für mich wieder Kosten waren, die ich mir eigentlich sparen wollte aber ihn machte es Happy und irgendwie zählte grade nur das. Was war schon Geld wenn man eine Person glücklich machen konnte.
„Fahren wir getrennt?" fragte ich ihn als er seine Tasche geschlossen hatte. Er sah mich kurz nachdenklich an.
„Würdest du mich mitnehmen? Mein Wagen steht nämlich ehrlich gesagt noch bei meiner Mama!" grinste er und ich nickte nur leicht. Wir nahmen also unsere Sachen und gingen zu meinem Wagen. Dort schmissen wir alles rein und ich sah wie Wincent mein Wagen ansah.
„Was?"

„Darf ich fahren?" grinste er nun und ich zog eine Augenbraue hoch.
„Traust du meinen Fahrkünsten etwa nicht?" fragte ich.

„Doch, du bist sicher eine Hammer Autofahrerin aber ...ich liebe Auto fahren und dein Auto hat auch noch was unter der Haube."
„Von mir aus!" grinste ich und schmiss ihm mein Autoschlüssel zu.
„Geil..." hörte ich ihn sagen und schon saß er auf den Fahrersitz und stellte sich den Sitz passend ein.
„Gott wie weit vorne hast du den Sitz?" fragte er und ich zuckte nur mit den Schultern als ich mich neben ihn setzte.
„Falls du es noch nicht bemerkt hast bin ich um einiges Kleiner als du." Lachte ich und er grinste etwas.

„Du hast eine perfekte Größe!" meinte er und sah kurz zu mir.
„Achja?"

„Ja..." mehr sagte er dazu nicht und ich nahm es einfach mal so hin. Manchmal wünschte ich mir schon das ich größer wäre aber nun gut, man kann nicht alles haben. Wincent startete meinen Wagen und grinste vor sich hin.
„Du bist schon so ein kleiner Autofan oder?" fragte ich ihn nun.

„Ohja...wenn ich kann fahre ich die meisten Strecken alleine. Oft es ist es die einzige Zeit die ich mal nur für mich bin und nachdenken kann!" meinte er und lenkte den Wagen aus der Parklücke.
„Kann mir gar nicht vorstellen wie es ist die ganze Zeit Leute um mich zu haben. Würde mich glaub ich irgendwann nerven!"
„Mich auch hin und wieder. Deswegen lege ich so viel Strecke mit meinem Wagen zurück um einfach mal allein zu sein." Während der Fahrt unterhielten wir uns wieder mal über alles Mögliche. Ich fand es krass dass uns nie der Gesprächsstoff ausging und selbst wenn wir mal schwiegen war es kein unangenehmes Schweigen. Wincent fuhr sehr sicher und ich hatte keine Panik als er mein Auto mal so richtig testete. Ich merkte schnell das er wusste was er da tat und lehnte mich entspannt zurück und sah der Landschaft zu die an uns vorbei flog. Vielleicht war ich das schnelle fahren auch gewöhnt von meinem Bruder, denn der fuhr wie eine Besengte Sau. Bei ihm bekam man hin und wieder wirklich Panik, so Rasant wie er hin und wieder fuhr. Aber Wincent hatte zu jeder Sekunde alles unter Kontrolle.

Wincents Sicht:
Mein Blick ging kurz zu Merle die ganz entspannt da saß und die Landschaft betrachtete die an uns vorbei zog. Das was sie heute für mich tat, war der Wahnsinn. Dass sie so spontan alles für mich umschmiss zeigte mir das ich ihr nicht ganz egal war. Dass sie für mich extra ein Hotel in Eutin buchte, nur damit ich zu meiner Familie konnte, zeigte Klasse. Ich sah wieder auf die Straße und gab wieder Gas als ich merkte das vor mir frei war. Bis jetzt hatte ich auch noch nie eine Frau neben mir sitzen die mal nicht meckerte. Jede Frau die bisher mit mir gefahren ist, hatte was an meiner Fahrweise aus zu setzten. Merle dagegen saß total entspannt neben mir und unterhielt sich mit mir. Meine Gedanken kreisten immer wieder um Merle. Irgendwas hatte sie an sich was mich unglaublich anzog und ich wollte alles zu lassen was diese Frau betrifft. Als sie heute Morgen auf meiner Brust lag kribbelte alles in mir. Bei ihr konnte ich schwach sein und trotzdem gab sie mir das Gefühl ein Mann zu sein und kein Weichei. Ehrlich gestanden hätte ich sie heute Morgen gerne an mich gezogen und geküsst. Schon lange hatte ich nicht mehr das Bedürfnis eine Frau küssen zu wollen aber Merle weckte dieses Bedürfnis in mir. Sie tat mir gut, so unglaublich gut und ich genoss jede Sekunde mit ihr.
Wir näherten uns Eutin immer mehr und in mir machte sich sofort das Gefühl des nachhause Kommens breit. Endlich würde ich meine Family wieder sehen und gleichzeitig war Merle in der Nähe. Ich hoffte wirklich dass sie eine Zusage in Scharbeutz bekam und sie dorthin zog. Denn ich wollte sie näher bei mir haben. Ich wollte abends spontan zu ihr fahren können und den Abend mit ihr ausklingen lassen. Nach einer Weile erreichten wir endlich Eutin und ich fuhr auf den direkten Weg zu meiner Mama. Ich hielt mit Merles Wagen direkt vor der Haustür und schaltete den Wagen aus. Ich sah zum Haus meiner Mama und sah dann zu Merle die neugierig sich das Haus ansah.
„Schönes Haus!" hörte ich sie murmeln. Sie sah zu mir und lächelte mich so wunderschön an. Oh Mann sie raubte mir echt meinen Verstand.
„Sehen wir uns heute Abend?" fragte sie mich unsicher.
„Klar, sehr gerne! Wollen wir essen gehen? Oder einfach ne Runde am Strand spazieren?" ich sah sie neugierig an.
„Hmm...Strand!" grinste sie und ich lächelte leicht. Sie überraschte mich immer wieder. Jede andere Frau hätte wahrscheinlich das Essengehen bevorzugt und am besten noch in einem der teuersten Läden aber sie? Sie war so unglaublich Bodenständig und ihr reichten die einfachen Dinge und das wieder rum fand ich super.
„Okay Strand! Ich hol dich ab okay?" fragte ich sie und sie nickte. Wir stiegen aus und ich nahm meine Reisetasche aus dem Kofferraum. Dann ging ich auf sie zu und zog sie in meine Arme.
„Danke...danke dass du dies für mich tust. Das ist nicht selbstverständlich!"

„Ich sehe wie glücklich das macht...das ist alles was zählt!" lächelt sie und streichelt mir über den Rücken. Ich drückte sie noch mal an mich und ließ sie dann los.
„Also heute Abend?" fragte sie noch mal und ich nickte.
„Bin gegen 20 Uhr bei dir?"
„Alles klar! Dann werde ich mal mein Hotel aufsuchen!" grinste sie und ich lächelte. Sie war einfach der reinste Wahnsinn.
„Bis später!" hauchte ich und gab ihr ein Kuss auf die Wange.

„Bis später!" sagte sie leise und mit leicht roten Wangen. Ich grinste leicht und ging langsam zur Haustür. Ich hörte die Autotür und kurz darauf startete der kleine Fiesta wieder.

Als ich an der Haustür angekommen war, wurde diese auch sofort aufgerissen und ich hatte meine Schwester an mir hängen. Ichdrückte sie an mich und war einfach nur Happy wieder da zu sein. Perfekter konnte es im Moment nicht sein. Ich war bei meiner Family und die Frau die mir allen Anschein so langsam mein Verstand raubte, war ebenfalls in Eutin. Perfekter konnte es nicht sein. 


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Huhu und einen schönen Abend :)

Was meint ihr? Bei Wincent scheint sich Gefühlstechnisch ja langsam was zu tun oder?

Euch noch ein schönen Abend :) 

Love makes you StrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt