Kapitel 33

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Wir saßen noch eine ganze Weile zusammen bis ich mich irgendwann entschloss mal für einen Moment mich zurück zu ziehen und die Aussicht von Angelas Terrasse zu genießen. Sie hatte auch einen super Blick aufs Meer und davon Träumte ich auch. Ein Haus am Meer wo mir jeden Morgen der Wind durch die Haare fegte und ich dem Meer beim Rauschen zuhören konnte. Allein hier zu stehen ließ mich komplett entspannen und bestärkte mich wieder mal das die Entscheidung, hier hoch zu ziehen die richtige war. Ich hoffte wirklich inständig, dass eine Kita sich endlich meldete und mir zusagte. Denn ich wollte so schnell es geht auf Wohnungssuche und meinen Job in meiner Heimat kündigen. Außerdem schien es einen weiteren Grund zu geben warum es sich lohnte herzuziehen. Der Grund war groß, hatte braune Augen und Wuschelhaare. Er war ein unglaublich angenehmer zusätzlicher Grund der so nie geplant war. Ich wusste auch nicht so ganz wo mich die Reise mit ihm hinführen würde aber fest stand das zwischen uns war. Das merkte ich immer wieder und ich war bereit heraus zu finden was das war. Ich schloss meine Augen und genoss den Wind der sanft in mein Gesicht blies. Ich atmete einmal tief ein und aus.

„Darf ich?" hörte ich irgendwann die zaghafte Stimme von Shay. Ich sah zu ihr und nickte leicht. Sie setzte sich neben mich und gemeinsam sahen wir für eine Weile schweigend auf das Meer.

„Du ziehst wirklich hier her?" fragte sie mich irgendwann leise.

„Naja, wenn eine Kita zusagt ist dass der Plan, ja!"

„Wincent ist seit einiger Zeit echt wie ausgewechselt..." meinte sie irgendwann leise.
„Wie meinst du das?" fragte ich und sah zu ihr.
„Naja...irgendwie wirkt er seit er dich kennt viel gelöster, glücklicher...ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll!" ich lächelte leicht und sagte dazu nichts.

„Du hast einen unglaublich tollen Bruder..." meinte ich leise und musste wieder an gestern Abend denken. An unsere Küsse und sofort hatte ich wieder eine Gänsehaut.
„Ich glaube ja das ihr voll verknallt seid..." meinte sie irgendwann einfach. Waren wir das? Vielleicht ja, vielleicht war es aber auch nur ein kurzes Abenteuer. Wer wusste schon was das Leben für einen bereit hielt.

„Merle...bitte tue ihm nicht weh okay? Ich will ihn nie wieder so sehen wie nach der Trennung mit seiner Ex!" meinte sie leise und ich merke das ihr das wirklich auf dem Herzen lag.
„Ich habe nicht vor deinen Bruder zu verletzten. Das ...was auch immer das zwischen uns ist, fühlt sich gut an und wir sind dabei uns kennenzulernen. Ich mag deinen Bruder okay? Und auch wenn ich ihn noch nicht allzu lang kenne, weiß ich jetzt schon das er mir sehr wichtig ist und ich will das es ihm gut geht!"
„Mit dir geht es ihm gut...Wie gesagt er wirkt gelöst! Das du gestern einfach so beschlossen hast mit zu reisen damit er eher hier bei uns sein kann, das hat ihm unglaublich viel bedeutet und sagt echt viel über dich aus. Dich kann man echt nur mögen..." sagte sie leise und ich lächelte sie an.
„Danke!" ich lächelte sie aufrichtig an und sie erwiderte es.

„Merle...ich hatte damals nie wirklich die Möglichkeit danke zu sagen. Ich bin dir unglaublich dankbar dafür das du damals eingegriffen hast..." meinte sie irgendwann leise.
„Ach Shay...das würde ich jederzeit wieder tun. Für jeden! Hast du schon mal mit jemanden über das alles gesprochen?"
„Nein...weil ich das Gefühl habe mich versteht keiner. Ich will diese Mitleidigen Blicke nicht."
„Ich kenne das Gefühl..." meinte ich leise und sie sah mich überrascht an.
„Wie?"
„Ich habe damals eine ähnliche Situation durchlebt wie du...ich habe auch lange mit mir gehadert aber...ich habe mir irgendwann gesagt dass ich nicht will dass das mein Leben kontrolliert und habe mir professionelle Hilfe gesucht."
„Konntest du seither jemals wieder Vertrauen zu einem Mann fassen?"

„Es hat gedauert aber...ja."
„Ich habe das Gefühl das in jedem Kerl so was steckt."

„Du darfst nicht alle Männer über einen Kamm scheren. Ja ich weiß, grade zu Beginn sieht man überall die Bedrohung aber...irgendwann lernt man jemanden kennen der so lange wartet bist du bereit bist! Shay du kannst stolz auf dich sein, dass du den Mut hattest Nein zu sagen."
„Warum fühlt es sich dann so falsch an?"

„Weil man immer erst die Schuld bei sich sucht aber ich kann dir sagen dass der einzige Schuldige dein Ex ist."

„Was ist wenn mein nächster Freund auch nicht warten kann mit dem Sex?"

„Shay...jeder Mann der nicht bereit ist darauf zu warten, liebt dich nicht aufrichtig. Denn der Mann der dich wirklich liebt wird auf den Sex warten können."

„Darf ich dich was sehr persönliches Fragen?" fragte sie mich leise.

„Natürlich!"
„Wann...wann hattest du dein erstes Mal?"

„Ich war 19. Heute würde man wohl sagen ein richtiger Spätzünder aber das war und ist mir ehrlich gesagt egal. Es war richtig so lange zu warten und es mit einer Person zu haben, der ich vertraue."
„Also hattest du Sex wirklich erst als du dir zu hundert Prozent sicher warst?"

„Ja...ich war und bin auch heute keine Person die mit einer fremden Person Sex haben könnte. Für mich gehört sehr viel vertrauen dazu und solange ich dieses Gefühl nicht zu hundert Prozent habe, schlafe ich mit keinem!"

„Wow... meine Freunde habe alle schon..."
„Shay, es freut mich das deine Freunde anscheint alle schon den einen gefunden haben mit dem sie sich das vorstellen konnten, wobei ich auch da glaube das viele ihr erstes Mal haben mit einem Jungen bei dem sie sich eigentlich nicht sicher sind. Du kannst wirklich stolz auf dich sein dass du den Mut hattest nein zu sagen. Bitte, habe erst Sex wenn du dir wirklich sicher bist. Und wenn dein Zukünftiger Freund das Nein nicht akzeptiert, dann schieß ihn sofort in den Wind, denn dann hat er dich nicht verdient!"

„Danke Merle..." sie lächelte mich an und diesmal erreichte ihr Lächeln auch ihre Augen.

„Du kannst dich jederzeit bei mir melden wenn du mal jemanden zum Reden brauchst!" sagte ich und ich meinte es auch so. Sie nickte leicht und sah dann hinter uns da Wincent die Terrasse betrat. Sie stand auf und kam noch mal zu mir um mich in den Arm zu nehmen.
„Danke...wirklich danke! Dich schicken echt die Engel..." sagte sie leise und ging dann zu ihrem Bruder. Auch diesen nahm sie in dem Arm und sagte ihm etwas, was ich aber nicht verstand da sie sehr leise zu ihm sprach. Ich sah nur wie Wincent anfing zu lächeln und kurz zu mir sah. Was sie ihm wohl gesagt hatte?

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Huhu, 

irgendwie fällt es mir aktuell schwer die Kapitel zu verfassen. Mein Kopf hat zwar sehr viele Ideen, die auch irgendwie auf Papier wollen, aber irgendwie habe ich aktuell nicht so den Schreibfluss wie sonst. Überdenke viele Sätze, lösche ganze Absätze und fange neu an. Das macht mich Wahnsinnig :D 

Nun hat Shay sich geöffnet und einen Einblick in ihre Aktuelle Lage gegeben. Für viele vielleicht zu früh aber ich glaube wenn man jemanden begegnet der ähnliches erlebt hat, dass man sich dieser Person dann eher anvertraut als jemanden der sowas nicht durch gemacht hat! 
Oder was meint ihr? 
Was glaubt ihr hat Shay Wincent ins Ohr geflüstert? 

Lust das heute Abend noch ein Kapitel kommt? Hätte noch eins auf Lager :D 

Wünsche euch einen schönen Abend :) 

Love makes you StrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt