Traurige Nachrichten

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„Djaq, gerade ist ein Brief aus England angekommen für uns." Leicht irritiert kam Will mit einem zusammengefalteten Stück Papier zu ihr in den Wohnbereich. Überrascht blickte seine Frau ihn an, lange hatte sie nichts mehr von ihren Freunden gehört, genau genommen nur einmal, als sie die Nachricht erhalten hatten, dass sie alle wieder, zumindest körperlich heil, in England angekommen waren. Entsprechend ungeduldig forderte sie nun Will auf den Brief zu öffnen und vorzulesen.
„Und Will, was schreiben sie, sag schon!" aufgeregt rutschte Djaq auf dem Diwan herum, konnte ihr Mann sich nicht ein bisschen beeilen? „Tut mir leid, dass es nicht so schnell geht, aber dem Gekrakel nach zu urteilen, hat das Much geschrieben und die Tinte ist auch verwischt. Scheint feucht geworden zu sein" Langsam entzifferte er Muchs Hieroglyphen und je mehr er vorlas, desto trauriger wurde er, schließlich liefen auch ihm die Tränen übers Gesicht. Djaq heulte bereits seit dem Satz „Robin ist Tod". Jetzt verstand er auch, warum Muchs Gekrakel noch schlimmer war als sonst und warum die Tinte so verschmiert war, offenbar hatte auch er geweint. Anbei lag dem Brief noch eine Kette mit dem Erkennungszeichen der Outlaws.
„Wir hätten damals mir zurück gehen sollen, dann wär das alles nicht passiert," machte Will sich schwere Vorwürfe: „Wenn er nur mehr Leute gegen Isabella gehabt hätte, wenn..." er brach ab und schloss seine Frau in die Arme: „Hätte Will hätte, woher hätten wir den wissen sollen, was passiert. Gräm dich nicht, ich glaube Robin, ist jetzt bei Marian und endlich wieder glücklich. Außerdem ist er in dem Wissen gestorben, dass er einen Bruder hat und dass die Menschen in Nottingham und Locksley endlich wieder frei sind. Du weißt, das war sein größter Wunsch," versuchte Djaq Will auf zu muntern.
Der stieß einen tiefen Seufzer aus: „Du hast wahrscheinlich recht, trotzdem, ich kann es einfach nicht glauben, dass er tot ist. Ich mein er war in England und wir sind hier, aber er war immer irgendwie da."
Langsam nahm Djaq seinen Kopf hoch, bis er ihr in die Augen sehen konnte, doch er blickte trotzdem weiter auf seine Füße: „Vielleicht ist er ja auch nicht tot?" Jetzt blickte er ihr verwirrt ins Gesicht: „Wie? Ich mein Much, John, sie haben ihn doch beerdigt!" Lächelnd nahm Djaq eine seiner Hände und legte sie auf ihren Bauch: „So hab ich das auch nicht gemeint. Robins Körper mag zwar tot sein, aber sein Geist wird immer bei uns sein."
Nun endlich verstand Will, was Djaq ihm sagen wollte und ein breites Grinsen zierte sein tränenverschmiertes Gesicht: „Djaq du machst mich gerade zum glücklichsten Mann auf der Welt! Wenn es ein Junge wird, soll er Robin heiße." „Daran hab ich auch gedacht, seit ich es weiß, aber überzeugt davon, dass es richtig ist, bin ich erst seit Muchs Brief mit der Kette angekommen ist. Warum er die mit geschickt hat weiß ich aber nicht."
Dazu hatte Will aber eine Idee: „Vielleicht, damit wir wissen, dass der Brief wirklich von ihm ist.
Schließlich sind wir ja „Robin Hood!"

Ende

Robin/Marian One ShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt