Marian schreckte hoch, ein Traum hatte sie schwitzend in die
schwüle Sommernacht entlassen.
Wind zerrte an ihren Fensterläden, ein fernes Donnergrollen
ein erneutes, trockenes Blitzen hatte ihren unruhigen Schlaf unterbrochen.
Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
Sie fühlte sich einsam, unglücklich und verloren in dieser ungerechten,
von machtbesessenen Männern bestimmten Zeit.Lambert, ein Mann, welcher sich für einen Freund ihres Verlobten Gisbornes
gehalten hatte, war einem schrecklichen Schicksal erlegen.
War es Schicksal? Oder war es die übliche Geschichte;
hatte dieser Mann eine Wahl?Marian nickte intuitiv.
Ja, die hatte er gehabt!
Und er hat sie getroffen, mit allen Konsequenzen!
Sie dachte über ihre, immer wieder so schlaue, Aussage nach.
'Man hat immer eine Wahl' .....Dieser Mann, welcher Gisborne vertraut hatte,
hatte ein gefährliches Pulver entwickelt, und
beschloß im entscheidenden Moment, dass seine Erfindung,
in den falschen Händen, etwas sehr schreckliches sein könnte.
Er hatte für sich entschieden, dass die Hände Vaiseys die
falschen waren.
Er hatte seine Wahl getroffen! Gegen den Sheriff!Marian dämmerte erneut weg,
unter dem seichten Geplätscher des einsetzenden Regens,
ein ungutes Gefühl im Magen. Traumbilder verwoben sich
sich mit der Wirklichkeit...
........Robin...... er schlich aus dem Wald.
Robin.......... Gisborne duckte sich, weil das griechische Feuer gezündet wurde.
Robin....................Vaisey öffnete den Mund des Outlaws gewaltsam,
während seine Wachen diesen zu Boden drückten,
streute etwas aus einem ledernen Beutel hinein.....Helles Licht, ein heftiger Knall !!
Verwirrt öffnete sie die Augen, sie erschrak jedoch nicht,
als sie den dunklen Schatten in ihrem Schlafgemachfentsterrahmen erkannte,
sie war, ganz im Gegenteil, erleichtert, diesen zu sehen!"Marian!" flüsterte er, vom Blitz und Donner des zunehmenden Unwetters begleitet,
wollte sie nur ihn sehen, er war erschienen, um sie durch dieses Unwetter zu leiten!
Er hatte es schon am Nachmittag geschafft, ihre verzweifelten Gedanken
zu sortieren, sie zu beruhigen.
"Robin!" sie legte alles, was sie an Gefühlen parat hatte in dieses Wort,
seinen Namen. Sie streckte ihm ihre Hand entgegen, leise schlüpfte er in
ihr Schlafgemach, hockte sich neben ihr Bett und ergriff ihre Hand.Im Schein ihrer Kerze, welche sie immer auf dem Nachtkasten brennen
hatte, sah sie, dass er völlig durchnäßt war, doch sie war sich nicht sicher,
ob es wirklich nur Regentropfen waren, welche aus seinem Pony über seine
Wangen liefen."Ich konnte ihm nicht helfen!" Marian sah die Verzweiflung in seinem Blick,
er fühlte sich so schuldig!
Sie fühlte sich... schrecklich, nachdem sie merkte,
Lambert nicht gerettet zu haben,doch sie hatten es versucht, sie hatten alles versucht!
Gemeinsam hatten sie einen neuen Plan entwickelt, nachdem Gisborne
dem Sheriff nachgegeben hatte, doch sie scheiterten."Robin!" ihre nassen Wangen konnten sich nicht hinter der Ausrede verstecken,
das Wetter sei Schuld, doch das tat auch er nicht wirklich, er vergrub seine Stirn
in ihrer Matratze und sie legte ihre zitternde Hand auf seine bebende Schulter.
Ihn so verzweifelt zu sehen tat ihr fast mehr weh,
als alle Gedanken an die vergangenen beiden Tage."Robin, du kannst nicht alle retten!" sie strich ihm durch die nassen Haare,
verstand seine, in ihre Matratze gepressten Worte kaum:
"Ich hatte es ihm versprochen!"Sie erhob sich, rutschte näher an ihn heran,
"Und hast ihm Hoffnung gegeben!"
"Falsche Hoffnung!" er wagte es, ihr in die Augen zu sehen und sein
verzweifelter Blick zeriss ihr das Herz.
"Nein, Robin! Es gibt keine falsche Hoffnung!" sie streichelte seine
bärtige Wange, er schloß die Augen und es waren eindeutig keine
Regentropfen, welche seine Lider verließen,
"Hoffen ist immer etwas Ungewisses! Doch es gibt einem Kraft,
weiter an Etwas fest zu halten."
Er schüttelte seinen Kopf, "Ich hätte ihn sofort aus dem Kerker schleppen
sollen! Ich hätte wissen müssen, dass wir nicht die Zeit hatten...."
"Um selbst gefasst zu werden?" sie presste ihre Lippen in sein nasses Haar,
"Das wäre dumm gewesen, und er hätte es nicht gewollt! Dann wäre er
ohne Hoffnung gestorben!" sie schlang ihren zweiten Arm um seinen
Nacken, drückte seinen Kopf an ihre Brust,
"Er hatte bis zum Schluß die Wahl, dem Sheriff alles zu verraten,
deinen Plan zu durchkreuzen," fast hilfesuchend griff er nach ihrer Schulter,
"doch er entschied sich und starb in der Hoffnung, dass seine Erfindung
in deinen Händen niemandem Schaden zufügt!"
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Robin/Marian One Shot
FanfictionHier Veröffentliche ich OS, also Kurzgeschichten zu der Fernsehserie Robin Hood aus dem Jahr 2006. Viel Spaß!