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Es war Nacht, als ich wieder diese schöne Melodie in meinem Ohr vernehme. Sie ist so nahe und doch so fern. Ich sehe zu Regulus, aber dieser schläft zum Glück. Ich stehe auf und verlasse, nur in meinen Schlafsachen, das Zimmer. Ich habe weder Schuhe noch Socken an. Ich gehe durch das Schloss, während mich meine Katzenaugen durch die Dunkelheit führen.

Die Musik ist wie eine Decke die mich wärmt und mich magisch anzieht. Letztlich stehe ich mitten im Verbotenen Wald und sehe wieder den See von heute Mittag. Auch Severus ist da, der die schöne Melodie spielt und Lucius, der mit seinem Kopf auf dessen Schoß liegt. Gebannt trete ich näher und Severus hört auf zu spielen. Sie beide sehen mich aus ihren Dämonenaugen an. Sie haben Dämon Hörner und Flügel und irgendwie sehen sie so ansehnlich aus.

Auf einmal sind wir nackt und Lucius kommt zu mir. Seine Hand streichelt meine Wange und er sagt irgendwas, jedoch höre ich seine Stimme nicht. Er lächelt mir zu und führt mich zum See. Wir beide gehen bis in die Mitte des Sees. Aus irgendeinem Grund weiß ich, dass ich mich auf dem Wasser treiben lassen soll und so komme ich dieses Wissen nach. Er legt seine Hände unter mein Rücken und Bein. Nun kommt Severus dazu und tut dasselbe.

Ich habe meine Augen geschlossen und spüre nur ihre Lippen auf meine. Es ist ein erstaunlich wunderbares Gefühl und irgendwie sehne ich mich danach von ihnen geliebt zu werden. Plötzlich spüre ich eine sehr mächtige Energie Welle, die durch mein Körper zieht und dann erwache ich aus meinem Traum.

Ich halte mein Herz, das so unnormal schnell schlägt. Von meiner Stirn rinnt der Schweiß und ich versuche meinen Atem zu Kontrollieren ,,A/N!", höre ich es keuchend. Ich sehe zu Regulus, der mich aus großen Augen ansieht. Zuerst irritiert, doch dann als ich ein Zucken spüre, wusste ich Bescheid. Ich habe mich unkontrolliert in meine Gestalt verwandelt. Schnell springe ich auf und laufe ins Bad. Ich verschließe die Tür und lasse mich vor diese auf den Boden sinken. *Er hat es gesehen!*, denke ich verzweifelt und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

Ich frage mich, was Regulus jetzt machen wird? Wird er mich hassen? Wird er es allen erzählen? Ende ich dann doch unterm Messer? Was war das eigentlich für ein Traum? Warum habe ich das geträumt? Das und noch viele weitere Fragen stelle ich mir in der letzten Stunde. Ein Klopfen reißt mich jedoch aus diesen doch so düsteren Gedanken: ,,A/N? Bitte komm raus!", höre ich Regulus stimme hinter der Tür, aber ich antworte nicht. Ich habe Angst, große Angst.

Ich höre wie er sich wieder von der Tür entfernt. Innerlich schreie ich und Äußerlich würde ich es am liebsten auch tun, stattdessen laufen mir stumme Tränen über die Wange. Nach gut Zwanzig Minuten klopft es wieder. ,,Hey kleiner Kater. Lässt du uns rein oder kommst du raus." Die Stimme kommt von Lucius und durch mein empfindliches Gehör höre ich, wie Regulus mit Severus spricht. Severus klingt bedrohlich und droht ihm, dass er es bereuen wird wenn er etwas von mir erzählt. ,,Ich habe nicht vor jemanden von ihm zu erzählen. Wir sind Freunde und ich werde mein Freund ganz sicher nicht opfern, nur weil sein Blut kostbar ist!", höre ich ihn sagen und seine Stimme strotzt vor Ehrlichkeit.

,,Hast du gehört kleiner? Komm raus und wir reden!", kommt es wieder von Lucius. Ich stehe auf und schließe die Tür auf. Mit nassem Gesicht sehe ich zu Lucius auf. Seine Hand wischt sachte meine Tränen vom Gesicht und er führt mich aus dem Bad raus zum Bett. Er setzt sich und platziert mich auf sein Schoß. ,,Magst du erzählen was passiert ist!", fragt er mich sanft. Irgendwie brauche ich gerade die Nähe und so lehne ich mich an seine Brust ,,Ich hatte einen Traum. Ich hörte Severus wieder auf seiner Okarina Flöte spielen. Die Melodie hallte bis in mein Zimmer zurück und zog mich magisch an. Ich folgte der Melodie bis zum See, wo ich euch beide antraf. Dann...!", ich breche ab, denn das war mir nun doch etwas peinlich zu erzählen.

,,Dann?", fragt er. Ich atme tief durch ,,Dann waren wir nackt und du hast mich in den See geführt. Ich sollte mich auf den Rücken treiben lassen und ihr beide habt dann eure Hände unter mein Rücken und Beine gelegt und...!", wieder breche ich ab. ,,Wir haben dich geküsst richtig?" Ich sehe Severus mit großen Augen an und nicke. ,,Das, was du geträumt hast, war unser Bindungsritual. Das führt jeder Dämon durch, der sich an jemanden Bindet!", erklärt Lucius ,,Aber! Warum träume ich das?" ,,Vielleicht hat die Flöte doch mehr in dir ausgelöst, als anfangs gedacht. Es ist bei jedem unterschiedlich." ,,Und was bedeutet das jetzt?" ,,Das kann man noch nicht so recht sagen. Man müsste gucken wie es die Nächsten Tage aussieht. Mein Verdacht ist aber, dass du unterbewusst Gefühle entwickelst ODER vorhandene Gefühle verstärkst."

Ich schnaube ,,Das ist doch alles deine Schuld. Du hast mich gestern zum See geführt. Aus meiner Sicht, war das mit Absicht." ,,Absicht vielleicht, aber nicht geplant. Ich wusste zwar, dass du dich der Magie der Okarina Flöte nicht entziehen kannst, aber ich wusste nicht, was sie in dir auslöst." ,,Da wollte ich mich doch eigentlich nicht so viel mit euch abgeben." ,,Warum?" ,,Seht ihr die hasserfüllten Blicke der Schüler nicht, die auf mich gerichtet sind wenn sie uns zusammen sehen. Alle hassen mich, dass steht fest. Währt ihr nicht seid Anfang an, an meiner Backe, dann würde man mich ganz einfach übersehen und man würde mir schon gar nicht drohen."

Lucius drückt mich fester an sich ,,Wir werben immer noch um dich und wir wollen dich beschützen." ,,Hat ja gut mir dieser Narcissa geklappt." Beide Dämonen knurrten, was mich zucken lässt ,,Wenn sie es nochmal tut, dann kann sie die Wurzeln betrachten. Dasselbe gilt auch für alle anderen. Nochmal erlauben wir das nicht!", knurrt Severus.

Ich lehne mich einfach wieder an Lucius an und lausche seinen Herzschlag. Lucius fängt an mich mal wieder zu kraulen und wie soll es denn auch anders sein, fange ich an zu schnurren. Mein Schweif wickelt sich um sein Bein: ,,Bitte... hör auf!", flehe ich, da mein Körper dabei ist ihn zu verfallen. Erstaunlicherweise hört er auf ,,Wir müssen zum Frühstück. Keine Sorge, alle die dir etwas tun, werden erstmal an uns vorbei müssen!", verspricht Lucius.

Ich seufze und nicke dann. Ich habe eigentlich gar keine Lust in die große Halle zu gehen. Ich gehe von seinem Schoß runter und beide ergreifen sofort meine Hand. ,,Du solltest deine Ohren und dein Schweif einstecken!", flüstert Severus in mein Ohr. Ich werde rot und versteckte meine Katzen Anhängsel. Lächelnd gingen beide mit mir und Regulus in die große Halle.

Und wieder lagen alle Blicke auf mir. Zweistimmiges knurren ist neben mir zu hören. ,,Sehen wir noch einen vermaledeiten Schüler, der A/N so ansieht, der wird es hinterher bereuen. Niemand hat das recht ihn so an zu gucken!", meinen beide gleichzeitig und trotzen ihre Auren. Sofort sind alle Blicke mit Angst gefüllt. Keiner kennt die beiden Vertrauensschüler so. Komisch nur, dass ich mich sicher fühle und entgegensetzt zu anderen, auch keinerlei Angst verspüre. Auch Regulus zeigt keine Regung und scheint auch komplett angstfrei.

Two hot SlytherinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt