Kapitel 18 - Pläne schmieden

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Ja, zwei Kapitel heute. Habe gestern einen kleinen Puffer fertig bekommen, weswegen das heute einmal möglich ist. 😜

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Die Ruhe war vorüber, als Rex sich über den Comlink meldete.
„Anakin, Saw und seine Rebellen treffen in wenigen Minuten hier ein", gab er den Beiden durch.
Auf dem schnellsten Weg begaben Ahsoka und Anakin sich zum Hangar. Während sie unterwegs waren, beäugte Anakin Ahsoka bei jedem ihrer Schritte.
„Wie geht es dir?", fragte er sorgenvoll.
„Es geht wieder. Danke für deine Hilfe", antwortete sie mit einem Lächeln, um ihn zu beruhigen.
Doch das gelang nur mäßig. Anakin spürte, dass sie sich abmühte. Ihre Schulter machte ihr noch immer Probleme, doch sie zwang sich dazu, stark zu bleiben.

Anakin überlegte, noch etwas zu sagen, an ihr Gewissen zu appellieren. Doch sie war nicht mehr sein Padawan. Und außerdem war sie eh so dickköpfig wie er. Egal, was er ihr gesagt hätte, sie hätte einen Weg gefunden, sich dagegen zu wehren.
Daher sagten sie sich nichts mehr, bis sie den Hangar erreichten.
Rex, Padmé, Bail und Obi-Wan waren bereits vor Ort und warteten schon auf die Ankunft der Onderonianer.
Padmé umarmte Ahsoka, als sie diese sah. Für Ahsoka war Padmé wie eine große Schwester, und umgekehrt war es genau so.
„Ich hatte das Schlimmste erwartet, als du dich nicht gemeldet hattest", sagte Padmé mit einer sanften Stimme.
„Sagen wir es so", erwiderte Ahsoka mild lächelnd. „Es waren sehr aggressive Verhandlungen."

Dann wandte Ahsoka sich zu Bail.
„Senator Organa, ich ... ich kann das alles nicht in Worte fassen."
Bail sah trauernd zu Boden und Ahsoka fühlte, dass in ihm das schwarze Loch immer größer wurde.
„Wir werden sie rächen", fügte sie deswegen hinzu und legte ihm eine Hand auf seine verschränkten Arme.
Er sagte nichts, doch sie spürte seine Dankbarkeit.

Währenddessen stellte sich Obi-Wan neben seinen ehemaligen Schüler. „Ich hoffe, sie konnte sich ausruhen."
Wäre es nicht Obi-Wan, hätte Anakin den provokant unterschwelligen Ton vermutlich nicht wahrgenommen.
Allerdings kannte Anakin seinen Freund und mit einem gezielten Hieb seines Ellenbogens in den Arm heulte Obi-Wan getroffen auf.
Sie sahen sich in die Augen und mussten erst einmal lachen. Ein seltener Moment der Freude.

Ein lauter Knall beendete den lockeren Plausch und kurz darauf landeten drei Schiffe in dem Hangar.
Saw, Lux und etwa hundert Rebellen stiegen aus und kamen auf die Gruppe zu.
„Kanzlerin Amidala, wir haben uns lange nicht mehr gesehen", begrüßte Lux sie und verneigte sich. Auch Saw hatte sein Lächeln aus den Tiefen seiner Emotionen herausgeholt.
„Es ist nur bedauerlich, unter welchen Bedingungen wir uns wiedersehen müssen."
Padmé atmete betroffen aus. Dieser Krieg war noch nicht alt und dennoch brachte diese Brutalität sie an ihre Grenzen.
„Es freut uns, euch alle hier auf Naboo begrüßen zu dürfen. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit, doch leider müssen die Formalitäten dieses Mal kürzer ausfallen. Wir haben einiges zu besprechen."

Padmé führte die Rebellen zum Tor des Hangars. Als Lux an Anakin und Ahsoka vorbeiging, warf er ihr ein freundliches Lächeln zu.
Er war froh, sie in diesem Zustand zu sehen, nach all dem, was sie vor kurzem noch für Onderon geleistet hatte.
Rex, Obi-Wan, Ahsoka und Anakin folgten dem Tross und gemeinsam erreichten sie den Ratssaal, welchen die Königin von Naboo der Gruppe freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.
„Wie ihr von Ahsoka vermutlich wisst, benötigen wir eure Hilfe", begann Padmé.
„Das wissen wir, doch wobei genau?", fragte Saw.
„Aus internen Dokumenten von Kanzler Palpatine ..." Ihren Vorgänger beim Namen zu nennen ekelte Padmé noch immer. „...konnten wir den Geldfluss der Mittel für ihre Superwaffe zurückverfolgen. Nun wissen wir, wo der Todesstern gebaut wurde. Jetzt brauchen wir die Pläne, um eine Schwachstelle ausmachen zu können und wir hoffen, diese dort zu finden."

Saw zog die Luft zwischen seinen Zähnen ein.
„Ich verstehe Euch also richtig, dass wir Euch diese Pläne besorgen sollen?"
Padmé nickte. „Ganz genau. Unsere verbleibenden Truppen sind nicht ausreichend geschult für derartige Operationen. Ihr habt euch alle jedoch in einigen vergleichbaren Situationen als sehr fähig erwiesen. Auf Empfehlung von Ahsoka frage ich euch daher, ob ihr bereit wärt, gemeinsam mit uns die Pläne zu erbeuten?"
Saw und Lux sahen sich an. Sie wussten, dass das ein Auftrag war, welcher vermutlich viele Leben kosten würde. Allerdings ging es hier um einen Gegenschlag gegen das Imperium.
„Wo befinden sich die Pläne vermutlich?", fragte Lux.
„Auf Scarif", antwortete Padmé.
„Wie stellt Ihr euch das vor, Kanzlerin?", schaltete sich Saw ein.

Padmé nickte zu einem der Wächter, welcher daraufhin das Licht dimmte. Sie aktivierte den Holoprojektor und zeigte eine Gesamtaufnahme des Planeten.
„Unsere Spione melden, dass der Planet keine größeren Bioansammlungen bietet. Hier jedoch ...", sagte sie und zeigte auf einen Punkt. „Hier jedoch meldeten unsere Sensoren ein verstärktes Signal und Tausende Lebensformen. Uns liegen in wenigen Stunden die abschließenden Berichte und Scans vor, aber ich wette, dass das Imperium dort eine Werft betreibt."
„Also steigen wir da im Prinzip ein und durchsuchen die Datenbanken der Werft?"
„Vereinfacht gesagt, aber ja", antwortete sie.
„Ihr habt natürlich Unterstützung", fuhr sie fort und zeigte zu Rex, Ahsoka, Anakin und Obi-Wan.
Ahsoka spürte Lux' Blick und versuchte, nicht zu ihm zu schauen.

Saw nahm sich einige Zeit, über den Plan nachzudenken.
„Das ist wirklich eine große Aufgabe. Viele meiner Männer werden vermutlich nicht mehr zurückkommen", begann er.
„Und jeder von ihnen wird einer zu viel sein", sprach Padmé verständnisvoll.
„Aber es geht um das Imperium", fuhr Saw fort, nachdem er in die Gesichter seiner Männer geschaut hatte. „Sie haben so viele Leben zerstört, so viel Leid angerichtet. Wenn wir Opfer bringen müssen, soll es so sein. Wir werden Euch helfen, Kanzlerin."
Man konnte förmlich hören, wie Padmé und den Senatoren die Steine von ihren Herzen fielen.
„Danke", sagte sie erleichtert. „Danke für eure Hilfe."
„Bei allem gebührenden Respekt: Bedankt Euch erst, wenn wir die Pläne auch haben", erwiderte Saw zwinkernd, ehe er in die Runde sah.
„Also, wann geht es los?"

An Bord der Tantive IV trafen sich die Rebellen mit den vier republikanischen Kämpfern im Besprechungsraum.
„Also, haben wir einen Plan?", fragte Saw Anakin.
Inzwischen waren die Scans von Scarif angekommen und ausgewertet worden. Padmé hatte recht, an dem von ihr beschriebenen Punkt befand sich wirklich eine Werft, doch leider war sie noch immer in Betrieb und demnach stark bewacht.
„Wir werden mit einem kleinen Schiff außerhalb des Geländes landen, ungefähr hier." Anakin zeigte auf einen Punkt, welcher sich ungefähr fünf Kilometer westlich von der Werft befand.
„Und wie kommen wir an der Blockade vorbei?", gab Lux zu bedenken. „Ich vermute nicht, dass die uns einfach durchwinken werden."
Anakin lächelte. Solche Pläne waren früher nicht seine Stärke, aber inzwischen war er ein Meister darin, andere auszutricksen und sich abzusichern. Der leichtsinnige Anakin Skywalker war fort, meistens zumindest.

„Wir konnten einen imperialen Frachter kapern. Diesen haben wir in einem unbewohnten Neben-System von Scarif vor den imperialen Schiffen versteckt. Der Code des Schiffes ist zwar alt, aber noch gültig. Damit sollten wir an der Blockade vorbeikommen."
Saw nickte. „Auf wie viele Soldaten werden wir am Boden treffen?"
„Das wissen wir nicht", antwortete Rex, nachdem Anakin zu ihm geschaut hatte. „Es könnten nur hundert oder auch tausend Wachen sein. Deshalb sollten wir so vorsichtig wie möglich sein. Die Datenbanken können wir vermutlich nur innerhalb der Werft einsehen, es muss sich also eine kleine Gruppe rein schleichen. Der Rest bleibt draußen in Bereitschaft, falls es eine Ablenkung geben muss."

„Rex und ich kommen daher mit euch. Ahsoka und Obi-Wan bleiben an Bord der Tantive und überwachen die Operation", vervollständigte Anakin den Auftrag.
Bislang stand Ahsoka so entspannt wie möglich an der Wand angelehnt, aber diesen Auftrag hatte sie nicht erwartet. Warum sollte sie nicht mitkämpfen? Sowas war wie für sie gemacht.
„Anakin?", meldete sie sich aus dem Hintergrund, doch er wies sie mit einem kurzen Blick ab.
„Haben das alle verstanden?", fragte er in die Runde, woraufhin jeder nickte. „Dann macht euch bereit. Wir erreichen den Frachter in fünfzehn Minuten."

Wrath of the Empire - Skywalker Academy Part 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt