„Ahsoka, bleib' stehen!", rief Lux ihr hinterher, als sie wutentbrannt aus der Basis stapfte und schnellen Schrittes auf ihren Jäger zuging.
Sie war selten wütend. Als Jedi war es ihr verboten, dennoch ließ sie sich manchmal von ihren Emotionen übermannen. Aber selbst seit dem Austritt aus dem Orden hatte sie noch nie so einen Hass auf eine Person gehabt.
Oder war es Enttäuschung?
Sie wusste es selbst nicht genau einzuschätzen, bis sie irgendwann Lux' Stimme hinter sich vernahm.Ehe sie weitergehen konnte, hielt eine Hand sie fest.
„Was? Dein Freund, der Liebling der Rebellen, hat sich klar genug geäußert", keifte sie Lux an. Eigentlich war es ihr im selben Moment unangenehm, dass er ihren Schwall an Wut nun abbekommen musste, aber sie konnte gerade auch nicht zurück.
„Ich verstehe dich ja. Ich werde mit ihm reden. Sicherlich denkt er in Ruhe noch einmal darüber nach."
Ahsoka schüttelte schwer atmend den Kopf.
„Lux, wir haben keine Zeit mehr. Das Imperium hat uns einen Tag gegeben, bis man den nächsten Planeten angreift. Der ist fast vorbei. Und das machen die, solange wie die Kanzlerin sich nicht zu erkennen gibt." Sie sah sich um und sog die Macht, welche die Pflanzen durchströmte, kurz ein, um sich wieder zu beruhigen.
„Wir wissen nicht, wer als Nächstes auf der Liste steht. Onderon, Alderaan, Naboo, das sind wegen ihrer Vergangenheit oder Bedeutung alles naheliegende Ziele. Ich will nicht, dass die Rebellen und du vernichtet werden."„Ich werde sehen, was sich machen lässt", sagte Lux. „Aber bis dahin, bleibe bitte."
Ahsoka überlegte. Sie hatte wahrlich nicht mehr viel Zeit und vermutlich würden sie bald wieder ein System verlieren. Bei dem Gedanken erschauderte sie.
„Okay Lux, ich kann dir eine Stunde geben, ehe ich wieder fortgehen muss. Ich werde Anakin in der Zwischenzeit Bescheid geben und ihn informieren, was Saw gesagt hat."
Sofort hellte sich Lux' Miene auf. „Du wirst es nicht bereuen."
Dann rannte er zurück in die Basis.„R2, stelle über Anakins Fulcrum-Netzwerk eine Verbindung nach Alderaan her."
Der Droide flötete bestätigend und kurz darauf erschien Anakins Gesicht. Er sah erleichtert aus.
„Ashoka, endlich. Wie ist es gelaufen?"
Sie versuchte, die Wut, welche sich in ihr bei dem Gedanken an Saw türmte, zu ignorieren.
„Lux hilft uns, doch leider ist Saw der Anführer der Rebellen. Und der hat ganz klar wegen der Sache mit Steela damals ein Problem mit mir ..."
Anakin verzog den Mund.
„Lux redet gerade mit Saw und versucht ihn, von der Sache zu überzeugen. Aber du kennst Saw ja auch ..."Da hatte sie recht. Der Onderonianer war ein Hitzkopf, doch er hatte durchaus Qualitäten in der Truppenführung und der kreativen Kampfführung. Doch je länger sie sprachen, desto mehr wuchs Anakins Überzeugung, dass sie nicht rechtzeitig zurück sein würden, ehe das Imperium wieder zuschlägt.
„Ich werde mir Gedanken darüber machen, wie wir noch einen oder zwei Tage Frist bekommen können. Ahsoka, beeile dich bitte."
Bei seiner Bitte stöhnte sie im Geist auf. Hatte er etwa gedacht, dass sie sich hier auf Onderon nur die schönen Sonnenuntergänge ansah?
„Ich gebe mir Mühe. Dir fällt bestimmt etwas ein als Ablenkung. Ich melde mich, sobald ich mehr weiß."
Anakin nickte und schnell verabschiedeten sie sich, als sie Lux zusammen mit Saw näherkommen sah ...—
„Ich habe gerade mit Ahsoka gesprochen. Sie wird es wohl nicht rechtzeitig schaffen", sagte Anakin zu Padmé und dem Rest. „Es gibt Probleme mit Saw Gerrera."
Padmé stieß genervt die Luft aus. Sie kannte ihn durch ihre Besuche auf Onderon und wusste, was für ein schwieriger Charakter er war.
„Wir müssen herausfinden, wie wir das Imperium vorerst auf eine falsche Fährte locken können, damit sie keine bewohnten Planeten angreifen", ergänzte Anakin.
Jeder überlegte angestrengt. „Wir können doch nicht einfach in der Gegend herumfliegen und sie von Alderaan und anderen Planeten weglocken", sagte Bail verzweifelt und stützte sein Kinn mit seinen Händen.Dabei kam Anakin eine Idee. Er sah zu Rex herüber.
„Rex, kannst du dich noch an unser Manöver im Chinoti-Sektor erinnern?"
Rex kramte in seinen Erinnerungen und fand die passende.
„Ich glaube, ich weiß, was du meinst", sagte er.
Sie mussten einst einen Planeten evakuieren, da die Separatisten sich kurz vor der Invasion befanden. Doch um ihren Zerstörern aus dem Weg zu gehen, hatten sie mehrere leere Frachter in verschiedene Richtungen gestartet.
Nachdem die Separatisten dann die Verfolgung der Frachter aufgenommen hatten, war für sie selbst der Weg frei.
„Wir nehmen ein bis zwei Schiffe, die wir von Droiden steuern lassen und locken das Imperium auf ihre Fährte. Wir suchen uns unbewohnte Planeten, deren Zerstörung nicht weiter auffällt ..."
Jetzt verstand auch jeder andere den Plan. „Und wir locken so das Imperium auf eine falsche Fährte. Das könnte funktionieren", meinte Obi-Wan. „Zwar nicht auf Dauer, aber zumindest für ein bis zwei Tage."Anakin drehte sich zu Bail. „Haben wir zwei Schiffe, die wir für diesen Zweck opfern können? Denkt daran, sie müssen so aussehen, als ob wir wirklich damit fliehen könnten."
Bail überlegte kurz und nickte dann. „Natürlich. Ich werde sofort den Hangar informieren, damit zwei Schiffe vorbereitet werden."
Anakin sah zurück in die Runde, als Bail aufstand und sich in Richtung der Hangars begab.
„Seht ihr? Wir können das schaffen."—
„Ahsoka, ich glaube, dass Saw dir etwas sagen will."
Lux sah Saw erwartungsvoll an und wartete darauf, dass sein Freund etwas sagte.
„Ich vertraue dir nicht, und auch die Jedi können mir gestohlen bleiben. Du hast nach wie vor nicht meine Schwester retten können, und das werde ich nicht vergessen."
Ahsoka fühlte sofort die Anspannung, weswegen sie die Faust ballen musste.
„Aber ich verstehe, was die Auswirkungen sein werden, wenn wir dem Imperium freie Hand lassen. Wir werden dir helfen."
Innerlich machte Ahsoka gerade Luftsprünge.
„Bevor ich jedoch meine Männer schicke, musst du uns helfen, hier morgen einen imperialen Kommandoposten einzunehmen. Damit Onderon wenigstens wieder einen Moment zum Durchatmen bekommt."Sie würde einen Tag verlieren, doch war das die einzige Möglichkeit, ihre Hilfe zu bekommen. Und ein Kommandoposten klang nun auch nicht nach einer unlösbaren Herausforderung, da das Imperium hier noch immer nicht herrschte. Dementsprechend konnte die Station nicht groß sein.
Er streckte ihr die Hand entgegen. Ahsoka wartete einen Moment, doch dann packte sie seinen Arm und griff seinen Unterarm. „Einverstanden. Aber keine weitere Hilfe."
Saw und Lux nickten.
Ahsoka hoffte nur, dass Anakin und die anderen in der Zwischenzeit einen Plan ausgearbeitet haben, um die Planeten zu schützen.
DU LIEST GERADE
Wrath of the Empire - Skywalker Academy Part 1
Hayran Kurgu- Alternative Universe - Fünf Jahre sind vergangen, seit Anakin Skywalker und Ahsoka Tano den Imperator schlugen und die Neue Republik ausgerufen wurde. Seitdem herrscht ein trügerischer Frieden in der Galaxie. Außerhalb der dicht besiedelten Region...