Kapitel 25 - Die Skywalker Academy

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„Wir müssen sofort starten, Freunde", sagte Anakin zu der Runde.
Das Versteckspiel vor dem Imperium war zwar bislang gut gegangen, aber man sollte nicht zu oft das Glück herausfordern.
„Und wie sollen wir wissen, wo wir den Todesstern finden?", fragte Saw, der damit das aussprach, was einige bereits dachten. „Nur ziellos durch den Hyperraum fliegen können wir ja auch nicht."
Anakin sah zu dem Onderonianer.
„Es ist zwar nur eine Vermutung, aber ich glaube, dass Tarkin nur die Planeten anfliegen wird, welche einen eindeutigen Bezug zu uns haben. Das wäre also Onderon wegen Lux und Saw, Shili wegen Ahsoka, Naboo wegen Padmé, Stewjon wegen Obi-Wan, Kamino wegen Rex und Tatooine meinetwegen. Alderaan ..." Anakin beendete den Satz nicht und schaute stattdessen zu Boden.
„Und ohne Obi-Wan, Ahsoka, Rex und auch mir zu nahe treten zu wollen, glaube ich, dass nur Naboo und Onderon für diese Ratte Tarkin interessant genug wären."

Lux verschränkte die Arme vor der Brust und rieb sich mit der Hand über sein Kinn. Kurz sah er aus wie Obi-Wan, welcher, konzentriert auf die Karte schauend, die gleiche Haltung eingenommen hatte.
„Ich glaube nicht, dass sie Onderon noch einmal angreifen werden. Nicht nachdem wir das Imperium vertrieben haben", meinte er.
„Genau das könnte aber ihre Motivation sein", erwiderte Ahsoka zweifelnd. „Sie wissen, was wir dort erreicht und welchen Schaden sie erlitten haben. Es wäre so etwas wie eine Vergeltungsmaßnahme von ihnen."
„Naboo hingegen ist der Heimatort der Kanzlerin und Verfechter des Friedens. Es wäre also ebenfalls ein geeignetes Ziel", überlegte Obi-Wan.
„Wir sind jetzt also in der Situation, aus zwei potenziellen Zielen eines auszuwählen, welches das falsche sein könnte", stöhnte Anakin, während es in seinem Kopf ratterte.
Welchen Planeten mussten sie beschützen und welchen sich selbst überlassen?

„Und es gibt keine Möglichkeit, frühzeitig gewarnt zu werden?", fragte Ahsoka, doch Padmé nickte bereits ablehnend.
„Wenn wir unsere Gruppe aufteilen, verlieren wir natürlich die Hälfte unserer Leute. Wir müssten zwei Teams vorbereiten, Anakin müsste bei einer Gruppe bleiben und du bei der anderen", meinte Padmé. „Und wir müssten die halbe Galaxie durchqueren, um von Naboo nach Onderon zu kommen oder umgekehrt. Das heißt, ein Team ist zur Untätigkeit verdammt."
Anakin rieb sich die Schläfen. Es gab keine Möglichkeit, einen Planeten nur anhand der Anzahl der Gründe für Tarkins Hass auszuwählen. „Also ... ziehen wir jetzt ein Los?"
Sofort verstummten alle und schauten entgeistert zu ihm.
„Es war nur ein Scherz, wenn auch ein sehr schlechter. Aber wir können noch so sehr diskutieren, wir kommen so nicht zu einer Lösung."

„Anakin hat Recht, wir müssen nun einen Planeten auswählen. Und da wir bereits auf einen der beiden zufliegen, sollten wir auch dort bleiben", fasste Obi-Wan die Lage zusammen. „Ich bin für Naboo."
„Ich ebenfalls", stimmte Ahsoka zu. Auch Anakin nickte.
Sogar Lux und Saw waren einverstanden, obwohl sie ob ihrer onderonianischen Herkunft befangen waren.
„Was meinst du, Rex?", fragte Obi-Wan und schaute zu dem Klon.
„Ich glaube, meine Meinung ist hier irrelevant, ich bin nur der Truppenführer", antwortete er überzeugt, doch Obi-Wan legte seinen Kopf schief und breitete die Arme aus.
„Rex, wir sind alle hier, weil wir ein Ziel haben."
Padmé meldete sich ebenfalls zu Wort. „Und du bist hier, weil du, wie wir, inzwischen nicht mehr nur eine Figur von vielen bist, sondern ein Anführer. Du hast das gleiche Recht und das gleiche Stimmgewicht wie wir, das sage ich als Kanzlerin und als Freundin."
Für einen kurzen Moment verlor der Klon die Fassung. Er hatte zwar in den letzten fünf Jahren das Leben eines normalen Mannes kennengelernt, aber noch nie war er Befehlshaber, sondern nur Empfänger von Anweisungen. Bei manchen Entscheidungen konnte er zwar seinen Rat beisteuern, aber wirklich entscheiden durfte er nie. Umso glücklicher machte ihn dieser Moment, so traurig dieser selbst auch war.

„Naboo klingt nach einem Plan", nickte er zustimmend und lächelte.
„Dann lasst uns Naboo retten!", meinte Bail entschlossen.
Ahsoka schaute dabei zu Rex. Ihn so zufrieden und akzeptiert zu sehen, half ihr, das Gute ebenfalls nicht aus den Augen zu verlieren. Ein fast unsichtbares Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
Sie ging zu Rex, während die anderen weiter über die Mission sprachen und wie sie nach der Ankunft auf Naboo vorgehen würden.
„Fühlt sich gut an, oder?", fragte sie ihn.
„Was meinst du?", erwiderte er überrascht.
Ahsoka sah zu den Anderen und schmunzelte erleichtert.
„Frei entscheiden zu können. Zu dürfen. Wir sind zwar wieder Soldaten, und wieder müssen wir einen Krieg gewinnen. Aber wir sind aus freien Stücken hier. Wir hätten auch auf Saamazaaru bleiben können."
Rex folgte ihrem Blick. „Du hast Recht. Zu Beginn meiner Laufbahn hätte ich nie gedacht, einmal an diesem Punkt zu stehen. Lebendig, und mit dir."
Ahsoka schaute den Klon wieder an. Wie auf dem Heimflug von Utapau, vor der Order 66, salutierten sie sich gegenseitig leicht.

„Also, weiß jeder, was er zu tun hat?", fragte Anakin, nachdem sie die Schiffe betankt hatten.
Seit sie auf Naboo angekommen waren, hasteten sie von einem Jäger zum nächsten, um diese startklar zu machen, für ein Gefecht, von welchem sie nicht wussten, ob sie es überhaupt haben würden. Sollte das Imperium vor Naboo erst einmal Onderon angreifen, wäre der gesamte Plan dahin.
Zusammen mit R2 schraubte Ahsoka gerade an ihrem alten Abfangjäger, welcher nach ihrem Austritt aus dem Orden auf Bitten von Anakin nach Naboo überführt wurde. Ihr neuer Jäger hatte sich zwar gut bewährt, doch da R2 aufgrund Ahsokas letzten Flügen immer mehr Bedenken hatte, diesen noch einmal zu betreten, wechselte sie nun zurück zu dem alten Vorgängermodell, welches bis auf die Schlacht von Cato Neimodia noch fast fabrikfrisch war.

„Wie kommst du voran?", fragte Anakin und lehnte sich gegen einen der Flügel. Ahsoka rollte unter dem Rumpf des Jägers hervor.
„Ich versuche gerade, die Begrenzer der Energiezellen anzupassen. Wenn wir da oben sind, kann ich jedes bisschen Energie gut gebrauchen."
Sie schaute zu dem Astromech, welcher sich an den Triebwerken zu schaffen machte. „Was sagen die Ionenantriebe, R2?"
Als Antwort piepte der Astromech freudig.
„Du hast den Antrieben mehr Schub gegeben? Wie?", fragte Anakin daraufhin die Togruta.
„Ich weiß, das möchtest du jetzt vielleicht nicht hören, aber ich habe die Ionenkanonen abmontiert und das Kühlsystem der Laser größtenteils auf den Impulsantrieb umgeleitet. So hat es einen noch besseren Kühlkreislauf."

Entschuldigend sah sie zu Anakin, der fassungslos über ihr stand.
„Du hast was? Dir ist bewusst, dass du weder Schilde, noch Laserkanonen hast, oder?"
Ahsoka seufzte. „Anakin, das weiß ich. Aber erstens brauche ich alles, was ich bekommen kann, um die Höchstgeschwindigkeit zu erhöhen, damit ich von dem Ding wegkomme. Und außerdem habe ich wie gesagt nur einen Großteil umgeleitet, nicht alles. Kurzes Salven-Feuer kann ich mit den Laserkanonen also noch abgeben", zwinkerte sie ihm zu.
„Ich ...", stockte Anakin daraufhin, „ich kann immer wieder nur staunen, was für ein guter Techniker du geworden bist."
Ahsoka lachte herzhaft. „Ich hatte halt eine gute Ausbildung."
Anakin verschränkte herausfordernd die Arme. „So? Wo hattest du die?"
„In der Skywalker Academy", grinste Ahsoka und streckte ihm die Zunge heraus, woraufhin Anakin gegen das Rollbrett trat und sie dadurch protestierend wieder unter dem Jäger verschwand.

„Hat Ahsoka dir wieder aufgezählt, wie viele Bruchlandungen du schon hattest?", kam Obi-Wan neckend herbei.
„Obi-Wan, was macht Ihr denn hier? Warum seid Ihr nicht in der Kommandozentrale bei Padmé und Bail?", fragte Anakin überrascht.
Sein alter Meister sah sich in dem Hangar um. Reges Treiben herrschte dort, zusammen mit einigen Werkzeuggeräuschen und vielen durcheinander redenden Stimmen.
„Ich habe hier einst zum ersten Mal einen Sith bekämpft. Da hinten konfrontierten wir Maul." Er zeigte auf die große Tür, hinter welcher der Zabrak einst stand.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich Maul eines Tages noch einmal wiedersehen würde."
Dann sah er entschlossen zu Anakin und Ahsoka. „Ich werde euch begleiten."

„Wo ist der Obi-Wan, der als kriegsmüder Mann in der Zentrale stehen wollte?", fragte Anakin herausfordernd, woraufhin Obi-Wan amüsiert die Lippen schürzte.
„Der hat heute seinen freien Tag, habe ich gehört, deswegen sollte ich hier aushelfen."
Sie brachen in Gelächter aus, ehe Anakin Ahsoka auf die Schulter klopfte.
„Wir müssen weitermachen. Wir sollten bereit sein, falls Tarkin auftaucht."
Zusammen mit den aufheulenden Sirenen knallte es auf einmal am Himmel.
Jeder im Hangar unterbrach sofort seine Arbeit und ging zu der Außenplattform der Landebucht. Das laute Sirenengeheul ließ aber bereits erahnen, was am Himmel zu sehen sein würde.
Gemeinsam schauten Ahsoka, Anakin und Obi-Wan nach oben und entdeckten dort Tarkins Sternenzerstörer und den Todesstern, welcher sich im Orbit platziert hatte.
Obi-Wan wandte seinen Blick daraufhin zu Anakin.
„Warum musstest du es auch unbedingt beschwören?"

Wrath of the Empire - Skywalker Academy Part 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt