Wrath of the Empire - Skywalker Academy Part 1

Kapitel 33 - Gewonnen und doch verloren

Die Anzeigen des Terminals leuchteten gefährlich rot.
„Anormale Richtungskorrektur. Unmittelbarer Eintritt in die Oberflächenstruktur. Abbruch nicht mehr möglich!" sagten die Anzeigen.
Ein Knall begleitete das Wirken des Lasers, welcher sich aktivierte und nun in die Kampfstation bohrte. Stück für Stück näherte er sich dem Reaktor immer weiter.
„Los, R2, zum Jäger!", schrie Ahsoka dem Astromech zu, in der Hoffnung, dass er sie mit seinen Audio-Rezeptoren durch das Glas hörte.
Auch Anakin und Obi-Wan sahen, dass sie schnell zurück zu ihren Schiffen gelangen mussten.

Doch mit einem Blick zurück auf Ahsoka bemerkte Anakin ihn.
Der Inquisitor hielt sich an der untersten Kante der Plattform fest und zog sich mit der Macht hoch. Unbemerkt von Ahsoka näherte er sich ihr mit einem Sprung.
Als sie ihn dann durch die Macht spürte, war es für sie bereits zu spät.
Seine Klinge trat an der Seite ihrer Hüfte ein, bevor sie seine Hand festhalten konnte, um schlimmere Schäden zu verhindern.
Erschrocken blickte sie in seine Augen, als sie den Ruck spürte und durch den Machtstoß des Pau'aners rückwärts von der Plattform über das Gitter in die Tiefe geschleudert wurde.
Das letzte, was sie sah, waren seine roten Pupillen und das finstere Lachen auf seinem Gesicht.

—

„Ahsoka!", rief Anakin entsetzt mit aufgerissenen Augen.
Er sah sie fallen und verlor sie aus dem Blick, doch sein gesamter Zorn galt nun nur noch dem Inquisitor, welcher mit einem tödlichen Blick zurückschaute.
„Anakin, wir müssen gehen!", versuchte Obi-Wan ihn von dem Fenster wegzuziehen.
„Ahsoka ist da unten, Obi-Wan. Wir müssen sie retten!", schrie Anakin.
Ob sie noch am Leben war, wusste er nicht. Seit der Inquisitor sie wegschleuderte, legte sich die Macht wie ein undurchsichtiger Vorhang vor seine Augen. Das Weiß und das Schwarz bewegten sich in einem undurchdringlichen Tanz.

„Mach' keine Dummheiten, Anakin", drang Obi-Wans Stimme zu ihm durch. „Du weißt wie ich, dass sie nicht mehr von uns gerettet werden kann, du spürst es doch auch! Sie würde nicht wollen, dass du hier untergehst!"
Sein Griff wurde immer fester. Doch Anakin stand wie ein Fels auf dem Boden, bewegungsunfähig und gelähmt von dem, was sich vor ihm abspielte.
Er hatte sie auch in der Macht verloren, sie gehen lassen, als sie ihn brauchte. Während er sich um die Truppler kümmerte, anstelle einfach zu ihr zu gehen und hinter sich und Obi-Wan die Brandschutztüren zu verriegeln.
„Wir hätten ihr helfen können", flüsterte er innerlich zerstört und legte eine Hand auf die Fensterscheibe.

Es brach eine Welt für ihn zusammen, als er Obi-Wans Bitte nachkam und sich in Richtung des Hangars entfernte. Jeder Schritt mehr schmerzte ihn.
Dieser Inquisitor hatte ihm in diesem einen Moment alles genommen.
Und das war etwas, was Anakin nicht vergessen würde.

„R2, starte Ahsokas Jäger und fliege ihn nach Naboo", sagte er niedergeschlagen, als sie bei den Schiffen in dem Hangar ankamen.
Der Astromech sprang in den Wartungsschacht ihres Schiffes und startete die Triebwerke. Ohne Umschweife flog er davon, während Anakin seinem alten Meister in dessen Jäger half. Obi-Wans Schulter war schwerer verwundet als gedacht, doch biss der Jedi-Meister die Zähne zusammen.
„Wir sollten hier verschwinden", ächzte er. „Hier wird gleich alles explodieren."
Anakin deaktivierte an einem Terminal am Rand des Hangars den Traktorstrahl des Sektors der Station und setzte sich in seinen eigenen Jäger.
Gemeinsam mit Obi-Wan flog er davon, ohne ein Wort zu sagen.

Kurz darauf schlossen sich Saw und die restlichen Überlebenden des Gefechts den beiden Jedi an.
„Wo ist Ahsoka?", fragte Saw, als er ihr Schiff nirgends finden konnte. Doch Anakin blieb ruhig.
„Sie hat ... es nicht geschafft", beklagte Obi-Wan. „Ein Inquisitor hat sie erwischt."
„Ein was?", fragte Saw nach. Davon hatte er noch nie gehört.
„Inquisitoren sind Machtnutzer, die im Auftrag des Imperiums andere Machtnutzer jagen. Ich habe lange nicht an diese Gestalten geglaubt, aber seit diesem Krieg wissen wir, dass es sie wirklich gibt", erklärte Obi-Wan.