3 | Gott des Donners

326 20 0
                                    


Stanway Street steigen wir aus, und ich schaffe es, den Gott des Donners ohne viel Aufsehen zu erregen durch die Wohnsiedlung zu lotsen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Stanway Street steigen wir aus, und ich schaffe es, den Gott des Donners ohne viel Aufsehen zu erregen durch die Wohnsiedlung zu lotsen. Im Hausflur gestaltet sich das als etwas schwieriger. Mr Munson holt gerade seine Post aus dem Briefkasten und sieht mich und meinen Begleiter aus zusammengekniffenen Augen an, entweder, weil wir sehr verdächtig aussehen, oder weil er seine Brille nicht trägt.

Als ich die Wohnungstür aufdrücke wird mir aufs Neue die Absurdität meiner Situation bewusst. Ich lade einen wildfremden Typen aus dem All, der vor einer halben Stunde auf mein Auto gekracht ist, in meine Wohnung ein – die nicht einmal meine Wohnung ist. Aber was soll's. Egal, was er von mir will, das ist noch das geringste meiner Probleme. Ich lasse Thor in den Flur, schließe schnell die Türen Schlafzimmer und Wohnzimmer und gebe den Weg in die Küche frei.

»Trinken Sie Tee?«, frage ich, während ich Wasser in den Wasserkocher laufen lasse.

Thor sieht sich interessiert um und legt seinen Hammer neben der Mikrowelle ab. »Gibt es auch Met? Oder Bier?«

»Ich – ich denke nicht«, sage ich und blinzele überrascht. Ich sehe in den Kühlschrank. »Wir haben Grapefruitsaft.«

Jetzt ist er an der Reihe damit, verwundert zu klingen. »Grapefruit?«

Ich stelle ein Glas vor ihm auf den Tisch und den Karton Saft daneben. Dann lehne ich mich an den Herd. »Gut, dann erzählen Sie mal. Woher wissen Sie, wo Sie mich finden können, und warum wollten Sie mich finden?«

Der Gott des Donners lässt sich Zeit, und kippt erstmal in einem Zug das Glas Grapefruitsaft herunter. Es scheint ihm zu schmecken, denn er wiederholt die Prozedur noch zweimal. Ich tippe ungeduldig mit meinen Fingern auf die Herdplatte hinter mir.

»Was wisst Ihr über die Infinity-Steine?«, fragt er schließlich.

»Die Was-Steine?«

»Die größte Macht im Universum, mit unvorstellbarer Zerstörungskraft. Es gibt sechs, doch nur von dreien kenne ich den Aufenthaltsort.« Er zählt an seiner großen Hand ab. »Der Tesserakt birgt den Raumstein, der jahrelang von SHIELD aufbewahrt wurde, bis mein Bruder Loki ihn stahl, um die Menschheit zu unterwerfen. Er befindet sich nun in Asgard. Der Gedankenstein war einst die Energiequelle eines Zepters, das ebenfalls in Lokis Besitz geriet. Nun ist er ein Teil von einem Wesen namens Vision. Und schließlich der Äther. Er ist mit dem Realitätsstein verbunden und ist im Gewahrsam eines Mannes namens der Kollektor auf dem Planeten Knowhere. Die anderen drei–«

»Entschuldigung, wenn ich Sie hier unterbreche«, sage ich, »aber es gibt andere Planeten mit Leben da draußen?« Ich deute mit dem Daumen aus dem Küchenfenster.

»Ich stamme aus Asgard. Und das ist nicht von dieser Welt.«

»Ja, aber ist das nicht etwas anderes? Mit diesen göttlichen Wesen, und... keine Ahnung, sind das nicht eher Parallelwelten?« Über die altnordische Kultur weiß ich mehr, als mir lieb ist, aber irgendwie habe ich mir nie vorgestellt, wo diese Welten liegen könnten. Denn, rein logisch gesehen, gab es sie nicht. Nicht, bis Thor zum ersten Mal auf die Erde kam.

Lethargy | ᵗʰᵒʳ ᵒᵈⁱⁿˢᵒⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt