21 | Traum und Wirklichkeit

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Es klopft

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Es klopft. Und das vermutlich nicht zum ersten Mal, denn Thor ist bereits im Begriff, sich aus dem Bett zu erheben.

»Das ist dann wohl die Einladung zu deiner Siegesfeier«, murmele ich, ohne Anstalten zu machen, aufzustehen.

»Wurde ja auch langsam Zeit.«

Ich liebe dieses kurze, aufrichtige Lächeln, das er mir jetzt zuwirft, bevor er den Raum durchquert und die Tür öffnet. Davor steht Freyr, und obwohl Thor prompt einen Schritt zur Seite geht, um ihm den Blick in den Raum zu verweigern, sieht mich Freyr für einen Augenblick. Ich ziehe mir die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch.

»Freyr«, begrüßt Thor unseren frühen Gast.

Tatsächlich weiß ich gar nicht, wie früh es eigentlich ist, aber allzu spät kann es auch nicht sein.

Freyr hat den Anstand, keinen Kommentar zu unserer Situation abzugeben. »Meine Schwester ist derzeitig ein wenig milder gestimmt. Vielleicht ist Eure Chance auf ein lobpreisendes Gespräch heute etwas höher als noch gestern. Außerdem wurde mir... das hier von den Bediensteten überreicht, als ich im Begriff war, Euch aufzusuchen.« Er drückt Thor einen Stapel Kleidung in die Hand. Blassblauer Stoff, ein Kleid, vermutlich. »Im Übrigen, wir wären höchst erfreut, wenn ihr uns zum Mittagessen Gesellschaft leisten würdet.«

»Vielen Dank«, sagt Thor. Die Muskeln auf seinem breiten Kreuz straffen sich.

Eine getigerte Katze streift um Freyrs Füße. »Diese Kreaturen sind wirklich überall«, stellt er fest, schüttelt den Kopf, nickt Thor ein letztes Mal zu und geht davon.

»Wir sollten ihre Gastfreundschaft nicht überstrapazieren«, merke ich an, nachdem Thor die Tür wieder verschlossen hat.

Er entfaltet das Kleid, das Freyr ihm gegeben hat, und hält es hoch. »Blau ist nicht wirklich meine Farbe.«

»Gib das her«, sage ich lachend.

Das Kleid besitzt einen leichten, silbernen Brustharnisch, verziert mit goldenen Runen. Es ist festlicher als jedes, was ich bisher getragen habe.

»Die Rüstung der Walküren sah so ähnlich aus.«

»Ich bin keine Walküre.« Ich schnappe mir das Kleid und drücke Thor einen Kuss auf die Wange. »Los jetzt, wir kommen noch zu spät zu deinem Fest.«

»Damit kann ich mich abfinden.«

Er hat meine Taille fest im Griff. Unsere Nasenspitzen berühren sich fast. Die kühle Morgenluft verflüchtigt sich in unserer Körperwärme. Von mir aus könnten wir noch stundenlang so dastehen. Doch Freya wartet nicht.

»Thor«, murmele ich und hole uns in die Realität zurück.

Er räuspert sich. »Das Fest, richtig.«



Die große Halle Folkwangs ist bis zum Anschlag gefüllt mit feiernden Kriegern. Auch, wenn sie viele der ihren erst gestern beerdigen mussten – ich habe die Reihen an Scheiterhaufen auf dem großen Feld vor dem Palast gesehen – sind sie alle heute hier, um den Sieg zu bejubeln.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 04, 2021 ⏰

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Lethargy | ᵗʰᵒʳ ᵒᵈⁱⁿˢᵒⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt