Kapitel 32

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Migas p.o.v.

"Hallo Jungkook, ich wusste gar nicht, dass du heute herkommen würdest. Ihr habt doch alle frei bekommen", kam ein Mann in Jungkooks Studio, der sich nicht an meiner Anwesenheit zu stören schien.

"Ja ich weiß, aber ich wollte noch an etwas arbeiten", entgegneter er höflich und lächelte ihn an. Verwundert blickte ich Jungkook an und dann unseren Gast. Er kam mir nicht bekannt vor, wovon ich allerdings auch nicht ausgegangen war, da in diesem Gebäude sicherlich mehr als die zwanzig Menschen herumliefen, die ich wirklich von BigHit kannte.

"Ah und was macht deine Freundin dann hier?", fragte er nun, klang dabei allerdings nicht abfällig. Jediglich verwundert oder verwirrt.

"Ich wollte sie Bang Shi Huyk noch vorstellen, aber vorher wollte ich noch kurz meine Idee festhalten", erklärte er, woraufhin der andere gleich davon abriet:

"Heute hat er viel zu tun. Einige wichtige Medienpartner und Marketingmanager von Firmen sind heute zu Besuch. Du solltest das am besten verschieben"

Mein Blick war immer noch am erkunden wie sich die Situation weiter entwickeln würde. Es machte mir Sorge, wenn er wegen mir Stress mit seinen Vorgesetzten bekommen würde. Ich wusste wie die Regularien in ihren Verträgen diesbezüglich aussahen und dennoch war dieser Gedanken seit unserem Zusammenkommen vor einigen Monaten immer in meinem Kopf gewesen. Vielleicht war das aber auch ganz gut so. 

Das Gespräch war damit offensichtlich beendet, da sich der Mann höflich verabschiedete und dann Jungkooks Studio wieder verließ. Abwartend blickte ich ihn an und merkte, dass er noch zu überlegen schien.

"Naja, dann wird das wohl heute nichts. Ich will dann noch schnell das Aufnehmen, bevor wir wieder losfahren, ok?", erkundigte er sich lächelnd und ich stimmte ihm zu. Geduldig und gleichzeitig interessiert wartete ich neben ihm, während er sich versuchte auf seine Arbeit zu konzentrieren. Allerdings merkte ich schnell, dass er zu unkonzentriert war, da er immer wieder frustriert auf seiner Tastatur hämmerte.

"Du, Jungkook, könntest du mir bitte sagen wo die Toilette ist?", fragte ich schließlich in der Hoffnung, dass ihn meine Abwesenheit vielleicht helfen könnte sich besser zu konzentrieren.

"Den Gang runter und die letzte Tür links. Das sollte eigentlich aber auch ausgeschildert sein. Soll ich dich hinbringen?", fragte er ohne den Hauch von Frustration in der Stimme. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und verschwand kurz darauf aus dem Studio.

Nachdem ich von die Tür zu den Frauentoiletten hinter mir wieder schloss, vernahm ich Stimme, die sich ganz in der Nähe befinden müssten. Ich überlegte ob ich lieber mich schnell verstecken sollte, falls ich sonst in Erklärungsnot kam oder Jungkook Ärger bekam oder ob ich schnell wieder ins Studio huschen sollte. Allerdings war das erst am anderen Ende des Ganges, der sich doch ziemlich in die Länge zog und nun noch viel länger aussah.

Bevor ich allerdings reagieren konnte, bogen die Männer schon in diesen Gang und ich blieb sofort wie eingefroren stehen. Sie beachteten mich erst nicht, weshalb ich mich langsam versuchte an ihnen vorbei zu schleichen, als ich meinen Namen vernahm.

"Sind Sie nicht Kim Miga?", erklang die Stimme eines Mannes, was mich sofort in seine Richtung blicken sah. Seine braunen Augen blickten mich interessiert an und in seinem schicken Anzug fügte er sich perfekt in die Traube der Männer ein, die nun vor mir standen. Sie alle hatten sich mir zugewandt und ich erkannte bloß ein bekanntes Gesicht unter ihnen. Bang Shi Hyuk.

"Ja, Sir", antwortete ich schüchtern und noch immer am Überlegen, was er von mir wollen könnte.

"Ich bin ein großer Fan von ihren Schwimmkünsten, auch wenn meine Frau mich für diese Aussage sicherlich köpfen würde", begann er und trug dabei ein aufmunterndes Lachen auf den Lippen. 

"Sarah Sjöström. Sie kennen sie doch sicherlich", fügte er hinzu, als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck gesehen hatte.

"Natürlich. Sie ist doch aber eine wesentlich bessere Schwimmerin als ich, weshalb Sie sich keine Gedanken machen müsste", versuchte ich höflich ihn etwas abzuwimmeln, schließlich standen neben uns noch etwa zehn andere Männer, die unsere Unterhaltung verfolgten.

"Ich würde mich gerne noch kurz mit Ihnen unterhalten. Wäre es in Ordnung für Sie?", fragte er einmal sowohl an mich gewandt und dann auch an Bang Shi Hyuk, der mich mit einem Blick bedachte, bevor er zustimmte und die Gruppe weiterzog.

"Wie geht es Ihnen? Es standen ziemlich viele schlimme Dinge in der Presse und obwohl man nicht weiß wie viel an diesen immer so dran ist, hat mich ihr Fernbleiben von den Olympischen Spielen sehr gewundert", begann er freundlich. Allerdings sprach er da etwas an, dass ich selten mit fremden Menschen besprechen wollte. 

"Mir geht es gut. Und ihrer Frau. Ich hab gelesen, dass sie Gold geholt hat", versuchte ich trotzdem weiter höflich zu bleiben.

"Ja, aber jetzt zieht sie zu mir hier nach Seoul und ist noch auf der Suche nach einer Trainingsgruppe. Haben Sie da einen Tipp?"

Ich war verwundert über seine Aussage, aber da er bereits sagte, dass sie verheiratet seien, wäre es sicherlich schöner, wenn sie hier bei ihm wohnen würde. Die Distanz zwischen Schweden und Süd Korea war eben doch eine nicht zu vernachlässigende.

"Ich kann mich gerne mal umhören", bot ich an, was er dankbar lächelnd annahm. 

"Das wäre wunderbar. Hier haben Sie meine Karte, bei der Sie sich gerne melden können. Außerdem bin ich auch noch etwas länger hier im Hause, also wenn Ihnen direkt etwas einfallen sollte, dann würden wir das sicherlich auch gleich besprechen können", erklärte er, bevor er sich freundlich verabschiedete und sich dann wieder der Gruppe anschloss, die bereits auf den Weg zu den Aufzügen war. Den Blick von Bang Shi Hyuk, der auf mir lag, nahm ich wahr, aber versuchte ihn so gut es ging zu ignorieren. Ihn würde ich an einem anderen Tag noch kennenlernen.

Nach diesem überraschenden Gespräch machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu Jungkooks Studio. Dort öffnete ich die Tür erst einen kleinen Spalt breit, sodass er mich hoffentlich nicht bemerkte und lauschte dem, was er in den ca. 15 Minuten, in denen ich weg war, fabriziert hatte. Es war ein Beat, an dem er noch arbeitete und eine Melodie, die mithilfe einer Gitarre wiedergegeben wurde. Zwar hatte ich nicht viel Ahnung von Musikproduktion, aber meine Fantasie trug mich auf der Musik zu wunderbaren Orten.

"Es klingt schon gut", bestärkte ich ihn, als ich schließlich wieder in sein Studio eintrat. 

"Danke. Es ist schon einmal ein Anfang, aber es braucht noch ein Haufen Arbeit, bevor ich es an die anderen Produzenten weiterschicken kann", erklärte er und sah mich konzentriert an. Ich nickte und kam neben ihm zum Stehen. 

"Ich dachte schon du hast dich auf dem Weg zu den Toiletten verirrt und ich müsste einen Suchtrup losschicken", begann er nun zu scherzen, während er seinen Computer herunterfuhr und die Lichter ausstellte. 

"Sehr witzig, Jungkook. Keine Sorge, ich habe es wohlauf den Gang hin und wieder zurück geschafft", spielte ich mit.

"Ich wusste doch, dass mein kleiner Wasserflitzer eine Kämpferin ist", stichelte er weiter und schlang dann seine Arme lachend um mich und zog mich zu sich heran.

"Ich liebe dich", murmelte er, während er mich fest umschlossen von seinen Armen hielt.

"Ich dich auch"



I'm Fine - BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt