Die Poledancerin und der Gangster.
Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt im Studium mit Poledance in einem Hamburger Club.
Er arbeitet für die Mafia und hat große Pläne für die Organisation, der er sein Leben zu verdanken hat.
Während Alexander zu...
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»Alles klar, Lily? Du wirkst heute nervöser als sonst.«
Überrascht schaute Elisabeth zu der anderen Tänzerin, die sich neben ihr im Spiegel gerade die Lippen nachzog. Sina sprach selten mit irgendjemandem, aber wenn sie es tat, war es immer freundlich und aufbauend. Sah sie so gestresst aus?
»Uni ist einfach mega anstrengend im Moment«, wiegelte Lily ab, während sie eine letzte Nadel in ihr Haar stach, um ihren eleganten Knoten zu befestigen. Während sie nach der Sprühflasche mit Haarspray suchte, versuchte sie, ihre zusammengezogenen Augenbrauen unter Kontrolle zu bringen.
»Aber das ist sie doch jede Woche. Was ist los?« Obwohl Elisabeth nicht zu ihrer blonden Kollegin schaute, wusste sie, dass sie gerade misstrauisch eine Augenbraue hochgezogen hatte. Das tat sie immer, wenn sie die Wahrheit aus jemandem herauskitzeln wollte.
Ergeben seufzend ließ Lily sich in einen Stuhl fallen. »Schön, okay, du hast ja recht. Ich mache mir Gedanken, ob so ein Kunde von letzter Woche heute wieder auftaucht.«
Die ältere Tänzerin wirbelte herum und zog sich einen Stuhl heran, um sich direkt vor sie zu setzen. »Probleme mit einem Gast? Du weißt aber schon, dass du jederzeit jemanden auf die schwarze Liste setzen lassen kannst, wenn der sich nicht an die Regeln hält?«
Sofort hob sie beide Hände: »Nein, nein, das ist es nicht. Er hat keine Regeln gebrochen. Es ist nur ...« Sie brach ab. Sie wollte lieber nicht erwähnen, dass sie diesen speziellen Gast schon vorher kennengelernt hatte. Unsicher suchte sie nach einer anderen Erklärung. »Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber er hat mir kein Trinkgeld gegeben. Nichts. Und ich hab mich sogar auf seinen Schoß gesetzt.«
Sinas Augen wurden groß. »Was? Das hab ich ja noch nie von dir gesehen.«
Errötend schaute Elisabeth zur Seite. »Weiß auch nicht. Er sieht halt verdammt gut aus und ich hatte Spaß und dachte, ich kann bei ihm richtig was holen. Aber es hat ihn völlig kalt gelassen.« Dass sie eine ganze Woche lang nur an ihn gedacht hatte, verschwieg sie lieber.
»Schämst du dich?« Die Frage klang so unschuldig, aber trotzdem breitete sich nur noch mehr Hitze auf Lilys Wangen aus.
»Ich weiß doch auch nicht. Ich hätte an dem Abend am liebsten meine Vorsätze über Bord geworfen und ihn mit auf ein Zimmer genommen.« Genervt von sich selbst wollte sie sich durch die Haare fahren, ehe sie sich erinnerte, dass sie diese gerade aufwändig gestylt hatte. Stattdessen ballte sie ihre Hände zu Fäusten. »Es war einfach so komisch. Ich dachte, da wäre was zwischen uns. Also, was halt zwischen zwei Fremden sein kann. Chemie oder so.«
»Ah, nun verstehe ich. Dein Stolz wurde verletzt. Die wunderschöne Tänzerin, die alle Männer in ihren Bann zieht, und dann wagt es einer, ihr nicht den nötigen Respekt zu zollen. Du bist gekränkt und willst ihn umstimmen, aber du hast auch Angst, eine erneute Niederlage einzustecken.«
Überrascht blickte Elisabeth zu der anderen Frau. Das war erstaunlich nahe an der Wahrheit, auch wenn es nicht alles war. Wenn sie ehrlich war, hatte sie sogar Angst davor, dass dieser spezielle Kunde ihr Trinkgeld gab. Sie wollte Wirkung auf ihn haben, aber nicht dafür bezahlt werden. Sie wollte seine Aufmerksamkeit.