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Lilys Herz raste

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Lilys Herz raste. Ihr Körper vibrierte beinahe vor Aufregung. Sie hatte keine Ahnung, was sie hier tat, sie wusste nur, dass es sich richtig anfühlte. Sie folgte nie ihrem Gefühl. Sie tat nie etwas ohne Plan. Aber seit sie in jener Nacht nach dem Streit mit ihren Eltern auf Alex gestoßen war, schien eine neue Seite in ihr erwacht zu sein.

Eine hungrige Seite.

Oder vielleicht holte sie auch nur gerade ihre Jugend nach. Immerhin hatte sie ihre ganze Schulzeit über kein einziges Mal auch nur einen Fuß jenseits der Grenzen gesetzt, die ihre Eltern ihr vorgegeben hatten. Lernen, ehrenamtliche Arbeit für die Kirche, Engagement in der Schülervertretung und genau eine beste Freundin. Das waren ihre Jahre bis zum Abi gewesen. Kein heimliches Treffen mit Jungs, kein Alkohol, keine Partys, nichts. Nur die brave Streberin, die ihren Eltern gehorchte.

Alex war gefährlich, dessen war sie sich sicher. Er war alles, wovor ihre Eltern, die beide Richter waren, sie immer gewarnt hatten. Gutaussehend und charmant, und unter der Oberfläche nur darauf lauernd, unschuldige Frauen zu verführen, um sie in ein Leben voller Sünde zu reißen. So oder so ähnlich wäre gewiss die Einschätzung ihrer Mutter, wenn sie von Alex wüsste.

Mit klopfendem Herzen schaute sie zur Tür. Sie betete, dass Alex nicht zu lange brauchte. Je mehr ihre Gedanken um ihre Eltern kreisten, umso mehr spürte sie ihren Mut sinken. Wollte sie das hier wirklich?

Bevor sie in Panik versank, öffnete sich endlich die Tür. Wortlos, aber mit einem offenen Lächeln, legte Alex ihr eine Hand auf den unteren Rücken, um sie zur Treppe zu steuern. Elisabeth war bisher nur einmal in diesem Teil des Clubs gewesen und das war bei der Einführung, als ihr alles gezeigt worden war. Diese Treppe führte nach oben in einen langen Gang, von dem viele Zimmer abgingen. Kein Laut war daraus zu hören – die Geräuschisolierung leistete offenbar ganze Arbeit.

Am Ende des Ganges angekommen steuerte er sie auf eine weitere Treppe zu, die hoch zu der einzigen Suite im Club führte. Mit großen Augen blieb sie stehen und schaute fragend zu ihm auf.

»Wir sind hier ganz richtig. Geh nur weiter.« Seine absolute Selbstsicherheit war bemerkenswert.

Nervös leckte Lily sich über die Lippen. Dann nickte sie und erklomm vor ihm die Treppe. Sie war sich nur zu bewusst, dass er so einen perfekten Ausblick auf ihren Hintern, der nur von einem winzigen Rock bedeckt war, hatte. Unter Aufbringung allen Selbstbewusstseins ließ sie mit jeder Stufe ihre Hüfte von einer zur anderen Seite schwingen. Egal, wie es am Ende in ihr aussah, dieser Mann sollte zerfließen von Verlangen, ehe die Nacht zu Ende war.

Als sich die schwarze Holztür vor ihr öffnete, klappte Lilys Mund unwillkürlich auf. Vor ihr erstreckte sich ein riesiger Raum, vollkommen in cremeweiß gestrichen, mit einem riesigen, runden Bett in der Mitte, das zur Hälfte von einer aufwändig geschnitzten Lehne umgeben war. Zwei Kleiderschränke links und rechts an der Wand, ein robust aussehender Schreibtisch mit Stühlen sowie ein Sofa in der Ecke gaben dem Raum den Anschein, als wäre es eine hochwertige Hotelsuite und nicht ein mietbares Zimmer in einem Sexclub. An zwei Seiten führten Türen in weitere Räume.

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