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Er war gerade erst ein paar hundert Meter gefahren, da spürte er plötzlich einen scharfen Schmerz in seiner Wange

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Er war gerade erst ein paar hundert Meter gefahren, da spürte er plötzlich einen scharfen Schmerz in seiner Wange. Uralte Instinkte schlugen an und ohne darüber nachzudenken, trat er aufs Gas. Seine Frontscheibe zierte ein Loch und war durch die Kugel so zersplittert, dass er kaum noch sehen konnte. Trotzdem wusste er: Er musste hier weg, so schnell es ging.

Ein weiterer Schuss löste sich irgendwo in der Ferne und schlug ein weiteres Loch in seine Windschutzscheibe. Diesmal verfehlte die Kugel ihn um Haaresbreite und bohrte sich in das Polster der Rückbank.

Fluchend duckte Alex sich. Wer auch immer dort schoss, er hatte es auf seinen Kopf abgesehen. Das war kein Einschüchterungsversuch, hier stand sein Leben auf dem Spiel. Es war zu dunkel, um irgendetwas zu erkennen, doch der Winkel, mit dem die beiden Schüsse sein Auto getroffen hatten, deuteten darauf hin, dass der Schütze sehr weit entfernt in einem der Hochhäuser hockte.

Ohne lange darüber nachzudenken, bog Alex in die nächste Querstraße ab. Ein dritter Schuss ließ das hintere Seitenfenster zerspringen, doch er ignorierte den Scherbenregen. Sein Blut rauschte in seinen Ohren und wo vorher noch Müdigkeit gewesen war, pumpte nun Adrenalin durch sein Blut. Irgendjemand, der genau wusste, wie sein Auto aussah und wann er das Gebäude verlassen würde, hockte in einem dieser Hochhäuser und wollte ihm an den Kragen.

Mit einem weiteren Fluch hielt er den Wagen an. Seine Wange brannte und er spürte, wie ihm warmes Blut über das Kinn lief. Es war nur ein Streifschuss, doch Blutungen im Gesicht waren nie zu unterschätzen. Hektisch zog er eines seiner Messer hervor, um ein Stück Stoff aus seinem Hemd zu schneiden. Unter Schmerzen presste er den Stoff fest auf seine rechte Wange, während er sich umständlich mit der linken Hand abschnallte.

Er konnte nicht wissen, ob das der einzige Schütze im Umkreis war. Wenn noch andere auf ihn und sein Auto lauerten, war es zu gefährlich, einfach so weiterzufahren. Er würde seinen Weg zu Fuß fortsetzen müssen. Wütend schnappte er sich sein Handy und Portemonnaie, stieg aus und schlug die Tür laut zu. Mit einer Geste versperrte er seinen Wagen – wobei das bei den zerbrochenen Scheiben kaum noch einen Unterschied machen würde.

Seine rechte Hand immer noch auf seine Wange gepresst, lief er mit langen Schritten los, ziellos tiefer in das Wohngebiet hinein. Alle seine Sinne waren auf seine Umgebung konzentriert, er lauschte aufmerksam auf jedes noch so kleine Geräusch. Nirgends regte sich etwas. Vielleicht hatte er Glück und es gab wirklich nur diesen einen Schützen.

Langsam beruhigte sich sein Herzschlag wieder. »Fuck!« Er konnte den lauten Fluch nicht zurückhaltend. Tief Luft holend blieb er stehen. »Verdammte Scheiße! Diese verfluchten Wichser!«

Mit jedem Atemzug, den er tat, verwandelte sich seine Todesangst mehr und mehr in Wut. Wer auch immer hinter dem Mordversuch steckte, er durfte nicht ungeschoren davonkommen. Wenn die anderen in der Organisation Wind davon bekamen, dass man ihm ungestraft auflauern konnte, würde das sein Standing nur noch weiter verschlechtern. Und wenn die Arschlöcher, die den Schützen auf ihn angesetzt hatten, dachten, er würde sich nicht wehren, würden sie es immer wieder versuchen.

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