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Ich hab richtig Lust auf Glühwein, aber gibt es dieses Jahr wohl nicht für mich. 😂 Schade aber auch - ich bekomme zwar kein Glühwein, ihr hier aber immerhin erneut ein Kapitel. Ich versuche meine Geschichten bis Ende des Jahres zu beenden, nur falls ihr euch über den Updatewahn wundert. Und damit ihr schon mal vorgewarnt seid...

"Nur mal um das direkt klarzustellen, ich habe mich sehr wohl getraut zu klingeln.", Nina verschränkte ihre Arme ebenfalls vor der Brust. Martens Augenbrauen wanderten noch ein Stück höher.

"Aber?", fragte er. Nina biss sich auf die Unterlippe.

"Ich habe überlegt, was ich sagen soll.", meinte sie. Marten nickte knapp.

"... Und dann kam der Vollidi... Und dann kam Jonas und hat mich zugelabert und mich hier hoch gezerrt.", Nina verdrehte die Augen und Marten lachte.

"Ich bin mir sicher, der Vollidiot und du könnten gute Freunde werden.", stellte er belustigt fest. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter, als die Musik verstummte. Mit wenigen Schritten war er durch den Flur geeilt.

"Macht die scheiß Musik wieder an. Ich bin hier nicht eure Dokusoap.", knurrte er und warf die Wohnzimmertür zu. Langsam kam er wieder durch den Flur zurück zu ihr.

"Ich will dich nicht stören. Ich kann auch wann anders wiederkommen.", meinte Nina. Marten warf einen Blick an die Decke, als bat er um die nötige Geduld.

"'N Scheiß kannst du. Jetzt sprich.", murrte er. Er vergrub seine Hände in den Taschen der grauen Jogginghose. Nina schluckte hart. Offenbar gab es jetzt keinen Weg mehr dran vorbei.

"Ich verstehe, warum du das getan hast, was du getan hast. Ich sage nicht, dass das richtig oder gut war, aber ich verstehe es. Ich habe mich nur echt beschissen gefühlt.", sagte sie langsam. Marten hörte ihr ruhig zu, dann nickte er.

"Mir kam nie in den Sinn, dass du vielleicht Gefühle hast. Du bist nicht so der Typ für Gefühle...", meinte sie.

"Jeder Mensch hat Gefühle.", stellte Marten schlicht fest. Nina nickte.

"Richtig. Aber ich meine solche Gefühle.", versuchte sie es richtig zu stellen, aber Martens Blick ließ sie verstummen.

"Du hast ja eine richtig hohe Meinung von mir.", er fuhr sich durch die Haare. Nina seufzte und machte einen Schritt auf ihn zu.

"Mensch, Marten... So meine ich das gar nicht. Ich war nur überrascht und ich habe mich nie gefragt, ob ich in dich verliebt bin, weil ich halt auch nicht dachte, dass da überhaupt eine Chance besteht - für uns eine Chance besteht.", sie fuchelte mit den Armen herum. Wollte er sie heute einfach falsch verstehen? Machte er das absichtlich? Wollte er sie leiden lassen?

"Okay...", er blickte sie abwartend an und Nina atmete tief durch. Offenbar wollte er heute keinen Schritt auf sie zu machen, sondern sie den ganzen Weg alleine gehen lassen.

"Ich würde gerne wieder alles so haben, wie es war.", meinte sie schließlich leise, aber Martens Augen verdunkelten sich und er schüttelte den Kopf. Überrascht sah Nina ihn an.

"Nein.", sagte er. Seine Stimme war nicht laut, dennoch ging sie Nina durch Mark und Bein.

"Nein?", fragte sie ihn schockiert. Marten schüttelte erneut den Kopf. Er kam ein Stück näher auf sie zu, sodass sie den Kopf in den Nacken legen musste, damit sie ihm in die Augen blicken konnte.

"Nein. Du hattest jetzt zwei Tage Zeit zu überlegen und dir bewusst zu werden, wie du zu mir stehst. Ich will dich, Nina, aber das hier geht nur ganz oder gar nicht. Ich gebe mich nicht mit dem von vorher zufrieden. Versteh mich nicht falsch, es war schön, aber jetzt will ich dich als Teil meines ganzen Lebens.", seine offenen und ehrlichen Worte überraschten Nina. Sie starrte ihn sprachlos an.

"Du willst das wirklich? So richtig?", fragte Nina ihn tonlos. Marten nickte.

"Wow, der Knast hat dich ganz schön weich gemacht.", Nina blickte ihn zweifelnd an und Marten zog belustigt eine Augenbraue nach oben.

"Weich also, hm? Ich an deiner Stelle würde aufpassen, was ich sage - ich kann dir schnell das Gegenteil beweisen.", er grinste sie breit an. Nina zog die Luft ein. Sie konnte sich vorstellen, wie das aussehen würde und sie wollte solche Gedanken gerade nicht zulassen. Sie wollte endlich dieses Thema klären.

"Also gut, dann halt richtig. Ich bin nicht gut in sowas, aber wir können es gerne probieren.", meinte sie schulterzuckend. Marten griff nach ihren Handgelenk und zog sie an seinen Körper. Er fühlte sich warm an und Nina ließ ihren Kopf gegen seine Brust sinken. Es fühlte sich gut an.

"Wir können es gerne probieren.", Marten äffte sie nach und Nina fing an zu lachen.

"Beschwer' dich jetzt bloß nicht. Du wusstest von Anfang an, dass ich keine Romantikerin bin und nicht Bitte, bitte, lieber Marten, können wir zusammen sein zu dir sage.", sie grinste gegen den Stoff seines Pullis und spürte, wie seine Brust leicht bebte.

" Oh, bitte, bitte wirst du sagen, Babe.", er griff in ihren Nacken und zog sie ein Stück von sich weg, sodass er sie küssen konnte. Nina ließ das einfach zu. Eine Weile standen sie im Flur und genossen ihre Zweisamkeit, ehe sie sich voneinander lösten.

"Ich wünsche dir viel Spaß. Sehen wir uns morgen?", fragte Nina und deutete durch den Flur auf sein Wohnzimmer. Marten schaute sie einen Moment perplex an, dann lachte er auf.

"Okay, krass, du bist nicht nicht gut in sowas, sondern echt richtig schlecht, was? Was denkst du wo du jetzt hingehst?", Marten schmunzelte während er zu ihr hinab guckte. Nina versteifte sich.

"Nach Hause?", fragte sie hoffnungsvoll, aber Marten schüttelte den Kopf.

"Ich lass dich doch jetzt nicht nach Hause. Die wollen dich bestimmt kennenlernen und wir chillen ja eh nur ein bisschen. Außerdem hat Gazo gesagt, dass ich mein Weihnachtsgeschenk nachher noch auspacken darf.", Marten grinste spitzbübisch und Nina konnte nicht anders - sie musste lachen.

"Dieser Idiot.", brummte sie lachend, dann ließ sie sich von Marten in die Wohnung ziehen.

"Du wirst ihn mögen, ich verspreche es dir. Ihr habt beide genau die gleiche große Klappe.", Marten verdrehte lachend die Augen, dann schloss er die Wohnungstür. Offenbar blieb Nina nun keine Wahl mehr - sie musste in die Höhle der Löwen.

Calm after the storm Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt