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Es hat irgendwie lange gedauert - ich hatte eine Blockade. Jetzt geht es aber erst einmal weiter und ich hoffe, damit läuft es dann wieder (:

Nina strich sich die Haare aus dem Gesicht, dann atmete sie tief durch. Marten beobachtete sie schweigend.

"Du bist aufgeregt.", stellte er belustigt fest. Nina blickte ihn zickig an.

"Wie kommst du denn auf sowas?", fragte sie sarkastisch. Marten lachte auf.

"Du bist nie aufgeregt. Als wir uns das erste Mal getroffen haben, wusstest du, wer oder was ich bin und warst kein Stück nervös.", erklärte er. Nina verdrehte die Augen.

"Ich wollte ja auch nur mit dir schlafen. Da musste ich nicht aufgeregt sein. Aber jetzt lerne ich die Freunde meines Freundes kennen...", sie zuckte mit den Schultern. Marten schüttelte belustigt den Kopf, dann zog er sie zu sich heran und blickte zu ihr herunter.

"Du musst nicht aufgeregt sein. Die feiern dich ziemlich.", meinte er, dann zog er sie hinter sich in die Wohnung. Nina legte den Kopf schief. Sie feierten sie? Sie kannten sie doch gar nicht und die paar Male, als sie John oder Jonas gesehen hatte, war sie nicht gerade besonders nett gewesen. Hatte Marten so viel über sie erzählt? Das konnte sie sich kaum vorstellen. Dafür war er eigentlich nicht der Typ. Aber eigentlich war er ja auch nicht der Typ für eine feste Beziehung..

Marten stieß die Wohnzimmertür auf und im ersten Moment fiel es Nina schwer überhaupt etwas zu erkennen. Das Wohnzimmer war verqualmt und es roch wie auf einer Marihuana- Plantage.

"Nina.", John spielte überrascht und grinste sie dann breit an. Nina erkannte neben ihm Jonas. Es saßen noch zwei weitere Männer auf der Couch, die sie schon einige Male gesehen hatte, aber nicht kannte.

"Als wir uns das letzte Mal hier gesehen haben, sagtest du, dass du nicht wieder mit ihm... Wie war das, Gazo?", fragend schaute er zu Jonas, der fies schmunzelte.

"Sie sagte, dass sie nicht wieder mit ihm was auch immer machen wird. Sieht für mich aber anders aus, was?", stellte er fest und John nickte bestätigend. Nina seufzte. Womit hatte sie das verdient? Marten lachte neben ihr, dann schob er sie näher zur Couch.

"Das ist Alex und das hier Anton. Leute, das ist Nina.", er zeigte auf die beiden fremden Männer und Nina hob schüchtern die Hand. Was war denn heute mit ihr los?

"Hallo Nina, schon viel von dir gehört.", Alex grinste breit, aber freundlich und entblößte dabei eine Zahnlücke, die ihn irgendwie sympathisch machte. Nina wusste, dass er damals bei dem Zusammentreffen mit John vor dem Dönerladen dabei gewesen war. Der Mann, der ihr als Anton vorgestellt worden war, war damals auch dabei gewesen. Und auf dem Kiez. Er starrte sie finster an, sagte nichts. Offenbar konnte er sie nicht leiden.

Nina setzte sich auf die Couch und griff nach dem Bier, was John ihr wortlos hinhielt. Vielleicht war Alkohol gar keine schlechte Idee.

"Tut mir übrigens leid mir dem Vorstellungsgespräch. Marten sagte, dass du dich freuen würdest und außerdem hat er mich halt um den Gefallen gebeten, und man lehnt ihm einfach keinen...", John sah wirklich so aus als würde es ihm Leid tun. Nina seufzte.

"... Gefallen ab. Ja, habe ich schon mitbekommen.", vervollständigte sie den Satz. Marten lachte leise neben ihr. Sie mussten wohl beide an die Situation unter der Dusche denken.

"Also ist alles wieder gut?", John nickte knapp und hielt ihr einen Joint hin. Nina überlegte einen Moment, dann griff sie danach.

"Ja, ich habe auch echt übereagiert. Sorry, ihr habt es ja nur gut gemeint.", meinte sie knapp. John sah zufrieden aus. Er grinste sie breit an. Dieser Anton hingegen brummte kurz abfällig, verstummte aber als er einen Blick von Marten auffing. Nina fragte sich, wo sein Problem war. Bei John und Jonas hätte sie es eventuell ja noch verstanden, aber diesen Typen kannte sie doch gar nicht. John und Jonas hingegen schienen ihr die bisherigen Begegnungen wirklich nicht übel zu nehmen, also entschloss sie sich auch die Vergangenheit ruhen zu lassen.

Einige Stunden später saßen Marten und sie alleine auf der Couch. Die Jungs waren abgezogen und wollten noch auf den Kiez, aber Marten hatte nicht mitgewollt. Nina war überrascht, wie entspannt der Abend für sie gewesen war. Sie hatte es sich schlimmer vorgestellt. Sie fragte sich nur, wieso dieser Anton so unfreundlich zu ihr war. Sie hatte den Abend über immer wieder darüber nachgedacht, war aber zu keinem Ergebnis gekommen.

"Was stimmt mit diesem Anton nicht?", fragte sie schließlich und guckte Marten fragend an. Der lachte auf.

"Was meinst du?", er tat unwissend, aber sie kannte ihn gut genug. Er wusste ganz genau, was sie meinte.

"Was habe ich ihm getan? Wieso ist er so komisch zu mir?", Nina verdrehte die Augen und Marten zog sie zu sich.

"Es ist nichts persönliches. Er wurde erst vor kurzem verlassen und hält alle Frauen jetzt für das Übel. Ich war die letzten Tage viel mit ihm auf dem Kiez und jetzt denkt er, es wird sich ändern...", Marten brummte und Nina nickte. Vielleicht konnte sie das sogar verstehen und vielleicht würde sein Verhalten sich ja noch ändern. Sie spürte, wie Marten ihr sanft über den Arm strich, dann schob er ihr die Strickjacke von der Schulter.

"Wie war das jetzt mit dem Geschenke auspacken?", murmelte er leise in ihr Haar. Sie spürte seine Hände auf ihrer Haut. Er ließ seine Fingerspitzen langsam darüber gleiten. Seine Berührungen waren sanft, sogar zärtlich. Sie kannte ihn so kaum, wenn es um Sex ging.

"Du wirst doch jetzt nicht zum Softie, nur weil wir zusammen sind?", murrte Nina und lachte leise auf. Marten hielt in seiner Bewegung inne und Nina schrie erschrocken aus, als sie sich kurz darauf über seine Knie gelegt wiederfand. Seine Hand klatschte laut auf ihren Po.

" Softie also, hm?", brummte er und seine Augen funkelten auf. Sie hatte ihn herausgefordert und sie freute sich jetzt schon darauf, dass er ihr das Gegenteil bewies.

Calm after the storm Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt