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Ich freue mich, dass es hier noch ein paar Leser gibt. Und ich hoffe, ihr mögt auch das neue Kapitel :)

Als Nina am nächsten Morgen aufwachte, lag Marten nicht mehr neben ihr. Sie runzelte Stirn, dann strampelte sie die Decke weg und stand auf. Sein T-Shirt lag noch auf dem Boden und sie griff danach und zog es sich schnell über. Sie verließ das Schlafzimmer und schaute sich um.
Aus der Küche hörte sie Geräusche und folgte diesen. Marten stand vor der Kaffeemaschine und klopfte mit den Fingern auf die Arbeitsplatte.

Nina lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete ihn einen Moment. Sie liebte seinen Oberkörper. Vermutlich würde sie sich daran nie sattsehen können.

"Wenn du fertig mit Starren bist, möchtest du dann auch einen Kaffee?", fragte Marten und Nina schaute ertappt hoch. Ihre Blicke trafen sich durch die Spiegelung der Fensterscheibe.

"Gerne.", sie nickte leicht, dann hörte sie ihr Handy klingeln. Verwundert lief sie in das Schlafzimmer. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es erst 9 Uhr war. Wer rief sie denn um diese Uhrzeit an?

Keine fünf Minuten später kehrte sie zu Marten in die Küche zurück. Nachdenklich musterte sie ihn.

"Was?", fragte er.

"Ich habe ein weiteres Vorstellungsgespräch.", gab sie von sich und Marten zog die Augenbrauen hoch.

"Diesmal habe ich damit aber nichts zu tun.", sagte er schlicht. Nina nickte und biss sich auf die Unterlippe.

"Ich weiß. Es ist in Berlin!", sie sprach leise. Sie wusste, dass Marten diese Information nicht mögen würde und sein Blick verfinsterte sich auch sofort.

"Das hat sich dann ja eh erledigt.", sein Tonfall war hart, als wolle er es zu gar keiner Diskussion kommen lassen, aber er sollte Nina besser kennen. Sie würde sich das sicherlich nicht vorschreiben lassen.

"Ich werde auf jeden Fall zu diesem Gespräch gehen.", meinte sie ernst. Marten lehnte sich gegen seine Küchenzeile und verschränkte die Arme vor der Brust

"Ist das so?", fragte er. Nina nickte.

"Ja, das ist so. Erstens habe ich den Job bei About you noch nicht. Keiner hat sich bislang gemeldet, was ich nicht als besonders gutes Zeichen nehme. Und zweitens will ich wissen, ob ich es auch alleine schaffe.", versuchte sie Marten zu erklären, aber er sah verbissen zu ihr herunter.

"Und wenn sie dich wollen?", er runzelte die Stirn. Nina zuckte mit den Schultern.

"Das werden wir dann sehen.", meinte sie ruhig.

"Das werden wir dann sehen? Du ziehst es immer noch in Erwägung nach Berlin zu ziehen?", jetzt klang Marten wirklich wütend. Nina seufzte.

"Wenn ich hier in Hamburg keinen Job finde? Ja! Und wenn mir der Job besser gefällt? Vermutlich.", sie versuchte ruhig zu bleiben, als sie sah, wie Marten die Zähne aufeinander biss und sich die Muskeln an seinem Arm anspannten.

"Du wirst in Hamburg schon irgendwann was finden. Und solange hast du mich.", meinte er. Nina verdrehte die Augen. Das war ja wieder typisch.

"Ich will mich von dir aber nicht aushalten lassen, Marten. Und wir müssen doch auch nicht über etwas diskutieren, was noch gar nicht zur Debatte steht. Lassen wir es doch einfach erstmal auf uns zu kommen?", Nina trat einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Oberarm. Sie konnte die Muskeln spüren und stellte sich auf Zehenspitzen um ihm einen Kuss zu geben, aber Marten starrte sie nur an. Schließlich brummte er auf und küsste sie hart.

"Ich zieh mir was an, dann gehe ich trainieren.", gab er knapp von sich. Er schob Nina zur Seite, als würde sie nichts wiegen und verließ die Küche.

"Äh, gut. Dann gehe ich wohl nach Hause.", meinte sie, als sie ihm ins Schlafzimmer gefolgt war. Sie griff ebenfalls nach ihren Klamotten und warf Marten einen Blick zu, der sich mit verbissenem Blick anzog.

"Sehen wir uns heute Abend?", fragte Nina schließlich, als sie beide angezogen waren. Sie konnte nicht glauben, dass er jetzt so ein Drama aus einem einfachen Vorstellungsgespräch machte.

"Weiß noch nicht. Ich melde mich. Hatte Anton versprochen, dass wir heute Abend was machen.", sein Blick war ein kleines bisschen weicher geworden, als er sie anschaute.

"Ah, achso. Ja, okay, mach das lieber, nicht dass der mich nachher noch weniger mag. Melde dich einfach.", Nina schob ihre Hände in die Hosentaschen und war sich unsicher, was sie tun sollte. Wollte er überhaupt einen erneuten Kuss von ihr oder war er zu sauer?

Marten beobachtete sie, dann verdrehte er die Augen.

"Es ist kalt. Ich bringe dich nach Hause.", er griff nach seinen Autoschlüssel und öffnete die Haustür. Sie wollte sagen, dass er das nicht bräuchte, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, es würde alles nur noch schlimmer machen.

Ihr kam die Situation und vor allem ihre eigene Unsicherheit lächerlich vor, aber ihre letzte Beziehung war ewig her. Sie wusste nicht mehr, wie man sich stritt und vor allem wie und wann es wieder okay war.

Als sie neben ihm im Auto saß, ließ sie sich in das weiche Leder sinken und stellte die Sitzheizung an. Marten fuhr los und kaum als er sich richtig in den Verkehr eingefädelt hatte, legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel. Ihr fiel auf, wie groß sie auf ihrem Bein aussah.

"Morgen hat John ein Konzert. Willst du mit hin?", fragte Marten sie plötzlich. Er klang schlagartig versöhnlicher.

"Ja.", Nina dachte keine Sekunde nach, bevor sie antwortete. Marten schaute sie überrascht an.

"Weißt du, wie ich herausgefunden habe, dass du im Knast warst? Obwohl du ja schon wieder raus warst...", Nina kniff die Augen zusammen, als Marten langsam den Kopf schüttelte.

"Ich habe eine alte Bekannte getroffen. Sah aus als wollte sie auf den Strich. Und die hat mir erzählt, dass sie zu einem 187 Konzert geht und so aussieht, weil der Cousin von John da wäre nach einem Jahr Gefängnis. Und der wäre ja so heiß.", sie verdrehte die Augen. Marten schmunzelte.

"Bist du etwa eifersüchtig?", fragte er amüsiert. Seine schlechte Laune war schlagartig verschwunden.

"Schockiert würde es eher treffen, aber zu diesem Zeitpunkt habe ich mich nur gefragt, ob das schon immer so war? Aber ja, jetzt bin ich vielleicht etwas eifersüchtig.", brummte sie. Marten lachte laut auf.

"Ja, das war schon immer so und du wirst furchtbar schockiert sein morgen. Aber eifersüchtig musst du nicht sein, Babe.", grinste er. Nina blickte ihn von der Seite an und runzelte die Stirn als sie sein breites Grinsen sah.

"Dir gefällt es, wenn ich eifersüchtig bin?", fragte sie verwundert. Nervte sowas Männer nicht eigentlich?

"Natürlich. Die ganze Welt kann immerhin wissen, dass du mir gehörst. Es ist beruhigend zu wissen, dass du das ähnlich siehst."

Calm after the storm Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt