Changbins Telefon klingelte.
Er war gewillt es zu ignorieren, weil es wichtiger war Felix zu finden. Doch er ging ran.
"Hallo?", meldete er sich.
"Ich grüße Sie, Detective Seo."
Die Stimme war klar und nicht verfremdet. Der Schwarzhaarige bedeutete allen mit einer Handbewegung, still zu sein.
"Bravo, Changbin, bravo. Ich habe mich oft gefragt, ob mich Song Yuqi jemals wieder heimsuchen würde. Und siehe da, sie haben meine Identität herausgefunden."
Die Stimme von Hyo-jong klang, wie er sie von der Aufnahme kannte, doch der Tonfall und die Art und Weise, wie er sprach, hatten sich verändert. Aus ihm sprach eine widerliche Selbstgefälligkeit.
"Ich bin ans Licht getreten, um der ganzen Stadt, nein, dem ganzen Land zu zeigen, wie hinterlistig, wie abstoßend, wie heuchlerisch die ganzen Ausländer sind, die hier einmarschieren. Ich musste euch allen die Augen öffnen."
Changbin sah seine Reaktion in Chans und Minhos Augen. Der Australier wich einen Stück von ihm und wurde mit einem Mal sehr, sehr vorsichtig. Das überraschte Changbin nicht. Sein Blut wurde durchflutet von einem übermächtigen Bedürfnis zu morden, dass es ihm selbst die Sprache raubte. Sein Kopf war überfüllt von einem dröhnenden Brüllen, seine Augen brannten mit einer Wut, die die ganze Welt sprengen könnte.Er hörte, wie das Telefon an jemandes Ohr gehalten wurde.
"C-Changbin?"
Binnen Sekunden durchfuhr ihn ein elektrisierneder Schlag. Es war Felix.
"Ich habe noch jemanden bei mir. Jemand jüngeres, der aber gerade durch einen Knebel nicht sprechen kann."
Der Schwarzhaarige sah sich fragend um. Wer sollte es sein? Seungmin war bei Hyunjin und Jisung war bei ihnen. Dann fehlte nur noch......Jeongin.
Changbin ertrank. Er war umgeben von Luft, doch er konnte nicht atmen. Die Zeit bewegte sich weiter, wie der Rhytmus seines Herzschlages. Es ist keine Angst, die er empfand, es war Entsetzen. Ein zerreißendes, erdrückendes, hysterisch, hohles Entsetzen. Der Schwarzhaarige war überrascht, dass seine Stimme so ruhig klang, als er sprach.
"Wo sind Sie, Hyo-jong?"
Er bat ihn nicht, den beiden etwas zu tun. Er würde ihm sowieso nicht glauben.
"Hier sind die Regeln, Detective. Ich bin in meinem Haus. Felix ist nackt und an mein Bett gefesselt. Der süße, liebe Jeongin sitzt an einer Wand. Gefesselt und geknebelt. Falls sie nicht in fünfundzwanzig Minuten hier sind, werde ich Felix töten und Jeongin danach. Sollte ich irgendjemanden von der Polizei oder von den SWAT-Teams sehen, töte ich beide auf der Stelle. Sie können ihr Team mitbringen, aber ansonsten ist das eine Sache zwischen Ihnen und mir. Verstanden?"
"Ja."
Er legte auf."Was zur Höllle ist los?", wollte Chan wissen.
Changbin antwortete nicht. Er sah den Blonden nur an. Seine Augen waren ernst, besorgt, bereit. Chan war schon immer bereit. Insbesondere, wenn es darum ging, sich als Freund zu erweisen. Der Schwarzhaarige spürte seinen eigenen Atem. Ein und aus. Ein und aus. Eine innere, distanzierende Ruhe erfasste ihn. Er hörte dieses Rauschen, wie, wenn man sein Ohr an eine Muschel hielt. War das der Schock?
Changbin blickte abwechselnd zu Jisung und Chan.
"Hört zu. Ich muss euch etwas sagen, etwas Schlimmes. Aber ihr müsst euch zusammenreißen, versteht ihr?"
Beide sagten keinen Ton. Es stand ihnen in den Augen, die einsetzende Erkenntnis. Das Begreifen.
"Er hat Felix und Jeongin."
Der Schwarzhaarige sah wie die Muskeln von Chan sich verkrampften, wie sein ganzer Leib einmal erschauderte.
"Er will nur mit mir reden. Wir fahren jetzt hin und wir töten ihn."
Er wandte sich an Jisung.
"Wir retten alle beide", sagte er.
Jisung zog eine Waffe, die er von wem auch immer hatte, überprüfte das Magazin und setzte sich Richtung Wagen in Bewegung.
"Fahren wir", knurrte Chan.
Den Weg zu dem Haus verbrachten sie schweigend. Nach fünfzehn Minuten erreichten sie die Auffahrt. Nett und still, der Inbegriff einer Vorstadtidylle. Als Changbin den Motor abstellte, ertönte sein Handy.
"Sie sind vor der Zeit eingetroffen, Detective. Grandios! Nun werde ich Ihnen sagen, wie es abläuft. Sie treten durch die Vordertür herein. Ihr Team bleibt draußen. Dann kommen Sie jetzt! "
Ihm blieb keine Zeit zu antworten, da wurde die Leitung schon unterbrochen. Der Schwarzhaarige zog seine Pistole, überprüfte sie und ließ sie in seiner Hand. Er spürte die Schwere, er spürte das Summen. Sie war bereit. Genau wie er.
"Ich gehe rein. Ihr bleibt draußen. Das sind die Regeln."
"Ich will den Scheiß nicht hören! Das sind meine Freunde da drin!", grollte Jisung. Verzweiflung machte seine Stimme schrill. Sein Gesicht war grimmig entschlossen und hilflos, ein Widerstreit, und voller rasender Wut. Minho legte eine Hand auf Jisungs Schulter. Er beruhigte sich ein wenig.
"Schieß nicht vorbei."
Er nickte Chan und Minho zu.

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Coffee Love {ChangLix}
FanfictionWas würdest du tun, wenn es Morgen nicht mehr geben würde? -Changbin Ich glaube, ich würde dir sagen, dass ich dich liebe. -Felix {Changlix} {Police AU} Boy x Boy Don't like, don't read! Nebenpairs: SeungJin Minsung JeongChan