Got it [38]

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*Hyunjin POV*

Manchmal passierte eine lange Zeit nichts.
Und dann alles auf einmal. Es war wie eine Flutwelle, die über einem zusammenkrachte und einen zu überschwemmen drohte. Es waren die kleinen Dinge, die zu großen wurden und so viel Energie benötigten. Normalerweise ging er immer Tanzen, wenn ihm alles zu viel wurde, aber mittlerweile schaffte er nicht einmal mehr das. Die Arbeit nahm ihn vollkommen ein, er suchte seit einiger Zeit ein Wohnung und jetzt hatte er auch noch ein Auffahrunfall verursacht für den er aufkommen musste. Er seufzte schwer, während seine Füße ihn durch den Park trugen. Ein vertrautes Gesicht kam ihm freudestrahlend entgegen.
Seungmin hakte sich bei ihm unter.
"Wir gehen jetzt Eis essen", stellte der Jüngere klar, weswegen Hyunjin sich erschalten mitziehen ließ. Er hatte gegen diese Naturgewalt so oder so keine Chance.
"Woher wusstest du, wo ich bin?"
Der Braunhaarige nickte geheimnisvoll, während sie über die Straße gingen.
"Tja, nicht nur du hast deine Quellen, sondern ich auch."
Der Ältere musste lachen. Er zählte eins und eins zusammen und wusste sofort, dass es nur seine Mum gewesen sein konnte. Sie hatte sich heute früh schreckliche Sorgen gemacht. Diese Frau war unverbesserlich. Doch ein kleines Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er diesen Energieball neben sich beobachtete. Es war Wahnsinn, wie schnell Seungmin einen aus dem Trübsalblasen herausziehen konnte. Und er war dankbar deswegen.
Der Kleinere manövrierte sie durch alle möglichen Straßen und Gassen, bis sie eine halbe Stunde später vor einer gut besuchten Eisdiele Halt machten. Kein Wunder, es war Mitte September, drückend heiß und schwül. Da kam eine angenehme kalte Eiskugel- oder becher in Frage.
"Was nimmst du?", wollte Seungmin wissen und starrte zu ihm rauf. Für einen Moment verlor sich der Schwarzhaarige in seinen Augen, versank in Kupfer und Gold.
Hyunjin öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Der Braunhaarige studierte die Karte, während der Ältere versuchte sein schnell schlagendes Herz unter Kontrolle zu bringen. Tief ein- und ausatmen. Tief ein- und aus.
"Ich nehme einen Schoko-Vanille Becher mit Erdbeeren."
Endlich konnte sich der Schwarzhaarige beruhigen und sah ebenfalls auf die Karte. Es gab reichlich Auswahl, aber Hyunjin blieb sich schon immer treu.
"Ich nehme einen Schokobecher mit Schokoladensoße und Schokostreuseln."
Seungmin begann zu lachen, also wandte er sich an den Kleineren.
"Ist das nicht zu viel Schokolade?"
Hyunjin starrte ihn empört an. Es gibt niemals zu viel Schokolade. Und das sagte er dem Braunhaarigen auch. Doch Seungmin ignorierte ihn lachend und bestellte für sie beide. Nach wenigen Minuten suchten sie sich ein ruhiges Plätzchen und erzählten nebenbei, während ihr Eis immer mehr abnahm. Es war schon komisch, schoss es dem Schwarzhaarigen in den Sinn.
Ein bis vor kurzem noch Fremder löste unglaublich viele verschiedene Emotionen in ihm aus, half ihm, ließ ihn besser fühlen, als die ganzen letzten Wochen. Und auch jetzt wieder hatte er all seine Sorgen vergessen. Hyungjin fühlte sich frei, fühlte sich wohl und glücklich. Seungmin erklärte ihm gerade ein Rezept, als sein Telefon klingelte. Es war Changbin. Er entschuldigte sich bei Seungmin und nahm den Anruf entgegen. Changbin rief immer nur an, wenn es ernst war. Vielleicht hatten sie den Täter endlich.
"Minnie? Ich muss kurz ins Präsidium, willst du mit?", fragte er den Braunhaarigen, nachdem Changbin erzählt hatte, sie haben eine Spur.

Seungmin ging auf das Whiteboard zu und betrachtete das Portrait des Mörders. Er studierte es eine Minute, dann zwei und dann drei Minuten, bis Minho sich an ihn wandte.
"Ist was?"
"Ich kenne den Typen", sagte Seungmin, was drei Beamte, eingeschlossen Hyunjin selbst, dazu brachte in seine Richtung zu starren.
"Woher?", wollte Changbin wissen und trat näher an ihn heran.
"Er kam vor ein, zwei Wochen zu uns und hat Felix auf Englisch was gefragt und danach hat er uns noch einen Geschenkkorb dagelassen."
Alarmierend starrten Sie einander an. Das war kein gutes Zeichen.
"Wo ist Felix jetzt?", fragte Minho.
Seungmin schien verwirrt. Erst nach zwei Sekunden merkte er, was los war. Die Erkenntnis hatte sich manifestiert.
"Scheiße. Er müsste zu Hause sein. Ich rufe ihn an."
Der Braunhaarige fischte sein Handy aus der Hosentasche und wählte binnen eines Wimpernschlages die Nummer des Blonden, als wüsste er sie auswendig. Hyunjin sah, dass Seungmin nervös war. Sein Hand, in der er das Handy hielt, zitterte so stark, dass er seine zweite Hand brauchte, um es unter Kontrolle zu bringen. Sie hörten es Läuten. Sie hörten es immer und immer wieder, bis die Mailbox ansprang. Sofort zückte Changbin sein eigenes Telefon.
"Ich möchte augenblicklich zwei Streifenwagen zu der Adresse, die ich ihnen gleich durchgeben werde."
Er wartete kurz. In der Zwischenzeit wandte sich Chan an den Braunhaarigen.
"Weißt du, wie er heißt? Oder hat er seine Adresse genannt?"
Der Jüngere schüttelte den Kopf. Im nächsten Moment hörten sie Changbin lautstark fluchen und er schmiss seinen Tacker durch den Raum.
"Ich muss Jisung Bescheid geben", murmelte Seungmin. Hyunjin nahm seine Hand und führte ihn zu der Couch in ihrem Büro.
"Minho wird ihn anrufen und ich hole dir etwas zu trinken."
Eine halbe Stunde später kam ein fuchsteufelswilder Jisung in die Todeszentrale gestürmt. Seine Wut minderte sich ein kleines bisschen, als er Minho und Seungmin erblickte. Der Braunhaarige umarmte ihn sofort. Drückendes Schweigen herrschte im Raum. Sie hatten einen von ihnen verloren.
"Hast du was bei Song Yuki herausgefunden?", hörte er Changbin Chan fragen. Mittlerweile saßen sie auf ihren Plätzen. Seungmin und Jisung stumm bei ihnen. Hyunjin ergriff die Hand des Braunhaarigen. Er hatte einen Entschluss gefasst, wenn das alles hier vorbei war, würde er Seungmin mitnehmen und sie würden irgendwo hinfahren.
"Nur eine alte Audiodatei von einem Anruf bei der Notrufzentrale. Die Stimme klingt verzerrt und sie sagt auch nicht ihren richtigen Namen", seufzte der Australier.
Yoongi platzte urplötzlich in ihr Trübsalblasen herein. Sein Blick war gehetzt. So kannte man den Älteren gar nicht.
"Ich habe etwas gefunden. An Song Yukis Skelett."
Die Anwesenden wurden hellhörig. Changbin sprang auf. Seine Nervosität war wie weggeblasen. Jetzt hieß es Felix finden und ihn retten.
"Ich habe sie exhumieren lassen, nachdem Minho mich darum gebeten hatte. Es war eine heiden Arbeit, aber lohnenswert, denn scheinbar war ein Handschuh gerissen oder er hat nie welche getragen, auf jeden Fall befand sich auf einem Rippenwirbel ein deutlicher Fingerabdrück."
Der Minthaarige übergab Changbin eine Mappe und seufzte dann schwer.
"Ich sags euch, diese Leute von früher waren einfach nur schlampig. Ich hoffe, ihr findet ihn!", sprach der Ältere und verschwand anschließend wieder.
"Du bist genial, Minho", freute sich Jisung und sprang dem Braunhaarigen um den Hals.
"Du hast mich erst auf die Idee gebracht", entgegnete der Ältere. Wortlos reichte Changbin dem Australier die Mappe, welche er sofort zu seinem Computer brachte. In weniger als einer Minute hatte der Blonde den Abdruck gescannt und nun starrten sechs Leute gespannt auf den Monitor.
"Komm schon, komm schon", hörte er Seungmin leise murmeln. Changbin auf seiner Lippe herum, während Jisung auf und ab hibbelte.
"Treffer", sagte Chan.
"Der Name unseres Mörders ist Kim Hyo-jong."

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Endlich!
Der Täter hat einen Namen! Mal sehen, was das nächste Chapter so mit sich bringt.

So langsam neigt sich die Story dem Ende zu und insgesamt muss ich sagen, dass mir diese Genre von Geschichte sehr viel Spaß gemacht und mich auch ein Stück weiter gebracht hat. Nichtsdestotrotz denke ich, das Schreiben von Fantasygeschichten liegt mir mehr xd

Links sieht man Seungmin, rechts Hyunjin

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Erin🌸

Coffee Love {ChangLix}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt