Kapitel 24

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Nachdenklich stand ich auf meinem Balkon, während ich auf Loki wartete, der immer noch nicht wieder zurück wahr und nutzte die Zeit um die neusten Erkenntnisse noch einmal durch zu gehen.

Zum ersten klebte mein Blick nicht wie sonst auf der Schönheit Asgards, sondern einzig und allein auf den Ring an meinem Finger.

Mein Bruder spielte ein gefährliches Spiel, von dem ich immer noch nicht wusste was ich davon halten sollte.

Natürlich bin ich verdammt erleichtert das Kol nicht von mir verlangt Loki gänzlich zu hinter gehen und mich zwingt ihn früher oder später für immer zu verlassen, denn ich wüsste nicht ob ich dazu, nach allem was geschehen war, überhaupt noch fähig war.

Ich konnte mir ein Leben ohne Loki nur noch schwer vorstellen und wenn dann würde ich mit Sicherheit nie wieder glücklich werden.

Deshalb war ich durchaus gerührt das mein Bruder das eingesehen hat und nicht vor hatte mich von Loki zu trennen.

Er kam mir entgegen und bot mir eine Alternative an, doch auch die war nicht ohne.

Wenn ich nicht mit bedacht an die Sache heran gehe und Loki nicht im richtigen Moment damit konfrontiere, dann könnte ich ihn genau so gut für immer verlieren, wie wenn ich mich an den ursprünglichen Plan gehalten hätte.

Es wäre alles so viel einfacher, wenn ich Loki unter anderen Umständen begegnet wäre und nicht das wüsste, was ich weiß.

Auch das was mein Bruder gesagt hatte ließ mich immer noch nicht in ruhe und das obwohl er mir versichert hatte, dass es Lokis freie Entscheidung war mir den Antrag zu machen, nagten die Zweifel an meinem Gewissen.

Was ist wenn Kol doch mehr Einfluss auf diese Entscheidung hatte als ich es wusste...

Der Gedanke das Loki mich nicht von sich aus Heiraten will, sondern nur weil mein Bruder ihn wie eine Marionette dazu gezwungen hat trieb mich förmlich in den Wahnsinn und ich wusste einfach nicht wie ich damit umgehen sollte.

Natürlich wollte ich Loki Heiraten, es gab nichts das ich lieber täte, aber was ist wenn er gar nicht so fühlt wie ich und sich das hat nur einreden lassen?

Verdammt warum musste nur immer alles so kompliziert in meinem Leben sein!?

,,Entschuldige das es so lange gedauert hat, Thor hat mich aufgehalten." Riss Lokis Stimme mich aus meinen Gedanken, als er den Balkon betrat und ich zuckte mal wieder erschrocken zusammen.

,,Verdammt musst du dich denn immer so an mich heran schleichen!?" Meckerte ich genervt, da ich zum gefühlten Tausendsten mal gefühlt fast wieder einen Herzinfarkt bekommen hatte wegen ihm.

,,Ich kann nichts dafür wenn du immer so tief in deinen eigenen Gedanken versunken bist, dass du mich nicht bemerkst wenn ich herein komme" verteidigte er sich schmunzelnd, während er mal wieder seine Arme um meine Hüfte schlang.

,,Worüber hast du denn so angestrengt nachgedacht?" Fragte er mich schmunzelnd und strich mir dabei eine Haar strähne hinters Ohr.

,,Über dich...Über uns...Es ist ziemlich viel passiert seit gestern und das musste ich erst einmal genauer verarbeiten." Gestand ich, während ich immer noch mit dem Ring an meinem Finger spielte und mein Blick erneut auf ihn viel.

,,Überkommen dich etwa doch Zweifel an unserer Verlobung?" Fragte Loki nun ernst und eine kleine Sorgenfalte zeichnete sich auf seiner Stirn ab.

,,Um Gottes Willen nein Loki, ich will dich unbedingt Heiraten, darum geht es nicht" schüttelte ich sofort den Kopf und schenkte ihm ein Lächeln, um ihn zu beruhigen.

,,Dann sag mir was es ist das dich so bedrückt Liebste" redete er nun mit ruhiger Stimme auf mich, doch ich zögerte es ihm zu sagen, denn es war nicht so einfach.

,,Das ist kompliziert und ich will nicht das du das in den Falschen Hals bekommst und mich für paranoid oder verrückt hältst." wand ich mich aus seinen Griff und stützte mich mit meinen Händen auf das Marmor Geländer ab, wobei mein Blick wieder auf Asgard viel.

,,Erkläre es mir, ich verspreche dir zu zuhören und egal was es ist, dich nicht für irgendetwas vorschnell zu verurteilen. Du kannst mir vertrauen Sera, dass weißt du" redete er weiter auf mich ein, ließ mir jedoch diesmal meinen Freiraum, indem er mich nicht wieder direkt zu sich zog.

Ich schloss einen Moment meine Augen und seufzte, denn ich wusste ich konnte meine Zweifel nur los werden, wenn ich mit Loki darüber sprach.

,,Ich hatte immer nur meine Mutter und meinen Bruder, seit meiner Geburt. Ich entstand aus einer Affäre, die etwas kompliziert war und weshalb mein Vater meine Mutter auch direkt nach der Nacht in der ich gezeugt wurde, verstoßen hatte. Keine Ahnung ob er überhaupt weiß das es mich gibt und es interessiert mich auch um ehrlich zu sein nicht wirklich. Seit ich denken kann war Kol es der auf mich auf passte, mich lehrte mich zu verteidigen und mich vor allem und jedem beschützen wollte. Das war nicht immer einfacher, denn mein Bruder kann ein ziemlicher Kontrollfreak sein und hat sich bereits mehr als einmal in mein Leben eingemischt, um es nach seinen Vorstellungen zu lenken." Fing ich an zu erklären, ohne Loki dabei an zu sehen, denn ich musste mich darauf konzentrieren die richtigen Worte zu wählen.

,,Was willst du mir damit sagen Sera?" Fragte Loki etwas verwirrt nach, um das Schweigen zu unterbrechen und ich drehte mich wieder zu ihm um, lehnte mich jedoch dennoch an das Geländer hinter mir.

,,Ich weiß von dem Gespräch, dass du vor einigen Tagen mit Kol im Wald hattest" sagte ich wissend und einen Moment schien er zu überlegen, bevor ihm ein Licht aufging.

,,Das Gespräch bei dem Kol mir gegenüber eine Heirat mit dir erwähnte" sagte er wissend und ich sah ihn stumm an, denn in meinem Hals hatte sich erneut ein Kloß gebildet.

,,Und jetzt denkst du ich hätte dir den Antrag nur gemacht, weil dein Bruder es wollte?" Fragte er wissend und überbrückte wieder die wenigen Schritte die ins von einander trennten.

,,Es wäre wie gesagt nicht das erste mal das mein Bruder mein Umfeld zu meinen Gunsten manipuliert, nur weil er es so will und erst nach diesem Gespräch hast du angefangen so nachdenklich zu werden." Sprach ich die Tatsachen aus, die in meinem Kopf geisterten und Loki umfasste mein Gesicht mit seinen Händen.

,,Es stimmt, Kol hat mir einen spielerischen Hinweis gegeben dich zu Heiraten, doch dieser Gedanke schwirrte mir bereits lange vor diesem Gespräch im Kopf herum." Sagte er liebevoll, doch das überzeugte mich nicht wirklich, denn das hätte ich an seiner Stelle auch gesagt.

,,Ja na klar" murmelte ich und wand denn Blick wieder ab, woraufhin Loki mich jedoch wieder zwang ihn an zu sehen.

,,Der Gedanke schwirrte in meinem Kopf, aber ich war mir nicht sicher ob du ja sagen würdest und ich wollte nicht riskieren dich zu verlieren. Doch Kol hatte ein paar Dinge erwähnt, die mir die Augen öffneten und mir den Mut gaben dich zu fragen. Das hatte jedoch nichts mit meinen Gefühlen für dich zu tun, ich habe dich nicht auf den Wunsch deines Bruders gefragt, ich will das du meine Frau wirst, weil ich mir ein Leben ohne dich einfach nicht mehr vorstellen kann Seraphina." Erklärte er mir so liebevoll, dass ich mir ziemlich dumm vor kam, dass ich je an Loki gezweifelt habe.

,,Ich liebe dich Loki" hauchte ich, während ich meine Hände in seinem Nacken vergrub und ein zufriedenes grinsen legte sich auf seine Lippen, bevor er mich in einen Leidenschaftlichen Kuss verwickelte.

Ich hatte diesen Mann nicht verdient, aber das war mir egal, denn ich würde ihn mir von nichts und niemandem je wieder weg nehmen lassen.

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Wie fandet ihr das Gespräch zwischen den beiden?

Mit dir an meiner Seite (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt