BTS Wild forests

22

Yoongi hat sich zu uns auf die Bettkante gesetzt und sieht mich eindringlich an.

"Das verstehst du nicht!"
"Nein, du verstehst es nicht." anders als wir Yoongi kennengelernt haben verhält er sich im Moment sehr ruhig und wirkt schon fast Liebevoll.
Verwirrt schaue ich ihn an, da ich nicht verstehe warum ich jetzt dumm sein soll.
Ich will doch einfach nur das es Jimin wieder besser geht und das geht nun mal nicht wenn ich ihn ständig verletze.

"Jungkook du hast keine Ahnung wie er für einen Adler ist, wenn er seinen Partner gefunden hat, oder?" fragend legt der Weißhaarige seinen Kopf schief. Verneinend schüttle ich den Kopf.
Mir hat noch nie jemand erzählt wie es sich für andere anfühlt. Ich wusste bis vor kurzem nicht mal selbst wie es sich für mich anfühlen würde.

"Ich werde es dir erklären also hör mir gut zu!" Neugierig aus großen Augen sehe ich zu ihm und nicke energisch.

"Für einen Adler ist es sehr wichtig bei seinem Partner in der Nähe zu sein. Diese nähe hilft ihm sich zu entspannen und neue Kraft zu tanken. Es fühlt sich für ihn so an als würde er von einem Magneten angezogen werden, dazu wird ihm unmenschlich heiß." Yoongi unterbricht seine Erklärung kurz, um zu sehen ob ich ihm folgen konnte. Verstehend nicke ich und der Ältere fängt wieder an zu erklären.

"Jetzt kommt aber die Schattenseite. Bei einem Adler ist es so, dass wenn sein Partner sich nicht auch für ihn entscheiden sollte er starke schmerzen davon tragen wird. Es reicht schon wenn sich die Person nur von ihm abwendet, ihn nicht wahrnimmt." Geschockt schaue ich auf Jimin der noch immer in meinen Armen liegt und Schläft.

"Jimin hat sich dich als Partner ausgesucht!" Verrät Yoongi mir, obwohl ich schon seit ein paar Tagen den verdacht hatte, es unbewusst schon wusste. Doch es noch einmal gesagt zu bekommen ist noch mal etwas anderes. Schwer ausatmend schließe ich die Augen und drücke Jimin noch näher an mich, wenn dies überhaupt möglich war.

Ich will mir nicht mal ansatzweise Vorstellen wie viele schmerzen er meinetwegen schon durchleben musste.

"Wenn du jetzt gehst wird Jimin an seinen Schmerzen, an seinen Qualen die er dadurch haben wird höchstwahrscheinlich Sterben." Geschockt drehe ich meinen Kopf zu Yoongi. Dieser sieht mich ernst an und mir läuft eine Träne über die Wangen die noch von den ersten eine Salzige spur tragen.

"N-nein das... das darf nicht passieren!" meine ich energisch.
"Dann bleib hier und sorge dafür das Jimin wieder gesund wird."
"Ja, ich tu alles, wenn er dadurch wieder gesund wird!" Aus noch immer verweinten Augen sehe ich wieder zu dem Kranken Jungen der in meinen Armen liegt.

Nach einem kurzem nicken ist Yoongi wieder gegangen und ich habe mich wieder neben Jimin gelegt. Mit einem Kuss auf seiner Stirn schwöre ich ihm und auch mir selbst, das ich alles dafür tuen werde um Jimin zu beschützen. Egal was dafür nötig sein wird, ich werde unter keinen umständen zulassen das Jimin verletzt wird.

Wie konnte ich nur so lange so Blind sein!
Mein Puma hat sich schon vom ersten Moment an zu Jimin hingezogen gefühlt, doch ich habe ihn bis zum letzten Moment unterdrückt.
Das ist jetzt meine Strafe dafür.

"Keine sorge mein kleiner, ich werde dich beschützen und nicht zulassen das dir jemand etwas antun wird." ein letztes mal fahre ich Jimin durch die weichen, dunklen Haare und lege mich endlich Schlafen.

-----------

Am nächsten Morgen wurde ich wach, da mich etwas an der Nase kitzelt.
Müde öffne ich die Augen und schaue auf Jimin's Hinterkopf. Er hat sich im Schlaf wohl gedreht.

Er scheint noch immer zu schlafen. Jedoch ist seine Körpertemperatur wieder angestiegen und er ist nicht mehr so kalt wie gestern Abend noch.
Ihm scheint es besser zu gehen.

Vorsichtig löse ich meine Arme von seinem Körper und stehe so leise wie Möglich auf.
Eine weile bleibe ich noch vor dem Bett stehen um auch wirklich sicher zu gehen das Jimin noch schläft. Aber er regt sich keinen Millimeter, außer seine Brust die sich gleichmäßig hebt und senkt.
Erleichtert gehe ich aus dem Zimmer in den Flur und schließe die Zimmertür hinter mir leise.

Vom Erdgeschoß kommt ein unglaublich guter Geruch die Treppe nach oben. Anscheinend hat Jin-Hyung Frühstück gemacht. Schnell gehe ich in mein Zimmer, ziehe mich um und gehe danach ins Bad um meine Zähne zu putzen.

In der Küche angekommen steht Jin am Herd und hantiert mit allen möglichen Pfannen und Töpfen herum.

"Guten Morgen." Mache ich den Ältesten auf mich aufmerksam. Dieser dreht sich zu mir und hält sich erschrocken an die Brust.

"Schleich dich doch nicht so an! Ich bin auch nicht mehr der Jüngst!" beschwert er sich bei mir, was mich zum lachen bringt.
"Hyung du bist 28." lache ich, da ich finde das man mit 28 noch nicht alt ist.

"Alt, sag ich doch!" überzeugt davon das er schon zu der 'Alten Generation' gehört hält er mir den Kochlöffel vor die Nase.

"28 ist nicht Alt."
"Ha dann leb du mal mit sechs Jungs zusammen die alle Jünger als du sind. Ich meine du bist 23! Ich bin fünf Jahre älter als du!"
Stimmt, so habe ich das noch nie gesehen. Aber ich denke einfach das Jin da zu viel hinein interpretiert.

"Sechs Jahre, du hast dieses Jahr noch Geburtstag." grinse ich Jin an um ihn etwas zu provozieren. Geschockt lässt er seine Arme sinken und sieht mich an als hätte ich ihm erzählt das morgen die Welt untergeht.               

"DAS IST JA NOCH SCHLIMMER!" ruft Jin-Hyung hysterisch und schmeißt die Arme durch die Luft. Lachend halte ich mir den Bauch, da seine Reaktion einfach Gold wert ist.
Zu schade das die anderen dies nicht gesehen haben.
Ich habe seit Monaten nicht mehr so herzhaft gelacht wie jetzt grade.
Das Scheint auch Jin zu bemerken, da er mich stolz ansieht.

"Es ist schön dich endlich mal aus vollem Herzen lachen zu sehen."
Ich werde wieder ruhig und schaue verlege zur Seite. Ich selber mag mein lachen nicht, da ich früher immer gesagt bekommen habe das es sich gestellt anhören würde. Seit dem habe ich nur noch selten gelacht, bis ich irgendwann über nichts mehr lachen konnte.

"Du hast ein ansteckendes lachen, lass nicht zu das es dir jemand wegnimmt." aufmunternd sieht der Älteste mich an und nach einem kurzem nicken meinerseits macht er sich wieder daran das Frühstück vorzubereiten.