Camilla Moretti
Manuels Offenbarung über Sonias Aufenthaltsort lag mir schwer im Magen und ich machte mir selbst große Vorwürfe.
Meine Hände ballten sich in die Wolldecke, die ich fest um mich gewickelt hatte, während ich mich auf die Couch in Davids riesigem Wohnzimmer gelegt hatte. Nach dem Gespräch mit Manuel war ich so schnell wie möglich zurück in das Haus gelaufen und habe dort eine ruhige Ecke gesucht. Die schöne in weißtönen gehaltene Stube schien dabei genau der richtige Ort zu sein. Die Männer waren draußen unterwegs und gingen ihrer Arbeit nach, weshalb ich mir sicher sein konnte, dass sie auf keinen Fall stören würden.
Immer wieder dachte ich daran, dass Noah mir sagte, dass ich niemals etwas glauben darf, dass ich nicht mit eigenen Augen gesehen hatte. Das war der Grund, warum ich mich bei David auf die Suche nach dem Verräter gemacht hatte, Noah und Luc im Kerker saßen und ein wildgewordener Manuel jetzt durch das Anwesen tobte. Mein ganzes Leben hatte ich auf Grund dieser Weisheit umgestellt und trotzdem war ich nun noch tiefer im Dreck, als ich es vorher war.
Mein Kopf kreiste immer wieder um die Frage, wie ich Sonia helfen konnte. Schließlich war alles meine Schuld und ich hatte niemanden, der mir helfen wird.
Zudem war ich mir sicher, dass es meinen Kopf kosten würde, wenn Manuel wüsste, dass ich es war, die seine große Liebe in diese missliche Lage gebracht hatte.
„Was ist los mit dir?", ertönte auf einmal eine tiefe hinter mir, die ich sofort erkannte. Umständlich legte ich meine Arme auf die Couchlehne und konnte somit einen Blick auf die geöffnete Stubentür werfen. Mateo, der sich an den Türrahmen anlehnte, grinste mich liebevoll an. Müde erwiderte ich sein Lächeln, auch wenn mir nicht wirklich danach zu Mute war.
Aus irgendeinem Grund wollte ich meine Probleme mit Noah besprechen und Mateo störte mich gerade nur dabei eine Lösung zu finden. Also fiel meine Antwort auch äußerst Barsch aus:„ Ich bin auf Manuel getroffen. Er hat mich etwas verängstigt."
„Sonst ist er nicht so, aber David hat ihn ziemlich provoziert und somit ist niemand vor ihm sicher. Erst recht nicht die ehemalige Freundin seine kleinen Bruders.", erklärte Mateo und klang dabei so unbeschwert, als ob er daran absolut nichts negatives sah.
Genervt ließ ich meinen Kopf auf das raue Polster sinken und schon nach kurzer Zeit spürte ich wie sich ein Muster auf meiner rechten Wange bildete. Meine Augen, die ich geschlossenen hatte, waren schwer und meine Glieder fühlten sich an, als wäre ich tagelang gelaufen.
Die Fragen über die ungewisse Zukunft schwirrten in meinem Kopf und noch mehr schnürte mir die Angst meine Kehle zu.
„David hat mir erzählt, was mit Sonia passiert ist.", fing Mateo an und ich roch sein Parfum, das nach Moschus roch, noch bevor ich meine Augen öffnete und ihn vor dem Sofa stehen sah.
Er ließ sich auf die Lehne plumpsen und fuhr dann fort:„ Manuel weiß auch was passiert ist und er hat David erzählt, dass er nur kurz Zeit hat, um Sonia aus dem Gefängnis zu holen. Sonst will er Krieg anfangen."
Meine Augen weiteten sich als Mateo von Krieg sprach, aber dieser hatte immer noch dieses jungenhafte Lächeln im Gesicht. Es schien in nicht wirklich zu bekümmern.
„Aber wie will er mit uns Krieg führen? Er ist uns unterstellt und nicht wir ihm. Wenn er sich gegen uns stellt, dann wird ihn das sein Leben kosten. Also mach dir keine Sorge, Schwester.", endete er seinen kleinen Vortrag und stand dann auf. Mit einem letzten Lächeln verschwand er so schnell wie er gekommen war.
Mich ließ er wie gelähmt zurück. Mein Kopf dröhnte und ich fühlte mich wieder an den Tag zurückversetzt, an dem Noah verhaftet worden war. Die Sirenen tönten in meinen Kopf und ich presste mir die Hände an den Kopf, während ich meine Knie anzog.
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The Mafia - Eisliebe
RomanceBand 2 der Mafia - Dilogie Ihr Kampf für Gerechtigkeit veränderte eine Dynasty ohne Gewissen. Camilla wollten einfach nur ihr Leben mit Noah genießen, aber es ist noch lange nicht jede Schuld beglichen. Der Verräter ist immer noch nicht gefunden und...