Zwei Wochen später
Camilla Moretti
Heute war es soweit. Es war schon dunkel und nur ein paar Laternen erhellten die Umgebung. Noah hatte den engsten Kreis seiner Vertrauten eingeweiht, damit heute alles gut geht. Aber damit alles gut geht, musste David zustimmen und die Angst, dass er es nicht tat, schnürte mir seit Tagen die Kehle zu.
Noah hatte oft versucht mich zu beruhigen, aber die Tatsache, dass er mit mir umging wie mit einer Porzellanpuppe, verstärkte nur meine Angst. Niemals könnte ich ohne ihn Leben und erst Recht nicht bei David.
Lucia war gestern Morgen mit Veronica und mir in der Kirche gewesen. Ich wusste nicht warum sie es tat, weil sie nicht an Schicksal oder Zufälle glaubte, aber anscheinend wollte sie mir so Kraft geben. Also war ich ihr dankbar.
Bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, spürte ich einen Arm um meine Schultern.
„Hast du Angst, Cami?", fragte mich Luc und ich konnte seiner Stimme eine gewisse Anspannung entnehmen, die mich nur noch mehr verunsicherte. Zögerlich nickte ich und Luc seufzte. Er sah fertig aus und ich kam nicht drum rum mich schuldig zu fühlen. Alle meine Freunde hatten in der letzten Woche viel für mich getan und das sah man ihnen an.
Luc hatte Schatten unter den Augen und seine Haare, die ihr sonst so ordentlich in einem Zopf trug, standen in alle Richtungen ab. Dabei war seine dunkelbraune Mähne ihm sonst so wichtig.
Mit leiser Stimme gab ich zu:„ Ich habe furchtbare Angst, dass das hier schief geht. Was ist, wenn David nicht auf unsere Forderungen eingeht?"
„Noah wird dich niemals gehen lassen.", versuchte mich mein bester Freund zu beruhigen, aber er sprach damit genau das Problem an.
„Luc, du musst mir etwas versprechen. Wenn etwas schief geht und David Noah den Krieg erklärt, weil ich das Versprechen brechen will, dann halt Noah auf. Er darf auf gar keinen Fall den Frieden riskieren. Dann seid ihr alle in Gefahr und das werde ich nicht zu lassen. Nicht nachdem, was ihr für mich getan habt. Bevor das passiert, muss mich Noah gehen lassen. Versprich es mir.", bat ich Luciano mit einer verzweifelten, aber trotzdem energischen Stimme.
Das Schweigen zwischen Luc und mir wurde fast schon erdrücken. Mein Gegenüber sagte nicht, stattdessen starrte mich mit einem merkwürdigen Blick an. Es war eine Mischung aus Wut, Angst und etwas Anderem, das ich nicht deuten konnte.
Plötzlich schreckte uns eine Stimme auf:„ Was ist denn hier für eine Trauerstimmung? Immerhin werde ich gleich die Geisel spielen und nicht ihr."
Mit einem gequälten Lächeln drehte ich mich zu Bianca, die trotz der bevorstehenden Situation erstaunlich ruhig war. Das wunderte mich, weil Bianca sonst, ähnlich wie ich selbst, ein eher ängstlicher Typ war.
Vorsichtig, damit sie nicht im letztem Moment unsicher wurde, fragte ich sie:„ Wieso hast du keine Angst? Es könnte immerhin alles schief gehen."
„Noah wird mich beschützen. Ich habe ihm gesagt, dass ich weiß wer ihn verraten hat. Oder zu mindestens kann ich ihm einen entscheidenden Hinweis geben. Einen Namen habe ich nicht.", erklärte meine Freunden mit geheimnisvoller Stimme. Mit aufgerissenen Augen starrte ich sie an.
Ich wunderte mich woher sie das wusste und warum sie es nicht jetzt schon erzählte.
Bianca, die meine Gedanken zu ahnen schien, meinte schlicht:„ Ich habe mal etwas bei David aufgeschnappt. Natürlich weiß er das nicht, sonst hätte ich ein ernsthaftes Problem. Aber jetzt kann ich zu meinem Vorteil nutzen und so mein Überleben in der Situation retten. Du weißt ja, dass Noah mich nur duldet, weil du meine Freundin bist. Wenn ich hierbei sterben würde, dann würde ihm das nur zu Gute kommen."
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The Mafia - Eisliebe
RomanceBand 2 der Mafia - Dilogie Ihr Kampf für Gerechtigkeit veränderte eine Dynasty ohne Gewissen. Camilla wollten einfach nur ihr Leben mit Noah genießen, aber es ist noch lange nicht jede Schuld beglichen. Der Verräter ist immer noch nicht gefunden und...