Kapitel 2

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Noah Cano

Ich wartete schon eine gefühlte Ewigkeit auf mein Mädchen, aber sie tauchte einfach nicht mehr auf. Langsam war ich wirklich genervt. Alles in mir sträubte sich Camilla so lange aus den Augen zu lassen, weil ich wusste, dass sie mich brauchte um sicher zu sein.

Innerlich zählte ich bis zehn, damit ich mich beruhigte. Unmöglich.

Mit einer fließenden Bewegung erhob ich mich aus dem Gras und machte mich auf den Weg ins Haus, in dem Camilla sich wahrscheinlich wieder an einem neuen Cocktail probiert, der ihr nicht gelingen wollte.

Als ich gerade die Terrasse betrat, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Es war ein Schluchzen, das mir einen Schauer über den Rücken jagte und das ich überall wiedererkennen würde. Mein Herz zog sich kurz zusammen und ich schaute mich hektisch nach einer Gefahr um.

„Kleine? Wo bist du?", fragte ich und schaute mich ratlos um. Auf einmal hörte ich es hinter mir rascheln und mit einer enormen Schnelligkeit drehte ich mich zu dem potentiellen Feind um.

Doch sofort entspannte ich mich wieder, als ich meine Kleine sah, die hinter den Büschen herauskam. Sie sah schrecklich aus. Ihre blonden Haare waren zerzaust und ihre Augen waren noch röter als sie eh schon von dem Chlorwasser gewesen waren.

Camilla sah mich mit ihren großen, traurigen Augen an und noch bevor ich ihr eine Frage stellen konnte machte sie einen Schritt auf mich zu und kuschelte sich an meine Brust. Ich spürte wie sie anfing zu zittern und kurz darauf schluchzte sie. In mir staute sich eine Wut auf den an, der sie zum Weinen gebracht hatte. Auch wenn ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wieso sie weinte. Niemand konnte mein Grundstück betreten. Luc und ich hatten zusammen mit Francesco, der für die Technik hier zuständig war, das ganze Gebäude abgeriegelt. Hier kamen nur meine Männer rein und raus.

Ohne dass ich es verhindern konnte, kam mir der unschöne Gedanke, das sich einer meiner Männer an meinem Mädchen vergriffen haben könnte. Vielleicht war es dieser Max gewesen, der schon seit ich Camilla her geholt habe, ein Auge auf die Schönheit geworfen hatte.

Bei dem Gedanken spannten sich meine Muskeln an und ich stellte mir vor wie ich dem Bastard immer und immer wieder eine einen Schlag verpasste und er um Gnade winselt. Doch die würde er niemals bekommen, er würde so leiden, wie er noch nie jemand hat leiden sehen.

„Noah?", riss mich plötzlich eine erstickte Stimme aus meinen Gedanken und ich beruhigte mich wieder etwas. Camilla hatte einfach diese Wirkung auf mich. Beschützend drückte ich meine Kleine noch etwas näher an mich und sog ihren Geruch in mir auf. Und da roch ich es.

Wütend drückte ich sie von mir und knurrte:„ Wer hat dich angefasst?"

Erschrocken wich Camilla einen Schritt zurück und stieß gegen einen der Gartenstühle, der mit einem lauten Scheppern umfiel.

Mit großen Augen sah sie mich an, doch ich kam bedrohlich auf sie zu. Niemand fasste mein Mädchen an.

„Sag mir wer dich berührt hat.", befahl ich ihr und Camilla traten wieder Tränen in die Augen. Eine kleine gehässige Stimme in meinem Kopf flüsterte mir zu, dass Camilla es gewollt hatte. Weil sie mich nicht liebt. Weil sie immer noch Angst vor mir hatte. So ängstlich wie sie jetzt aussah, gab ich meiner Stimme Recht. Sie fürchtete mich wie alle es taten. Doch wenn sie nichts getan hatte, dann müsste sie sich doch nicht fürchten. Wenn...

Camilla schien etwas sagen zu wollen, doch ich fiel ihr mit kalter Stimme ins Wort:„ Du hast mich betrogen. Wie oft? Wer war es? Ich werde ihn so qualvoll töten, dass er sich wünscht nie geboren zu sein. Er wird..."

The Mafia - EisliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt