Kapitel 6

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Noah Cano

Die Sonne weckte mich und bescherte mir damit direkt schlechte Laune. Camilla und ich hatten wohl vergessen die riesigen Vorhänge zu schließen, die die Fenster neben dem Bett verdeckten.

Genervt fuhr ich mir durchs Gesicht nur um festzustellen, dass das Bett neben mir leer war. Nun hatte meine Laune einen neuen Tiefpunkt erreicht und schnaufend stand ich auf.

Augenblicklich schoss ein stechender Schmerz in meinen Rücken, der mich dazu zwang kurz stehen zu bleiben. Dass Camilla gestern so eingeschlafen war, dass ich mich gegen die harte Bettkante gelehnt hatte, war mir wohl nicht sonderlich gut bekommen.

Kurz legte ich den Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Wenn ich den Tag mit schlechter Laune startete, würde sich meine Kleine bestimmt nicht wohl in meiner Nähe fühlen und ich brauchte sie so dringend bei mir.

„Es tut mir wirklich leid, ich weiß nicht, was gestern bei mir los war.", hörte ich Camilla schon von weitem. Ich verlangsamte etwas meine Schritte. Mir gefiel es überhaupt nicht, dass sich meine Kleine bei irgendwem entschuldigen musste.

Also hörte ich genauer hin. Als aber nach wenigen Minuten keine Antwort erklang, wurde mir das Warten zu langweilig.

Mit schnellen Schritten lief ich in die Küche und fand Camilla und Veronica vor, die sich gerade umarmten.

Anscheinend hatte Camilla sich bei ihr entschuldigt, was mich etwas beruhigte. Wäre Luc die Person gewesen, hätte ich wieder dieses widerliche Gefühl der Eifersucht verspürt und das hasste ich so sehr.

„Guten Morgen, Mädchen.", begrüßte ich die Zwei bemüht freundlich. Die Mädchen fuhren auseinander und sahen mich an, als wäre ich das siebte Weltwunder.

Veronica erholte sich schneller von dem kleinen Schock:„ Schickes Sixpack, Noah."

„Pass auf das meine Kleine nicht eifersüchtig wird, wenn du mich weiter mit solchen Blicken verschlingst.", gab ich schnell zurück, auch wenn ich wusste, dass Veronica mit Lucia zusammen war.

Camilla schien nun wieder im Hier und Jetzt anzukommen und schnell stand sie auf und ging zu mir. Dann legte sie ihre Arme um meine Hüfte und stellte sich neben mich. Liebevoll schaute ich das Mädchen an und legte mein Kinn auf ihren Kopf.

Zudem legte ich auch meine Arme um sie und erkundigte mich betont gleichgültig:„ Wofür hast du dich entschuldigt, Kleine?"

„Nicht so wichtig. Das war nur Mädchenkram.", kam die blitzschnelle Antwort und ich zog überrascht eine Augenbraue hoch.

Veronica, die das beobachte, grinste mich unschuldig an, sagte aber nichts zu dem Thema. Stattdessen verabschiedete sie sich mit den Worten, dass Lucia ohne sie am Morgen verloren sei.

„Wollen wir auf den Balkon gehen?", fragte mich Camilla auf einmal und löste mich. Sofort nickte ich und ließ mich von ihr nach oben ziehen. Vorher griff ich aber noch schnell nach eine Tasse Kaffee, die am Morgen nicht fehlen durfte.

„Die Aussicht ist wunderschön hier.", sagte Camilla verträumt und sah Richtung des Strandes, den wir von unserem Balkon aus sehen konnten. Als ich sie aus dem Verließ geholt hatte, hatte sie dasselbe über die Felder gesagt und ich notierte mir innerlich mit ihr zu fliegen. Mein Kleine würde es lieben.

Die friedliche Stimmung veränderte sich aber, als Camilla meinte:„ Wir müssen über Bianca reden, Noah."

„Worüber willst du denn reden?", fragte ich und nahm entspannt einen Schluck von meinem Kaffee.

Camilla die mir gegenüber auf einem der Stühle saß, lehnte sich etwas vor und setzte sich gerader hin. Danach erklärte sie ernst:„ Bianca wurde ermordet und Veve und ich sind uns sicher, dass es der Verräter war."

The Mafia - EisliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt