Kapitel 7

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Ich weiß nicht wie lange wir an die Ladentheke gelehnt auf dem Boden der Tierklinik saßen, aber irgendwann stand Scott auf und hielt mir die Hand hin um mir aufzuhelfen.

„Was weißt du über die Jäger?", fragte er dann. „Sie jagen Werwölfe." Was für eine überflüssige frage. „Und woher weißt du von Werwölfen.", er ließ definitiv den Alpha raushängen, was irgendwie nicht zu seinem "Ich beschützte jeden" Image passte.

„Ich habe außerhalb von New York gelebt, in unserem Dorf lebten viele Wölfe, und meine beste Freundin Katie war auch einer." Ich hatte mir die Geschichte schon zurechtgelegt denn es wäre zu riskant ihm die Wahrheit zu sagen. „Warum seit ihr wirklich umgezogen?" was sollte denn die frag e? Er verwirrte mich.

„Das Geheimnis unseres Ortes wurde entdeckt und Jäger haben viele der Wölfe getötet, auch Katie." Das musste reichen um erstmal nicht über das Thema sprechen zu müssen. „Das tut mir leid. Aber warum warst du nicht von Anfang an ehrlich?" seine Stimme war weicher und mitfühlen geworden.

„Ich hatte keine Ahnung was ihr seid, außerdem Spreche ich nicht gerne darüber." Meine Geschichte stimmte sogar eigentlich, ich ließ nur einige Details ungenannt. Katie war gestorben und die Jäger hatten uns wirklich angegriffen.

Als ich daran zurückdachte, wie sie unsere Häuser zerstört hatten und dann schließlich and diesen einen mit der Augenklappe, wie er Katie hinterrücks das Messer in den Hals gerammt hatte. Es war auch nicht wirklich hilfreich gewesen, dass Jamie ihn danach zerfetzt hatte und ich sah noch genau vor mir wie Katies Kraftloser Körper zu Boden gegangen war.

Ich war so in der Erinnerung gefangen, dass ich nicht gemerkt hatte wie sich langsam einige tränen aus meinen Augen stahlen. Scott reagierte sofort und umarmte mich, was mich so überrumpelte, dass ich wirklich kurz nicht mehr an das geschehene denken musste. Doch dann kamen die Bilder von meiner sterbenden Mutter wieder hoch und ich begann zu schluchzen.

Ich war die letzten Wochen so damit beschäftigt gewesen mich um das wohl des Rudels zu kümmern, dass ich mir nicht auch nur eine Minute Zeit zum trauern gelassen hab. Lediglich träumte ich davon und ich erwachte jedes Mal schreiend, dann kam immer Brandon und tröstete mich so lange bis ich wieder einschlief, deshalb war er auch mein bester Freund, und alles was ich noch hatte.

In Scotts Armen fühlte ich mich sicher, und so wurde ich langsam ruhiger. Irgendwann löste ich mich aus seiner Umarmung und wischte mir mit meinem Handrücken über die Augen. „Wieder besser?", fragte Scott noch immer besorgt. Ich nickte „Ja ich denke schon, ich sollte jetzt nach Hause, es ist schon spät und ich will nicht das mein Dad sich sorgt." „Gut, dann bring ich dich." Ich wollte ihm gerade sagen, das er das nicht solle, doch er ließ mich gar nicht erst ablehnen. „Keine Widerrede, das war keine Frage." Ich musste grinsen, weil er genauso stur war wie ich. „So gefällt mir das doch schon gleich viel besser." Er lächelte und dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu mir. Was für ein kleiner Spinner, im einen Moment bin ich noch voll am Heulen und im nächsten, bringt er mich zum lachen, wie macht er das bloß.

Die letzte AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt