Minho;
Diese Nacht war perfekt, so wunderschön. Meine nackten Füße berührten den Boden und ich konnte sofort die Verbindung spüren die durch meinen Körper floss und mir ein gutes Gefühl schenkte. Ich war zuhause. Normalerweise trug ich etwas an meinen Füßen, aber heute Nacht wollte ich den Wald spüren. Er würde mich niemals verletzen denn er teilte seine Kraft mit mir seit ich das erste Mal das Licht der Welt erblickte. Er wollte nur mein Bestes.
Der Umhang auf meinen Schultern sollte mich warm halten und diente mir auch als Schutz. Die Kapuze tief in mein Gesicht gezogen steuerte ich einen ganz bestimmten Ort an und davon wollte ich mich eigentlich auch nicht abbringen lassen. Ein Ziel reichte für diese Nacht auch aus. Ich durfte es nicht sofort übertreiben. Zwar war ich jetzt das Oberhaupt der Wölfe, aber die offizielle Zeremonie würde erst in einigen Tagen erfolgen. Ich war nicht aufgeregt, schließ wurde uns Wölfen von der Geburt an eingetrichtert wie wichtig es war den höchsten Platz zu bekommen. Noch war ich der Prinz und in einigen Tagen würde ich der Alpha sein. Ich wollte diesen Titel nicht, wenigstens nicht auf diese Weise. Der Tod meines Vaters kam so unerwartet und aus meinen Reihen wusste niemand wer dafür verantwortlich war das er starb.
Krieg gab es schon immer zwischen uns und den Vampiren, aber ob sie auch für den Tod meines Vaters verantwortlich waren, das konnte ich nicht sagen. Leider wurde mir verboten den Schuldigen zu finden. Es gab wichtigeres, das sagte mir unser Rat der Ältesten. Sie wollten das ich meinen Platz akzeptierte und meinen Job richtig machte. Für mehr gab es keine Zeit.
Ich wollte das alles nicht und ich wäre am liebsten einfach in den Wald gelaufen um mich hier drin zu verstecken. Ich wollte den Thron nicht, dafür war ich nicht geschaffen und nicht weil ich nicht genug Kraft hatte. Eher aus dem Grund weil ich mich nicht wie ein Anführer fühlte. Ich war gerade erst 18 Jahre Alt und all die Jahre wurde ich nur versteckt damit Niemand von mir erfuhr. Meine Eltern hielten es einfach für zu Gefährlich hier draußen. Sie wollten mich in Sicherheit wissen und das verstand ich auch. Sie liebten mich und manchmal war der Krieg sehr hart und brutal. Manchmal träumte ich davon und manchmal träumte ich von einem Mann, der mir seine Hand reicht damit ich ihm folge. In meinem Traum nehme ich seine Hand und sofort breitet sich eine Vertrautheit in meinem Körper aus. Also vertraue ich ihm auch wenn er mir sein Gesicht nicht zeigt. Ich will dann nur bei ihm sein und mich von ihm retten lassen.
Ich frage mich oft was dieser Traum zu bedeuten hat, aber keiner von meinen Vertrauten kann mir eine Antwort geben. Sie halten es für einen einfachen Traum, nichts weiter. Es ist mehr, das sagt mir mein Herz und dieses täuscht mich nicht. Ich vertraue meinen Instinkten und wenn diese mir etwas sagen wollen, dann folge ich ihnen.
Die Kleinen Lichter die mir folgen lassen mich lächeln. Sie funkeln und wollen nicht von meiner Seite weichen. Das Fußkettchen an meinem Knöchel bewegt sich bei jedem Schritt. Ein Geschenk von meiner Mutter, als sie von einer Reise mit meinem Vater zurückkehrte. Sie brachten mir jedes Mal Geschenke von ihren Geschäftsreisen mit. Unser Rudel war das herrschende, also gehorchten die anderen uns und meine Eltern besuchten diese soweit es die Zeit zuließ.
Ich mochte den hübschen Schmuck den meine Mutter mir schenkte. Er war besonders und stets funkelnd. Sie war der Meinung das er mich noch schöner machte. Für einen Moment hielt ich an, verharrte in meiner Position und sah mich um. Irgendwas war da. Ich spürte ein ziehen in meinem Inneren, fast so als ob etwas nach meiner Hand griff um mich mitzuziehen. So fühlte ich mich auch in meinen Träumen.
Das hatte etwas zu bedeuten. Es musst einfach etwas zu bedeuten haben, anders konnte ich mir diese Träume nicht erklären, die sich gerade jetzt sehr real an fühlten. Ich war nicht dumm um mich irgendwelchen Gefahren auszusetzen aber ich ignorierte auch nicht wenn mich etwas zu sich rufen wollte.
Also zog ich meinen Dolch raus und sah für einen Augenblick auf das Wasser des Bachs an welchem ich stehen geblieben bin. Mein mit unserer typischen Zeichen bemaltes Gesicht spiegelte sich im Wasser, also zog ich die Kapuze tiefe und folgte meinem Gefühl.
Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, so wie es mir beigebracht wurde. Wir Wölfe waren Jäger und niemand konnte uns entkommen wenn wir unsere Beute gefunden hatten. Meine Instinkte nahmen alles war genauso wie meine Ohren jegliches Geräusch einfingen so das sie mich rechtzeitig warnen konnten.
Das Anschleichen war das wichtigste wenn man nicht bemerkt werden wollte, vor allem auf der Jagd nach unserem Abendessen. Ich hatte die Jäger aus unserem Rudel nie begleitet wenn sie für unser Vorräte sorgten, aber ich lernte sehr viel von meinem Vater. Er sagte mir sehr oft, das ich geschickt und schnell war. Er war kein Mann der großen Worte, aber er schenkte mir stets sehr viel Liebe. Für ihn war ich nicht nur dieser zarte Junge den jeder in mir sah. Ich war stark und das wusste er auch.
"Was" ich war überrascht als ich sah das eine der Fallen die ich abschaffen wollte, jemanden aufgespießt hatte.
Zum ersten Mal sah ich einen Vampir und ich hätte verschwinden sollen. Einfach in mein Dorf zurückkehren und den Vampir vergessen sollen. Meine Natur ließ das aber nicht zu, so war ich nicht. Ich unterschied mich von anderen Wölfen und ich würde niemanden sterben lassen.
"du hast du Falle unterschätzt, das solltest du niemals tun. Sie erfüllen stets ihren Zweck, so funktionieren sie.", sagte ich ruhig und trat schließlich aus dem verborgenen ins Mondlicht.
"das Gift wird dich töten", sprach ich weiter und er schlug schließlich seine Augen auf um meinen zu begegnen.
Ich konnte gleich etwas seltsames spüren. Etwas warmes.
"solltest du mir nicht dein Gesicht zeigen? damit ich wenigstens weiß wer mich sterben lässt?", fragte er mich beinah frech.
"du stirbst nicht. Ich lasse niemanden sterben."
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𝓕𝙤𝙧𝙚𝙨𝒕⦚ 𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓
Paranormal𝘧𝘦𝘦𝘭𝘴 𝘭𝘪𝘬𝘦 𝘪𝘷𝘦 𝘭𝘰𝘷𝘦𝘥 𝘺𝘰𝘶 𝘧𝘳𝘰𝘮 𝙖 𝙡𝙤𝙣𝙜 𝙩𝙞𝙢𝙚 𝙖𝙜𝙤 ☾ "Eine Liebe, ein Herz, eine Bestimmung." oder; Minho und Chan sind füreinander vom Schicksal bestimmt.